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www.rhetorik.ch aktuell: (7. November, 2005)

Doris Schröder - ein Journalistenopfer?



Doris Schröders ungeschicktes, fragwürdiges und zum Teil recht widersprüchliches Verhalten (gegenüber den Medien) hatten wir meist registriert und kommentiert: Die Kanzlergattin kam während der Amtszeit ihres Gemahls verhältnismässig gut weg. Sie stand gleichsam unter dem Schutz des Kanzlers und wurde von den Medien offensichtlich geschont - trotz verschiedenster gravierenden Faux-pas.


Nach dem Rücktritt Schröders fielen nun frühere Journalisten-Kolleginnen über Doris Schröder-Köpf her.
  • Unter der Überschrift "Das verflixte siebte Jahr" zog das Magazin der "Süddeutsche Zeitung" Bilanz: Das Bild, das Doris Schröder-Köpf in der Öffentlichkeit abgab, war einer emanzipierten Frau in einem modernen Staat unwürdig. Die Autorin Nina Poelchau (nach Bild Zeitung):


"Wie keine ihrer Vorgängerinnen nutzte Doris Schröder-Köpf die Position ihres Mannes, um sich selbst in Szene zu setzen. (...) Bei Schröder-Köpf, Jahrgang 1963, schmierte die öffentliche Rolle allmählich Richtung Arztroman: Doris Krokodilstränen am Rande der Parteitage, das Walt-Disney-Lachen, die klaustrophobischen Kostümchen, die Barbie-Frisur, und obendrein auch noch die nicht verhallen wollende Bescheidenheitsfloskel: Mich gibt es ja eigentlich nicht!"


Alice Schwarzer
  • Im "Stern" spekulierte Ulrike Posche im Juni 2005 über die angebliche Rolle der Kanzlergattin bei Gerhard Schröders Neuwahl-Coup. Posche stellte dort die Möglichkeit dar, dass es Schröder-Köpf gewesen sein könnte, die ihren Mann auf die Idee mit der Vertrauensfrage gebracht habe. Posche ist langjährige Stern-Redakteurin und freie Autorin unter anderem von einem Buch über Gerhard Schröder.
  • Emma-Chefin Alice Schwarzer warf Doris Schröder ein Frauenbild aus dem 19. Jahrhundert vor: Im September 2005 meinte die Frauenrechtlerin in Köln: "Es ist unerhört, dass die Kanzlergattin es wagt, die Kanzlerkandidatin Angela Merkel anzugreifen, weil sie keine Kinder hat. Wo sind wir eigentlich? Im 19. Jahrhundert?" (Quelle)


Die beissende Kritik schmerzt vor allem auch deshalb, weil auch ausgerechnet Ex-Kolleginnen nachträglich so brutal über sie hergezogen waren. Uns interessiert es, zu erfahren, wie Doris Schröder in der jetzigen unerfreulichen Situation reagieren wird:
  1. Verteidigt Sie sich?
  2. Schweigt Sie bewusst?
  3. Schlägt Sie zurück?


Was würden Sie Doris Schröder raten?


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