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www.rhetorik.ch aktuell: (10. Jan. 2001)


Analogien wirken stark


Funke und Fischer Nachdem in Deutschland Karl-Heinz Funke und Andrea Fischer am 9. Januar nach dem BSE Debakel als Minister zurückgetreten sind (Fehler im Management und nachlässige Informationspolitik. Es gab eine lange Liste von Versäumnissen); nachdem auch Aussenminister Fischer durch die Veröffentlichung von Handgreiflichkeiten gegen Polizisten bei früheren Demonstrationen, wie auch der Verteidigungsminister im Zusammenhang mit der Uranmunition im Gegenwind standen, wurde in den Medien schon von einer Regierungskrise gesprochen. Beim Radiohören war jedenfalls am 10. Januar folgende Analogie zu hören:
"Das Kabinett Schroeder kommt mir vor, wie die Vorhalle eines Getränkemarktes - lauter leere Flaschen!"
Zum Überlegen: Was denken Sie zu diesem Vergleich? Es ist ein Beispiel, wie mit Analogien mehr bewirkt werden kann, als mit langen Erklärungen. Es gilt jedoch zu beachten, dass Vergleiche stimmen müssen. Eine Regierungsrätin wollte auch einmal bildhaft reden und sagte:
"Unser Wald muss Federn lassen".
Sie merkte nicht, dass der Wald kein Huhn ist.
Siehe Beitrag "Die Rede" von Franz Hohler. Er demonstriert, wie Vergleiche falsch eingesetzt werden könnten.




Fazit: Eine Metapher ist ein zweischneidiges Schwert: ob sie effektiv ist oder kontraproduktiv wirkt, hängt von der Situation ab.


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