Um Inuit, die Sprache der Eskimos* in Kanada an moderne
Gegebenheiten anzupassen müssten neue Wörter erfunden werden.
Um die Sprache zu retten, üben sich die Behörden in
linguistischer Kreativität. Die Sprache ist schon voll von
Umschreibungen. In Inuit soll es zum Beispiel 10 verschiedene Wörter
für "Schnee" geben in Grönlandisch sogar 49. (Dass Intuit
hunderte von Wörtern für Schnee kennen ist eine "urban legend":
Quelle 1
Quelle 2 )
Inuit | Übersetzung |
Computer: |
"Etwas, das ist wie ein Gehirn." |
Vorsitzende | "Eine Person die führt
und ein Prozess in Gang hält." |
Krebs | "Etwas, das in einer Person
wächst und da man versuchen kann
zu behandeln." |
Weil Englisch die Sprachen der Ureinwohner
zu verdrängen droht, überlegt man sich, ob man per Gesetz die
alten Sprachen schützen soll.
Damit die Kinder künftig weiterhin Inuktitut und nicht Englisch
reden, sollen neue Wörter kreiert werden
und die Kinder im eigenen Dialekt unterrichtet werden.
Jedes Dokument muss in Englisch und in Inuktitut erscheinen.
Englisch wird von den Kindern oft nur deshalb bevorzugt, weil
weil es kein passendes Wort in Inuktitut gibt.
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Gefordert sind mitunter auch die Übersetzer der Bibel, die seit
23 Jahren an einer Übersetzung arbeiten.
Probleme gab es zum Beispiel beim Wort "Feigenbaum", weil viele
Inuit noch nie einen solchen Baum gesehen haben.
Für den Inuit Bibelübersetzer Benjamin Arreak ist
ein Kamel: "Ein Tier mit einem Buckel auf dem Rücken".
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Inuktitut-Worte wie "Kajak" oder "Igloo"
haben sich jedoch international durchgesetzt
und werden rund um die Welt verstanden.
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(*) Der Begriff "Eskimo" wird im Allgemeinen nicht mehr verwendet.
Als Leser von rhetorik.ch können wir Folgendes lernen:
Falls beim Sprechen Probleme mit treffenden Begriffen auftauchen,
ist die "Umschreibungstaktik" der Eskimo eine hilfreiche Methode.
Umschreibungen können den Zuhörern rascher bewusst machen,
was man mit dem Begriff meint.
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