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Bundesanwalt Valentin Roschacher hat derzeit grosse Probleme.
Die eigenen Mitarbeiter kritisieren ihn. Fahndungsflops und Inneffizienz
werden ihm vorgeworfen. Am 8. Dezember trat der Chefjurist vor die Medien und
erklärte, die Bundesanwaltschaft (BA) sei keineswegs unterlegen. Sie
habe "Ohrfeigen" und "Schlappen" einstecken müssen. Kurz nach
der Medienverlautbarung prasselte jedoch erneute massive Kritik auf
Roschacher ein.
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Christof Moser und Martin Stoll
enthüllten in einem "Facts" Artikel
dass die Mitarbeiter der Bundesanwaltschaft mit
ihrem Chef äusserst unzufrieden sind. Viele der 120 Mitarbeitenden
hätten Probleme mit dem Führungsstil ihres Chefs. Sie
seien frustriert und unzufrieden. Es herrsche Richtungslosigkeit.
Vor allem funktioniere die interne Kommunikation nicht. Der Teamgeist
sei ungenügend, selbst innerhalb der sechsköpfigen Direktion,
die von Roschacher geleitet werde. An den Konferenzen herrsche Unlust
und Gleichgültigkeit.
Dieses schlechte Zeugnis für eine Behörde, die
Schwerstskriminalität im Land bekämpfen muss,
gibt zu denken.
Wir fragen uns: Wie kam es zum öffentlichen Wäschewaschen? Wo
ist der "Wurm drin"? Gewiss fehlt es an einer Konflikt- und Streitkultur.
Konflikte gibt es überall. Doch müssten auch Mitarbeiter lernen,
Auseinandersetzungen intern offen auszutragen.
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Valentin Roschacher wurde am 4. Mai 2000 Bundesanwalt. Roschacher
ist Nachfolger von Carla Del Ponte, die zur Chefanklägerin
des Kriegsverbrechertribunals der UNO ernannt wurde.
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