In der Cafeteria seufzt Kurt - ein Abteilungsleiter:
"Ich frage mich nur, weshalb ich die Teammitglieder
für das Projekt nicht besser motivieren konnte."
"Ich sage dir, wie ich es in meiner Abteilung handhabe,"
erwidert sein Kollege Roland:
"Motivation beginnt mit Selbstmotivation. Unsere
Mitarbeiter erwarten immer, dass sie von uns Chefs motiviert werden. Ein typisches
Konsumverhalten. In meiner Abteilung hatte ich die
besten Erfolge mit dem Selbstmanagement. Denn:
Selbstmotivation beginnt beim Selbstmanagement.
Derjenige, der seine Stärken kennt, seine
Fähigkeiten fördert; wer zudem die eigenen
Schwächen reduziert und Schlechtes gezielt ausmerzt,
der motiviert sich am effizientesten. Selbstmotivation
ist meine Zauberformel".
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Dieses Gespräch an der Stehbar macht uns bewusst,
dass Motivation nicht einseitig betrachtet werden darf.
"Andere motivieren können" ist die eine Seite,
"sich selbst motivieren" die andere. Beides ist notwendig.
Viele suchen im Alltag nur nach konkreten Rezepten, so
wie es Kurt in der Cafeteria thematisiert hat. Motivation
wird in der Arbeitswelt vor allem als Bereitschaft zur
Leistungserbringung betrachtet, die dem eigenen
Unternehmen Nutzen bringt. Wer sich jedoch eingehender
mit den Motivationsphänomenen befasst, stellt in
der Praxis rasch fest: Motivation ist zwar eine
Antriebskraft für Handlungen. Aber diese Kraft, dieser
Motor benötigt laufend Kraftstoff . Es gibt zwar eine
Motivation, die in der Sache selbst innewohnt, wie die
Freude an einer bestimmten Aktivität, ohne
zusätzliche Stimulation z.B. die "Freude an der Bewegung".
Doch geht es in der Berufswelt nicht in erster Linie um
diese sogenannte intrinsische Motivation. "Movere"
(lat) heisst: "Etwas bewegen". Wer motivierten will, der
möchte andere auf etwas ausrichten.
Selbstverständlich können wir uns, wie erwähnt,
auch selbst motivieren. Die Sportler sprechen dann von
"mentaler" Arbeit. Dazu zählen unter anderem die
autosuggestiven Techniken. Die Selbstmotivation ist aber
eindeutig schwieriger als die Motivation von aussen.
Wir verzichten nachfolgend bewusst darauf, alle
Motivationsfaktoren zu beleuchten. Aus unserer praktischen
Erfahrung möchten wir lediglich auf ein paar besonders
wichtige Faktoren hinweisen, die im Alltag zu wenig
berücksichtigt werden:
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