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![]() | Jackson: "In den vergangenen Wochen ist eine ganze Menge an schmutzigen, bösartigen Informationen in den Medien über mich verbreitet worden". Der 46-Jährige trug ein blaues Hemd mit offenem Kragen und blickte während der einminütigen Ansprache direkt in die Kamera. "Ich werde freigesprochen und rehabilitiert, wenn die Wahrheit ans Licht kommt", beteuerte Jackson. |
Die Experten sind sich nicht einig, ob Jacksons Kleiderwahl geschickt war:
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![]() | Winona Ryder, die normalerweise Blue-Jeans und kurze Blusen trägt, kam zugeknöpft ins Gericht, mit damenhafter "Marc Jacobs" Garderobe. Im Prozess ging es um Diebstahl in Los Angeles im Jahre 2002. |
![]() | Robert Blake, der in Los Angeles für den Mord an seiner Frau vor Gericht steht, kam mit sorgfältig gekämmten Haar und Massanzug zum Prozess. |
![]() | Kobe Bryant, der Basketballstar, stand wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Colorado vor Gericht. Er kam elegant zum Gericht und wurde freigesprochen. |
![]() | Martha Stewart trug eine teure Handtasche von Hermès, die mindestens 6000 Dollar gekostet hatte. Es wurde spekuliert, dass sie damit einige Juroren beleidigt hatte. Stewart wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. |
Das Auswahlverfahren der Geschworenen kann Wochen dauern.
4000 Bürger müssen sich für den Prozess
als Juroren auf Abruf bereithalten. 750 stellen sich vor.
Aus zunächst rund 750 potentiellen Jury-Mitgliedern werden
dann über Wochen hinweg in einem komplizierten Verfahren
zwölf Geschworene und acht Ersatzleute ausgewählt. Die
Eröffnungsplädoyers im Hauptverfahren werden
erst in einigen Wochen erwartet. Die Jurorkandidaten kommen in Gruppen von je 150 Leuten in den Saal. Jackson muss jedem ins Gesicht blicken. Jackson lächelte sie an. Sprechen darf er mit ihnen jedoch nicht. Im Gegensatz zu seinem vorigen Prozess, bleibt er diesmal vor dem Publikum freundlich, gelassen und ruhig. Seine Anwälte rieten es ihm. Der Richter Rodney Melville sortiert die Geschworenen-Kandidaten aus. Verteidiger und Staatsanwälte nehmen die Kandidaten ins Kreuzverhör. Wer voreingenommen oder schwach wirkt, scheidet aus. Nur wen Staatsanwalt und Verteidiger gemeinsam akzeptieren, nimmt auf der Geschworenenbank Platz. |
Nachtrag vom 17. Februar 2005: Auf dem Weg zum Gericht erleidet Michael Jackson einen Schwächeanfall und muss ins Spital eingeliefert werden. |
Nachtrag vom 20. Februar 2005: Nachdem geheime Protokolle im Internet publiziert worden waren spekulieren nun die US-Medien, wer die 1903 Seiten Verhörprotokolle für die Veröffentlichung im Internet weitergegeben hat. Verdächtigt wird Jacksons Verteidigung. Die Preisgabe der geheimen Protokolle könnte den Prozess platzen lassen. Dies käme Jackson gelegen. Er selbst protestierte nicht gegen die Veröffentlichung, sondern nutzte die Protokolle im Internet zu seiner Verteidigung. Es ist erstaunlich, welche Rolle das Internet in verschiedensten Bereichen in diesem Fall spielt. |
Nachtag vom 20. Februar 2005: Geheime Protokolle im Internet Die 1903 Seiten Verhörprotokolle beinhalten Mitschriften von Zeugenaussagen mit Schilderungen über angebliche sexuelle Handlungen von Michael Jackson. Teile dieser an sich geheimen Protokoll wurden im Internet veröffentlicht. Die Dokumente hätten eigentlich auf richterlichen Beschluss erst im laufenden Prozess publik gemacht worden sollen. Wichtigster Zeuge ist Gavin Arvizo, dem Jackson damals die Krebstherapie finanziert. Im "Bild" konnte man Auszüge von Gavins Aussagen lesen, die den Prozess ausgelöst hatten:
Eine andere Befragung:
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Nachtrag vom 25. Februar, 2005: Die Geschworenenjury steht fest.
