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Bettina Rust - für viele ein Frust? |
Nach Ansicht des "Tages-Anzeigers" haben Rhetorik Haifische
den "Zierfisch" Bettina Rust gleich in der ersten Viertelstunde das Fürchten
gelehrt. Rust habe Mühe gehabt, sich neben den kameraerprobten
Gäste durchzusetzen. "Bettina Rust sei sich bereits im Interview mit
der Mittelland Zeitung bewusst gewesen, dass der Umgang mit Rhetorikprofis
nicht leicht sein wird, um den gewieften Dialektikern handfeste Aussagen
zu entlocken." Auch in den deutschen Medien wurde die erste Ausgabe von "Talk der Woche" nicht mit Lobeshymnen eingedeckt:
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Wir verfolgen nach dieser harten Kritik die neue Moderatorin am Sonntag,
den 22. August: Wiederum waren Profis anwesend, wie Gysi und Söder. Bettina Rust kann nicht Sabine Christiansen konkurrenzieren, obwohl sie die schnelle hektische Sprechweise Christiansens zu kopieren versucht. Das Absacken der Einschaltquote von 6,4 auf 4,4 Prozent, verdeutlicht, dass etwas nicht stimmen kann. Was macht denn Bettina Rust falsch?Sie dürfte nicht die Schwächen Christiansens imitieren: Das Schnattern, das Dreinreden und das Weghören. Aber genau das tut sie. Sie müsste sich selber sein. Rust könnte gewiss Erfolg haben, wenn sie künftig niemanden copiert, sich selber bleiben würde und natürlich auftritt. Nach unserer Prognose steht Bettina Rust noch ein grosser Frust bevor, falls sie nicht sofort ihre Moderation professionalisiert. Sie fiel am Sonntagabend den Teilnehmern ständig ins Wort, sie belehrte (schulmeisterhaft) und wertete die Aussagen der Teilnehmenden. Eine Moderatorin ist nur dann eine gute Moderatorin, wenn sie die Grundsätze der Moderation kennt. (Siehe Moderieren - Aber Wie?). Das Wichtigste wäre jedoch: Die Teilnehmenden sollten ernst genommen werden und "aktiv zugehört" werden. |
Nachtrag vom 28. August, 2005: weitere Pressespiegel
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1. Nachtrag vom 29. August 2005: Die Moderatorin des "Talk der Woche" übt Selbstkritik Wir waren nicht allein, die das Gebahren von Bettina Rust gestört hat. Das "Bild am Sonntag" vom 28. August spricht erstmals über Ihren missglückten Start. Sie leide unter der Basedowschen Krankheit und versuche nun den Druck durch die Symptome der Medikamente zu erklären. Um den Stress zu reduzieren, soll bereits heute das Konzept vereinfacht werden. Unsere Kritik tangierte aber nicht diese Krankheitssymptome. Es ging uns um das Grundsätzliche beim Moderieren. Es wäre nicht gut, wenn Bettina Rust künftig keine Kritik mehr lesen will. Kritik ist immer ein Chance. Bei Christine Maier haben wir erleben können, wie rasch Erkenntnisse umgesetzt worden sind. Bettina Rust besteht noch ein Hoffnungsschimmer, denn sie übte sich in Selbstkritik. Wir lasen im "Bild am Sonntag":
Wenn es um die Verständlichkeit und die negative Wirkung geht, muss immer etwas geändert werden. Uns ging es bei Bettina Rust nicht um die Stimmfarbe, sondern um das Dialogische bei der Talksendung. Die Teilnehmer und das Publikum müssen von jeder Moderatorin ernst genommen werden. |
2. Nachtrag vom 29. August: Immer noch unbefriedigend Obschon am "Talk der Woche" vom 28. August Bettina Rust sichtlich bemüht war mit Lachen ihren hektischen Moderationsstil etwas aufzuweichen, und den Vorsatz ruhiger zu moderieren ein paar Mal durchschimmerte, gelang leider noch keine deutliche Verbesserung. Während der ersten 7 Minuten unterbrach die Moderatorin die Redner bereits 7 mal. Es gelang ihr auch nicht, das Sprechtempo wesentlich zu drosseln. Sie sprach nicht nur zu schnell, sondern auch zu undeutlich. Müsste es eine Moderatorin nicht zustande bringen, Gäste in der Regel ausreden lassen? Selbstverständlich haben Moderatoren die Pflicht, Langredner abzustellen und das Gespräch zu lenken. Nicht aber nach der Schulmeistermethode von Rust:
Am meisten haben uns die zu langen und unstrukturierten Fragen gestört (siehe diesen Beitrag für einen ähnlichen Fall). Zudem stellte Sabine Rust meist Frageketten (vergleiche diesen Beitrag). Das Sendekonzept finden wir gut. Es lehnt an das Modell des "Sonn-Talk" von "Tele Züri" an. Am Abend werden bei dieser Sendung auch ein paar Themen mit einer kleinen Gesprächsrunde diskutiert. Damit hatte Roger Schawinski schon früher grossen Erfolg. |
Nachtrag vom 5. Oktober 2005: Keine Besserung in Sicht: Im Gegensatz zu Christine Maier, die dank guter Selbstkritikfähigkeit in kürzester Zeit die Moderation optimieren konnte, fragen wir uns bei Bettina Rust, ob diese Moderatorin unbelehrbar ist.
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Nachtrag vom 12. Oktober, 2005: Ende der Vorstellung Wir haben es geahnt. So konnte es nicht weitergehen. Leider war die Moderatorin zu wenig selbstkritisch und hat die Kritik nicht ernst genommen. Jedenfalls sind nun die Würfel gefallen. Sat 1 streicht den "Talk der Woche" nach einem erwarteten Quotenschiffbruch. Von Sat.1-Chef Roger Schawinski wurde das Konzept von seinem früheren Schweizer TV-Sender "Tele Züri" nach Deutschland exportiert. Aus unserer Sicht war dieses Konzept erfolgsversprechend. Doch die Sendung wurde von der falschen Person moderiert. Lediglich zehn Folgen lang lebte das "Fernseh-Baby". Die Quoten fielen in den Keller. Sat.1, einer der grossen drei deutschen Privatsender, erreichte mit der letzten "Talk der Woche"-Sendung nur noch 3.9 Prozent Marktanteil. Schawinski: "Die Zuschauerzahlen sind eindeutig". Über die Gründe, warum viele wegzappten oder gar nicht erst zuschauten, könne spekuliert werden. Sat 1 hatte meist Erfolg im Newsbereich. Doch gab es auch Flops, wie die eingestellte Late-Night-Show mit Anke Engelke. |
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