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www.rhetorik.ch aktuell: (16. Jun, 2011)

Empörung um Axe Werbung

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Ob die Beschwerdeführer etwas von PR verstehen? Es sollte mittlerweile ein alter Hut sein, dass Empörung über einen Film oder ein Bild die Geschichte erst recht viral machen kann und erst recht Reklame macht. Hier kann man nur sagen: jackpot für Axe. Es ist nicht leicht, den schmalen Bereich zu finden, wo Empörung provoziert wird, eine Beschwerde jedoch keine Chance hätte. Die einzige Erklärung, die man zur Geschichte finden könnte ist, dass die Empörten selbst Aktien im Unternehmen "Axe" haben und somit Teil der Werbekampagne sind. Doch dass sagen nur böse Zungen.

Aus 20 Min:
Die Frauenorganisation Association vaudoise pour les droits de la femme (ADF) ist zutiefst empört. Am Dienstag hat sie bei der Lauterkeitskommission Beschwerde gegen eine Duschmittelwerbung der Kosmetikfirma Axe eingereicht. Mit dem Werbeslogan "Je sauberer du bist, desto schmutziger wird's" und sexy lächelnden, halb nackten Bikini-Schönheiten verspricht das Unternehmen seinen Kunden wildfremde Frauen, die sich auf Handzeichen-Kommando willig entblättern. Die Frauenorganisation ADF hat gegen diesen TV-Spot von Axe Beschwerde eingereicht. Die Frauenorganisation ADF hat gegen diesen TV-Spot von Axe Beschwerde eingereicht. Infobox"TV-Clip und Plakate sollen nicht mehr gezeigt werden."

(...) "Unglaublich, dass es so etwas im 21. Jahrhundert noch gibt", stellt die Waadtländer ADF-Präsidentin Martine Gagnebin-Chapuis (siehe Interview) fest. Auch in der Deutschschweiz löst die Werbung Kopfschütteln aus: "Ich finde die Reklame sexistisch und dumm", sagt Maria Roth-Bernasconi, Co-Präsidentin der SP-Frauen. Barbara Berger, Geschäftsführerin der SP-Frauen, teilt diese Meinung: "Wenn ein Männer-Duschmittel mit einem Frauenkörper beworben werden muss, dann scheint es ein sehr schlechtes Produkt zu sein. Axe hat den Zeitgeist nicht begriffen." Beide Frauen plädieren für die Schaffung einer zentralen Ombudsstelle gegen Sexismus.

Piero Schäfer, Sprecher der Lauterkeitskommission, zeigt sich über die Beschwerde nicht erstaunt: "Dass diese Kampagne Probleme gibt, überrascht mich nicht." Die Kommission werde sich mit dem Fall ernsthaft befassen. Bei Axe versteht man die Aufregung nicht: "Wir spielen doch schon seit Jahren humorvoll mit Stereotypen", erklärt die Pressesprecherin.

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