In mehreren Beiträgen kommentierten wir die Kommunikationskultur
der S-Group unter der Aera Tschanz.
(Siehe Aktuell Beiträge vom
27. April 2001 ,
10. März, 2001 ,
oder 20. März, 2001 .)
Dass mit Mario Corti die Kommunikationslandschaft der Swissair-Group neu
gestaltet wird, war voraussehbar.
Alle waren gespannt, wer als Nachfolger für Beatrice
Tschanz an Bord geholt wird.
Rainer Meier heisst der neue Konzernprecher.
Wer ist Rainer Meier?
R. Meier wirkte bereits bei der Bewältigung des Absturzes bei Halifax mit
und bestand damals im Kommunikationsteam die Bewährungsprobe.
Ein Jahr später nahm ihn Beatrice Tschanz als Stellvertreter zur Airline.
Seine berufliche Karriere begann er als Redaktor beim "Aargauer Volksblatt";
dann war er Journalist beim "Sport". Nach viel Jahren BLICK und einem Zwischenstopp
bei "Matchmag" wechselte Meier zu einer Agentur, um am 1. Januar 2000 zur
Swissair zu stossen. Als er als neuer Swissairsprecher die "kommunikations-Ikone Tschanz"
ersetzen musste, trat Meier ein schweres Erbe an. Er liebt eher den Hintergrund und
lässt Mario Corti als Kommunikator auftreten. Denn für Corti ist Kommunikation
Chefsache.
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Wie sieht nun heute die neue Kommunikationslandschaft unter Corti/Meier aus?
- Künftighin sollen Personality-Geschichten vermieden werden
- Meier will eher im Team arbeiten. Er hat 34 Leute unter sich.
- Der neue Kommunikationschef will keine neue Aera Meier (nach der Aera Tschanz)
Obschon er die Vorgängerin in den höchsten Tönen lobt, will er weniger im
Vordergrund wirken.
- Unter Bruggisser, dem es im Rampenlicht nicht so wohl war - und deshalb
gerne die Sprecherin vorschob -, will Meier den Chef als Kommunikator selbst
auftreten lassen. Corti findet auch Gefallen daran (Siehe
GV-Auftritt).
Für Corti ist bekanntlich Kommunikation Chefsache.
- "WIE" künftighin kommuniziert wird, haben wir bereits erlebt:
- Corti hat nach wie vor ein kritisches Verhältnis den Medien gegenüber
- Er duldet keine Indiskretionen (Brief an alle Mitarbeiter)
- Der Ton ist militärischer
- Corti will nicht täglich Zeit für die Medienarbeit "verlieren".
Erst recht nicht, wenn statt Fakten beispielsweise ein Doktortitel
im Mittelpunkt des Medieninteresses steht.
- Corti will aus dem Mediendruck herauskommen.
Dies dürfe nicht als "Strategie des Schweigens" verstanden werden, meint
Meier. Es habe damit zu tun, dass nun noch dann kommuniziert werden soll, wenn
neue Entscheide gefällt werden. Dies sei beispielsweise an der GV geschehen.
- Corti will künftighin die interne Kommunikation vermehrt pflegen.
Beispielsweise ist jede Woche einen Tag im Unternehmen an der Front bei
den Mitarbeitern unterwegs.
- Nach Aussage Meiers, soll Cortis Sendepause bei den Medien bald vorbei
sein. Am 30. August sei bereits ein Halbjahres-Medienkonferenz auf
der Agenda.
- "Corti redet nur, wenn er etwas zu sagen hat"
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