Dass die Vogelgrippe auch in Europa Fuss fasst, war zu erwarten. Als
die ersten Fälle in der Türkei auftauchten, kam es zu einem
enormen Medienwirbel.
Nun zeigt sich: Obschon Regierungen und Institutionen aus den
Erkenntnissen hätten lernen können, mangelt es an
Vorbereitungsmassnahmen.
- Wiederum gibt es Unklarheiten hinsichtlich der Frage: Sollen die
Hühner geimpft werden oder nicht?
- Die Absperrmassmahmen sind nicht vorbereitet worden.
Es fehlt auch an Personal. Das Militär
musste aufgeboten werden. Leute liefen ins Sperrgebiet. ABC Truppen
mussten zur Bergung der toten Vögel aufgeboten werden.
- Es fehlt an Schutzanzügen und Masken.
- Helfer trafen zu spät ein.
- Desinfektionssperren müssen nun nachträglich improvisiert
werden.
In Deutschland titelte der "Spiegel"
"Mieses Krisenmanagement".
"Vergammelnde Vogelkadaver, die nicht eingesammelt werden, fehlende
Absperrungen: Das Krisenmanagement auf Rügen lässt zu
wünschen übrig. Doch wer ist dafür zuständig? Bund,
Land und Gemeinde machen sich gegenseitig verantwortlich."
Obwohl in der Schweiz Hans Wyss vom BVET beruhigt, die
Situation in Deutschland habe
für die Schweiz keine unmittelbare Konsequenzen, so macht die Kritik
von Migros Sprecher Urs-Peter Naef bewusst:
"Die Kommunikation nach den jüngsten Fällen war erneut schlecht
und hat eher für Verunsicherung gesorgt!"
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Zuerst habe es geheissen, die Schweiz sei vom Vogelzug nicht betroffen.
Nur ein paar Tage später wurde aber die Stallpflicht verordnet.
Gesundheitsminister Couchepin schweigt und überlässt die
Kommunikation seinen Untergebenen oder den Kantonen.
Die "Migros" ergreift nach der "Sonntags Zeitung" vom 19. Februar nun
selbst interne Massnahmen. So rüstet sie Lastwagenchauffeure
und Geflügelzüchter mit Schutzmaterial aus. Für die
Schlachthöfe hat die Migros Desinfektionsschleusen vorbereitet.
Wir zweifeln daran, dass landesweit die notwendigen Vorbereitungsmassmahmen
koordiniert worden sind. Sind in der Schweiz alle Stellen mit
Schutzmaterial ausgerüstet? Jedenfalls fehlt immer noch
ein Koordinator.
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Vogelgrippe
1997 Die erste Übertragung des Virus auf einen Menschen in Hongkong
2005 Das Virus taucht in der Türkei, in Rumänien und Kroatien auf
2006 Erstmals auch aus Afrika gemeldet.
In toten Vögeln aus Frankreich, Italien, Deutschland und
Österreich nachgewiesen
Bisher haben sich weltweit rund 170 Personen mit dem Virus angesteckt,
mehr als 90 davon sind daran gestorben.
30'000 Geflügelzüchter halten in der Schweiz
rund 8 Millionen Hühner, Gänse und Enten.
Die erneute Stallpflicht gilt ab 20. Februar und wird frühstens im
Mai aufgehoben.
Die 1. Stallpflicht dauerte vom 25. Oktober bis 15. Dezember 2005.
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