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Trotz permanentem Gejammere über die unrealistisch perfekten Models
in der Werbung, gewisse Leute scheinen es gar nicht anders haben zu
wollen. Neustes Beispiel ist die Kampagne der englischen Modekette Harvey
Nichols. Die Models auf deren Plakaten freuen sich scheinbar dermassen
auf den Schlussverkauf, dass ihre Körperkontrollmechanismen nicht so
funktionierten wie sie sollten - hübsch ausgedrückt. Direkt
gesprochen: Sie haben sich in die Hosen gepinkelt. "Versuche deine
Aufregung in Grenzen zu halten", so der Slogan dazu. Die Broschüren
wurden an tausende Haushalte in ganz England geschickt.
Der Shitstorm liess laut der "Daily Mail" nicht lange auf sich warten.
Dutzende äusserten sich auf Twitter, die Beschreibungen reichten
von "widerlich", über "nicht lustig" bis "krass". Das Unternehmen
sah sich zu einer Erklärung gezwungen: "Wir versuchten unseren
Sonderverkauf auf eine ironische Art zu promoten und die Aufregung
unbeschwert und lustig darzustellen."
Nicht zum ersten Mal erzürnt man sich im Königreich über
die Werbung von Harvey Nichols. Ein TV-Spot zeigte im letzten Dezember
Frauen, die "am Tag danach" den "Walk of Shame" antreten mussten,
die Strecke vom One-Night-Stand nach Hause. Ihr Outfit war dabei mehr
als verräterisch: Enge, zu kurze Kleider, unbequeme High-Heels,
die die Damen zwangen, barfuss zu gehen - die Spuren der vergangenen
Nacht. Die Werbung wurde als sexistisch kritisiert, die Darstellung der
Frauen sei beleidigend.
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