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Ein Dossier mit theoretischen und experimentellen Erkenntnissen
über die Kunst des Verhandelns und
Techniken zum Überzeugen bei Verhandlungsgesprächen. Siehe dazu auch |
Einführung |
Jedes Kind übt sich ständig im Verhandeln.
"Muss ich tatsächlich um zehn Uhr schon ins Bett?", fragt
Anna beispielsweise die Eltern. Nach längerem Hin und Her darf die
Tochter eine halbe Stunde länger auf bleiben. Im Leben gibt es laufend
Kompromisse. Die Interessen werden gegenseitig abgesteckt - in
Verhandlungen. Verfügen alle Beteiligten über vergleichbare
Machtmittel, spielt das Grundprinzip jeglicher Verhandlung, nämlich:
Früher waren Verhandlungspartner ausschliesslich auf ihren Instinkt und ihre Begabung angewiesen. Heute sind die Verhandlungstechniken bekannt und erlernbar. In der scheinbar schwer erfassbaren Verhandlungskunst gibt es theoretische und experimentelle Erkenntnisse, die alltagstauglich sind. |
Grundelemente des Verhandelns |
Jede Person, die verhandelt, strebt nach Anerkennung der eigenen Bewertung des Verhandlungsgegenstandes durch den Partner. Folgende Grundelemente des Verhandelns spielen bei allen Verhandlungsprozessen eine Rolle: |
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Zur Logik |
Unter Logik verstehen man die Fähigkeit des exakten
folgerichtigen Denkens. Der griechische Philosoph Aristoteles war einer der ersten, der über das deduktive Denken nachgedacht hat. Er hat die Logik als Wissenschaft begründet. In einem ersten Schritt hatte Aristoteles die Logik im Zusammenhang mit der Rhetorik untersucht, später nicht mehr nur als Mittel der Einwirkung des Redners auf das Auditorium sondern als Wissen, das als Weg zur Erlangung der Wahrheit dient. Trotzdem, logisch aufgebaute Denkschritte und Argumentationsfolgen spielen bei Verhandlungen eine zentrale Rolle. Der logische Aufbau einer Gedankenkette kann für den Ausgang ausschlaggebend sein. Nur wer bei der Argumentation die Situation, die Wünsche, Absichten und Ziele des Partners berücksichtigt, hat Erfolg. Deshalb kommt der Analyse des Sachverhaltes eine so grosse Bedeutung zu. Der Vorbereitung (Analyse der Realität des Partners) bewahrt uns vor Fehlschlägen. Bei jenen, die bei Verhandlungen um die eigene Person kreisen - selbst, wenn sie noch so logisch argumentieren - ist der Misserfolg bereits vorprogrammiert. |
Zur Rhetorik und zur Überzeugungskraft |
In der Praxis zeigt sich, dass bei Verhandlungen rein sprachliche und rhetorische Bereiche immer mehr in den Hintergrund rücken zugunsten einer ehrlichen, natürlichen Ausdrucksweise, die sich nach der jeweiligen Situation respektive der Realität a:usrichtet. Zu perfektes, geschliffenes Verhalten ist verdächtig, denn es kann das Gefühl des 'Übertölpelt - werdens' bewirken. |
Zum psychologischen Verständnis |
Der prominente Wiener Arzt und Psychologe
Sigmund Freud (1856-1939) wies auf die
ausserordentliche Rolle des Unterbewussten im
Leben und Tun hin. Bei allen Verhandlungen sind Leidenschaften, Emotionen, Sympathien, Angst usw. im Spiel. Wer deshalb die Persönlichkeit des Partners besser erfassen und situationsgerechter beurteilen kann, ist stets im Vorteil. In einem sehr groben Modell kann man bei einer Person drei Schichten unterscheiden:
Menschenkenntnis und Erfahrung bewahren uns vor Fehlbeurteilungen. Intuition und Wahrnehmungsfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen bei Verhandlungsabläufen.
Deshalb gilt es:
zu entwickeln. Bei Verhandlungen darf auf keinen Fall die Gefühlssphäre des Partners verletzt werden. |
Zum Prinzip 'Gleichgewicht der Kräfte' |
Fürst
Clemens von Metternich (1773-1859) war
Oesterreichischer Staatsmann und Kanzler
zur Zeit Napoleons und einer der
begabtesten Verhandler der Geschichte. Er kämpfte gegen Hegemonie (Vorherrschaft) und vertrat die Auffassung, dass nur ein Gleichgewicht der Kräfte den Frieden sichern und harte Konflikte vermeiden könne.
Tatsächlich bestätigt die Praxis, dass es bei Verhandlungen dann
zu Abschlüssen mit Dauercharakter kommt, wenn alle Beteiligten
über vergleichbare Machtmittel verfügen.