Acht Frauen und vier Männer sind es, ein 20-jähriger Mann ist der Jüngste, eine 79- jährige Frau die Älteste im Bunde - und kein Schwarzer ist dabei. Mit der raschen Bestimmung der "Jackson Twelve", wie die Gruppe in Anlehnung an die frühere Pop-Band The Jackson Five getauft wurde, kann die "heisse Phase" des spektakulären Prozesses im kalifornischen Santa Maria schon in der kommenden Woche beginnen. Nach Abschluss der Auswahl von acht Ersatzjuroren und Anhörungen über noch ungelöste Prozedurfragen werden Anklage und Verteidigung ihre mit Spannung erwarteten Eröffnungsplädoyers halten. |
Nachtrag vom 26. Februar 2005: Stategie: Familie des Belastungszeugen
wird demontiert (Quelle: Blick)
Beim Prozess gegen Michael Jackson geht um viel. Die Abwehrstrategie von
Jacksons Anwalt Thomas Meserau ist deshalb wenig zimperlich.
Bereits drei Tage vor dem Eröffnungsplädoyer schimmert die
Verteidigungstaktik durch: dabei wird auch das Ansehen der
Familie des Jungens in Miskredit gebracht werden:
Richter Rodney Melville lässte Mesereau diese Information präsentieren. Staatsanwalt Roy Zonen erklärte den letzten Vorwurf für irrelevant. Schliesslich gehe es in dem Verfahren um Michael Jackson. Zonen trumpfte mit dem Argument auf, Jackson habe in einer Fernsehdokumentation zugegeben, häufiger mit Kindern in einem Bett zu schlafen. In dem Film war auch das mutmassliche Opfer mit dem Popstar zu sehen. Der Anklageschrift zufolge fand der Missbrauch nach der Ausstrahlung des Films statt. Die Staatsanwaltschaft wirft Jackson vor, er habe den Jungen und seine Familie auf seiner Neverland Ranch gefangen gehalten. Einen Antrag der Verteidigung, letzteren Vorwurf mit Berichten über eine Liebesbeziehung der Mutter zu einem Polizisten in derselben Zeit zu widerlegen, wies das Gericht ab. Auch die Unterstellung, die Frau sei damals nicht zurechnungsfähig gewesen, müsse die Verteidigung erst beweisen, erklärte Richter Melville. |
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Nachtrag vom 28. Februar: Patt nach Plädoyers Aussage gegen Aussage - das ist die Bilanz nach den Auftaktplädoyers im Missbrauchsprozess gegen den King of Pop. Im Prozess gegen den Superstar wird das mutmassliche Opfer selbst auftreten. Der Staatsanwalt kündigte an, dass der Junge seine "sexuellen Erlebnisse mit Michael Jackson" selbst beschreiben werde. Quelle: Spiegel. Der amerikanische Fernsehkanal "E! Entertainment Television" beginnt unterdessen, die Vorkommnisse im Gerichtssaal nachzuspielen, denn Kameras sind vom Prozess verbannt worden. Schauspiele werden die Szenen nachspielen. Jeden Tag 15 Minuten. Der Sender hat schon Erfahrung in diesem Genre, denn beim Simpson Spektakel wurden schon Szenen nachgespielt. Quelle: News24.com. |
![]() | Nachtrag vom 2. März, 2005: Traut sich Jackson in den Zeugenstand? Der Verteidiger spricht von einer Intrige, der Staatsanwalt von "Alkohol-Exzessen" und "Kindersex". Gerüchte meine, dass Jackson selbst seine Unschuld beteuern will und sich vor Gericht sogar einem Kreuzverhör stellen würde. Links: |
Nachtrag vom 28. März, 2005: Jackson vergleicht sich mit Mandela Michael Jackson sieht sich als Opfer einer Verschwörung. Der Popstar beteuerte in einem Interview in der Radioshow "Keep Hope Alive with the Reverend Jesse Jackson" seine Unschuld - und schreckte auch nicht davor zurück, sich mit Nelson Mandela zu vergleichen. |
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