Kritik an Schröders Worten kam von einer ungewohnten Ecke.
Die "Emma" Herausgeberin Alice Schwarzer reagierte in der "Berliner
Zeitung". Sie kritisiert Doris Schröder aus einem ganz anderem
Grund als wir es tun:
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"Ich halte es für unverantwortlich, dass die Kanzlergattin
es wagt, die Kanzlerkandidatin deswegen anzugreifen".
Schröder-Köpf treffe damit Millionen Frauen.
denn sie propagiere damit ein Frauenbild aus dem 19. Jahrhundert, d
as weit hinter die praktizierte Frauenpolitik der SPD und auch hinter
die der CDU zurückfalle.
"Das Mindeste, was ich von einer Kanzlerin Merkel erwarte, ist, dass
ich Sprüche wie die der sozialdemokratischen Kanzlergattin nicht
mehr hören muss. Und dass die kleinen Mädchen in Deutschland
sehen: Frau kann auch Bundeskanzlerin werden".
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Nachtrag vom 3. September 2005: Der Ausrutscher wurde zum Bumerang.
Ein Vertrauter der Kanzlergattin versuchte gestern den eindeutigen
Faux pas zu beschönigen, indem er die Aussage zu relativieren
versuchte. Doris Schröder habe nur sagen wollen, dass Frau Merkel
als Frauenministerin nichts für die berufstätigen Frauen
getan habe. Wir finden: Warum wurde denn das von der Kanzlergattin
nicht in diesem Sinne gesagt? Wer kritisiert muss stets bedenken: Gesagt
ist gesagt! Die Aussagen werden wörtlich genommen. Uebrigens: Die
FDP-Europa-Politikerin Silvana Koch-Merin doppelte nach und rüffelte
Doris Schröder aus einer andern Ecke:
"Persönliche Ausfälle gegen die Unions-Kanzlerkandidatin
sind allerunterstes Niveau! Die Zeiten von Mutterkreuz und
Gebärprämie sind glücklicherweise vorbei."
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