Fragen als Werkzeug bei Kommunikationsprozessen
Rhetorik.ch Artikel zum Thema: |
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Ein Chinesisches Sprichwort meint:
"Wer eine Frage stellt ist ein Dummkopf für 5 Minuten; wer keine Fragen stellt ist ein für immer ein Dummkopf"
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Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Kinder haben das Fragen, die Neugierde noch im Blut.
Bei Jugendliche ist das "Fragen stellen" aber schon oft abgewöhnt worden.
Später müssen sie dann später als Erwachsene in Kursen wieder lernen,
dass die Frage einer der wichtigsten Bausteine bei der Dialogik und
Argumentiation ist. Vor allem: dank Fragen wird unser Wissen erweitert.
Tatsächlich bringen uns Fragen weiter. Wer fragt, der führt.
Fragen sind ein Universalwerkzeug bei Kommunikationsprozessen.
Ein Artikel der
Sonntagszeitung etwa wird Patienten empfohlen, auch nachzufragen. Wie etwa
den Arzt zu fragen, ob eine Zielvereinbarung besteht.
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Die Fragehaltung kann gelernt werden
Im Spital habe ich bei einem Patienten einen Schreibblock auf dem
Nachttisch gesehen. Der Block war vorgesehen, darauf allfällige
Fragen an den Arzt zu notieren, die bei der Visite gestellt werden
sollten. Dies finde ich sinnvoll. Denn oft kommt einem während
der Hektik des Besuches die Frage erst wieder in den Sinn, wenn der Arzt
weg ist.
Nachdem heute bei Mediziner Spardruck und Renditedenken Einzug gehalten
hat. Sind Aerzte versucht - ohne böse Absicht - Operationen und
Behandlungen zu empfehlen, die nicht unbedingt notwendig sind. Deshalb
ist es heute besonders wichtig, dass Patienten vor jeder Massnahme Fragen
stellen.
- Ist der Eingriff, die Untersuchung wirklich medizinisch nötig?
- Gibt es Bestrebungen, die Mindestmengen für bestimmt Eingriffe zu halten oder zu erhöhen?
- Gibt es für diesen Eingriff noch andere Behandlungsmöglichkeiten?
- Gibt es punkte Zuweisung Abmachungen mit bestimmten Aerzten/ Spitälern
- Gibt es im entsprechenden Spital Druck, möglichst viele Eingriffe ambulant durchzuführen?
Aus dem Artikel:
Dr. B.*, Chefarzt in einem mittelgrossen Spital,
flattert monatlich eine Auswertung auf den Tisch, die ihn ins Schwitzen
bringt. Sie enthält genaue Statistiken über Anzahl der
Patienten, Liegedauer, Operationen in seiner Abteilung - und wie viel
sie sich von seinen Zielvorgaben unterscheiden. 2012 wurden rund sieben
Prozent mehr Umsatz verlangt als 2011. Schafft seine Abteilung weniger,
erscheinen in der Statistik rote Zahlen. Das macht psychologischen
Druck. Denn auch die Höhe seines Lohns hängt davon ab,
ob B. sein Soll erreicht. Etwa zehn Prozent seines Jahresgehalts
bekommt er als Bonus - vorausgesetzt, er erfüllt die Ziele
der Geschäftsführung. Bei einem Lohn von 250#000 Franken
jährlich wären dies rund 25#000 Franken Bonus. Konkret
bedeutet das vor allem: mehr -Patienten, die weniger lang im Spital
-bleiben. "Meine Mitarbeiter und ich können auf höchstem Niveau
fehlerfrei arbeiten", sagt der betroffene Arzt. "Aber dafür bekommen
Sie keinen Bonus. Heute geht es um Menge, nicht Qualität. Da werden
falsche Anreize gesetzt."