Das Gleichgewicht der Kräfte ist die wichtigste Voraussetzung zu
langfristigen Lösungen. Jede Verhandlung hat letztlich etwas mit
Koexistenz zu tun. Nach Metternich ist jedoch Koexistenz nur so lange
möglich, wenn sich alle Beteiligten einem
Gleichgewicht der Kräfte
annähern. |
Verhandlungstechnik |
Ich gebe, damit du gibst' |
Bei Verhandlungen versuchen zwei oder mehrere Verhandlungspartner
ihre voneinander abweichenden Ansichten oder Ziele auf einen
gemeinsamen Nenner zu bringen. Je näher die Ziele
beieinander liegen, um so einfacher ist die Verhandlung. Jeder Partner muss geben und nehmen. Für den Kompromiss haben beide Verhandlungspartner von ihrem Standpunkt abzurücken. Jeder 'opfert' und 'gewinnt' anderseits auch etwas. |
Grundelemente der Verhandlung sind: |
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Voraussetzungen für erfolgreiche Verhandlungen |
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Verhandlungsgrundsätze: |
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Wie schaffe ich günstige Verhandlungsbedingungen? |
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Die sechs Phasen der Verhandlung: |
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Erkenntnisse: |
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Optimistisch sein, gewinnen, ohne zu siegen |
Jeder muss das Gesicht wahren können.
Keiner darf das Gefühl haben: 'Ich werde ausgenutzt.'
Verhandeln heisst:
Wer kennt nicht den Pessimisten, der vor einem 'halbleeren' Glas sitzt. Wie gut hat es dagegen der Optimist, der noch in ein 'halbvolles' Glas hineinschaut. Das gleiche gilt für die zwei Schuhverkäufer, die nach Afrika geschickt werden. Was meldet der 'negativ' eingestellte Verkäufer:
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Verhandlungstaktik (nach Dorothy Leeds) |
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Beobachtung und analytische Kontrolle in Konferenzen und Verhandlungen |
Die folgende
Checkliste von Michael E. McGill. 'Organisation Development for
Operating Managers, Amacom New York 1977 (deutsche Übersetzung:
Ursel Reineke) kann als Massstab für analytische (Selbst)kontrolle
verwendet werden.
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Vorbereitung, Überlegungen |
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Wichtige Fragen vor der Verhandlung |
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Tipps zur Durchführung einer Verhandlung |
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13 Gebote für eine erfolgreiche Verhandlung |
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Regeln zur Gesprächsführung |
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Literatur zu "Verhandeln - aber wie?" |
Samy Molcho |
Körpersprache |
Mosaik Verlag GmbH, München, 1983, ISBN 3-570-04973-6 |
Marcus Knill |
Natürlich, zuhörerorientiert, aussagenzentriert reden
"Angewandte Rhetorik" für alle, die kommunizieren müssen
|
Ein Lehr-, Lern- und Lesebuch. 1991
ISBN 3-908236-19-3
|
Wolfgang Reineke |
Das Verhandlungs - Brevier |
Datakontext-Verlag GmbH, 1990, ISBN 3-921899-71-0 |
Ross R. Reck |
Unschlagbar Verhandeln,
Die beiderseitige Gewinnstrategie
|
MVG Verlag München, 1989, ISBN 3-478-07420-7
|
Roger Fisher und William Ury |
Sachgerecht verhandeln, erfolgreich verhandeln
Das Harvard-Konzept |
Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main, Bestellnummer 04464 4 |
Curt Tengelmann |
Die Kunst des Verhandeins
Technik und Taktik erfolgreicher Gesprächsführung |
Heyne Kompaktwissen Nr. 22/232
Saurer-Verlag GmbH, Heidelberg, 1972, ISBN 3-453-03347-7 |
Vera F. Birkenbihl |
Psycho-logisch richtig verhandeln |
MVG Verlag München, 1993, ISBN 3-478-81141-4 |
Ralph Jeske |
Erfolgreich verhandeln |
Grundlagen der Verhandlungsführung
Deutscher Taschenbuch Verlag dtv, 1998, ISBN 3-423-50824-8 |
Lewicki - Hiam - Olander |
Verhandeln mit Strategien |
Das grosse Handbuch der Verhandlungstechniken
Midas Management Verlag, Zürich, 1998, ISBN 3-907100-04-2
|
David M. Martin |
Erfolgreiche Verhandlungstaktiken,
Schwierige Situationen perfekt meistern |
Falken Verlag, Niedernhausen, 1997, ISBN 3-8068-4971-4 |
T. Gordon |
Manager - Konferenz |
Rororo 7671, Ex Libris Verlag |
Georg Theodor Schwarz |
Erfolgreich informieren, das Handbuch der modernen
Informationsmethoden mit zahlreichen Checklisten |
Ott Verlag, Thun, ISBN 3-7225-6653-3 |
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Tipps und Techniken sind wichtig und hilfreich. Die Verhandlungskunst kann jedoch nur duch das TUN verbessert werden respektive durch fachgerechte Supervision oder Coaching vor echten Verhandlungsprozessen. Empfehlenswert sind auch Intensivseminare. K+K Kommunikation hilft Ihnen gerne weiter. |
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