Ein nachsynchronisiertes Video, das Ueli Maurer auf Truppenbesuch im Obwaldnischen
Glaubenberg zeigt, ist auf Youtube ein Hit geworden: der Sound wurde so gut
nachsynchronisiert, dass es authentisch wirkt.
Der "Instruktor" gibt Maurer auf Walliserdeutsch Tipps:
"Da Ueli, das Ziel ist drei Meter neben dem Minarett. Jetzt schiessen
wir scharf", sagt die Stimme. Und dann: "Ueli, al akbar!"
Die Synchronstimme gehört dem Filmer Daniel F. aus dem Wallis, der einen Gast-WK
bei den Scharfschützen absolviert hatte und dabei die Aufgabe hatte, den Besuch von Maurer
zu dokumentieren. Jetzt hat er Probleme. Im "Blick" meinte er:
"Ich habe jetzt Riesenprobleme mit der Militärpolizei. Die
haben mich fünf Stunden lang verhört."
Er hatte den Film schon Ende Juli 2009 hochgeladen: "Ich habe ihn dann
nur 25 Freunden zugänglich gemacht", sagt Daniel. Nach dem
Verhör mit der Militärpolizei hat er ihn schleunigst wieder
gelöscht. "Jemand aus meinem Bekanntenkreis scheint ihn aber
gesichert und wieder hochgeladen zu haben." Daniel beteuert, dass er
nicht hinter dem Youtube-User "limbonr1" steckt, über dessen Account
das Video momentan läuft. "Das ist ein Anonymer".
Dass das Militär so rabiat gegen das Filmchen vorgeht, kann der
Walliser nicht verstehen: "Es ist doch lustig und sympathisch."
Im Departement Maurer will man sich zum Fall nicht äussern. "Das
ist Ueli Maurer zu blöd", sagte ein Sprecher heute. Zudem ist man
nicht der Meinung, dass die Militärpolizei zu hart gegen den Filmer
vorgehe: "Da ist er selber Schuld".
Daniel ist dem Militär übrigens nicht zum ersten Mal negativ
aufgefallen. Bereits vor ein paar Jahren lud er den Film "Panzerkinder"
auf Youtube, der die Schweizer Armee nicht gerade von der positivsten
Seite zeigt.
Nachtrag vom 15. Oktober: Video gesperrt
Das Video wurde von YouTube gelöscht, ist aber unter einer anderen Addresse
wieder erreichbar. Mit dem Löschen auf Youtube wurde erreicht, dass das Video
nun auf verschiedenen Seiten als "Sicherheitskopie" vorhanden ist. Wie zum Beispiel
auf Wikileaks.
Der Filmer Daniel C mit Küstlernamen Pipo traf Maurer per Zufall
am Fussball Spiel Schweiz-Israel.
20 Minuten:
In breitem Walliser-Dialekt habe er zu Maurer gesagt: "Üeli, du bisch
a geile Siech." Dieser habe über seine Äusserung gelacht. Maurer
habe nicht bemerkt, dass er der Mann aus dem Scharfschützen-Video
ist. Darauf ansprechen konnte er den Bundesrat nicht: "Es hatte zu
viele Leute."