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www.rhetorik.ch aktuell: (08. Jul, 2011)

Blocher TV Jubilaeum

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Tele Blocher feiert das Jubiläum der 201. Folge am Rheinfall. Nach der Geburt bereits totgesagt, unerwünscht, sogar als unrechtmässige Plattform in Frage gestellt, behauptete sich Tele- Blocher über Jahre. Bundesrat Couchepin - einer der grössten Gegner der Blocher Sendung - gibt heute seine Gedanken regelmässig im Radio zum Besten. Moritz Leuenberger nutzte nach Blocher auch das Internet mit einem privaten Blog, der grosse Beachtung findet. Erstaunlich, dass Christoph Blocher als Fernsehabstinent, die elektronischen Medien zu nutzen versteht. 200 Mal war er bereit, seine Gedanken zum politischen Zeitgeschehen vor Mikrofon und Kamera zum Besten zu geben. Der Erfolg der Sendung ist eng verbunden mit dem Moderator Matthias Ackeret. Er hatte die Idee, das Buch Blocher- Prinzip in Interviewform zu schreiben. Das Buch ist heute ein Bestseller.

Es kam zu diesem Erfolg, weil Matthias Ackeret Moderation richtig versteht: Er bringt das Gegenüber zum Reden und rückt nicht sich selbst ins Zentrum. Matthias Ackeret hat eine riesige Erfahrung mit Spontaninterviews. Im Gegensatz zu anderen Interviews wird nichts vorbesprochen, nichts geschnitten. Alle Sendungen werden 1:1 durchgezogen und mussten nie wiederholt werden. Das Konzept hat mich bereits anlässlich der letzten Jubiläumsveranstaltung überzeugt Tele Blocher wird als spannendes Experiment in die Mediengeschichte eingehen und wird nachträglich von allen Fachleuten und Medienspezialisten ernst genommen, sogar bewundert und von Kritikern ernst genommen. An der Jubiläumsendung bei der Aufzeichnung und der anschliessenden Diskussion waren überraschend viele Journalisten mit Rang und Namen dabei. Erstaunlich viele Chefredaktoren und Promis. Das Experiment (von Verleger und Chefredaktor Norbert Neininger "als grösste Medienkonferenz der Schweiz" bezeichnet) ist so nachhaltig geworden, wie es niemand erwarten konnte. Was gesagt werden darf: Tele Blocher hält sich an die wichtigsten Kommunikationprinzipien: Verständlichkeit, Aktualität. Auch wenn Blochers politische Einstellung nicht geteilt wird, so muss gesagt werden: Medienrhetorisch überzeugt Blocher. Nicht weil er fehlerfrei auftritt, sondern weil er selbst davon überzeugt ist, was er sagt. Aus meiner Erfahrung gilt das Prinzip. Nur wer von dem überzeugt ist, das er sagt, kann überzeugen. Oder: Nur, wer das glaubt, was er sagt, ist glaubwürdig.

SN vom 8. Juli, 2011

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