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Hype ist das englische Wort für Medienrummel. Bei jedem Ereignis
stürzen sich meist alle Medien auf das gleiche Thema. Es kommt dann
zwangsläufig zu einem Medienrummel oder eben Hype. So beim
Sexskandal des
FC Thun, bei der
Koksaffaire von Martina Hingis
oder dem Jungfraudrama.
Ein Soziologieprofessor (Kurt Imhof?) vertrat angeblich die Meinung, gewisse Themen
würden zu stark aufgebauscht, skandaliert, moralisch aufgeladen und
es komme dann zwangsläufig zu einem gewaltigen Medienrummel. Dies
gefährde letztlich die Meinungsfindung in unserem Land. So
würden wir ständig diese "verfluchten" Medienhypes erleben.
Der NZZ Redaktor Mathias Ninck beleuchtet in seinem Kommentar
in der letzten NZZ am Sonntag am 18. November diese These
und kommt zum Schluss:
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Wenn alle immer über dasselbe schreiben, so sei dies wahrhaftig eine
Schwäche des Systems. Journalisten könnten sich gewiss auch
zurücknehmen und zum Schluss kommen, dass künftig ein Tod des
Papstes keine Geschichte mehr wert sei und beim Tod von sechs Soldaten
an der Jungfrau auf eine Schlagzeile verzichtet werden könne. Der
Autor leitete daraus den pointierten Schluss ab: Wenn sich dann der
Journalismus künftig vor allem darauf konzentriert, nicht zu
schreiben, würden dann gewiss diese nicht geschriebenen Texte zum
neuen Forschungsfeld der Zürcher Mediensoziologie werden.
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Kommentar:
Beim Journalismus geht es stets darum, die Balance zu finden,
zwischen Hype und dem "Nichtinformieren".
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Medien sollten gewiss
Themen weder ausklammern noch dramatisieren. Es wird aber künftig
weiter so bleiben, dass sich die Bevölkerung vor allem für
aussergewöhnliche Ereignisse interessiert. Das Besondere, das Neue,
auch das Schlimme faszinierte die Konsumenten . Die Bevölkerung
will keine Medienpriester, die ihnen vorschreiben, was sie zu lesen hat
oder nicht. Sachgerechtes Informieren setzt stets Professionalität
voraus und bleibt eine Kunst, die erlernt werden kann. Auch in diesem
Bereich geht wieder einmal - nicht um eine "Entweder -oder" Haltung ,
sondern um eine "Sowohl als auch" Mentalität. Es ist in der Praxis
durchaus möglich, diese Balance zu finden, zwischen Hype und dem
Schweigen (Verschweigen von Ereignissen).
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