Blocher wuchs im Pfarrhaus in Laufen beim
Rheinfall auf.
Der Vater von Blocher war Pfarrer in Laufen-Uhwiesen. Er hatte
den Kindern bereits am Esstisch beigebracht, so zu reden,
dass man das Gesagte sieht!
Als Pfarrherr kannte er die Bildersprache bestens aus der Bibel (z.B. bei Gleichnissen).
In den Köpfen der Familie Blocher kam es demnach
im sprachlichen Bereich zu keinem Bildersturm. "In Bildern reden"
wurde für die Söhne Gerhard und Christoph zur Selbstverständlichkeit.
Sie mussten nicht in teuren Rhetorikseminaren die "Bildrhetorik"
nachträglich aneignen.
Dass die Blocherkinder seitdem bildhaft reden, scheint angeboren.
Gerhard Blocher, der in Hallau lange als Pfarrer und später als
Gemeindepräsident geamtet hatte, spricht genauso bildhaft, wie sein Bruder.
Christoph Blocher wird heute vielfach als Dämagoge oder holzschnittartiger
Redner, aber auch als Manipulator oder sogar als Propagandist abgestempelt.
Das ist verständlich, denn Propaganda und Beeinflussungstechniken
bedienen sich, so wie es bei der Werbung üblich ist, emotionaler Bildern.
Nur Worte bewirken bekanntlich etwas, die Bilder auslösen.
(Siehe dazu die Beiträge Propaganda oder
Beeinflussung oder
Bild und Bildung).
Es geht uns in diesem Beitrag weder darum, die politischen Inhalte des populären
Politikers zu beurteilen noch seine Botschaften zu werten oder zu
kommentieren. Wir beschäftigen uns lediglich mit den rhetorischen Aspekten
der Auftritte und möchten ergründen, weshalb Christoph Blocher
überall so nachhaltig wirkt.
Wer Blochers Auftritte mit den Erkenntnissen unseres "Internetbuches"
rhetorik.ch vergleicht, dem fällt
sofort auf, wie viele zentrale Erkenntnisse der Rhetoriker Blocher bei
Diskussionen und Reden nutzt.
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