Erstaunlich, dass sogar die NZZ auch noch auf die Nachwehen der Miss-Wahl zu
sprechen kommt. Normalerweise finden solche Themen kaum den Weg in die
Spalten der "Neuen Zürcher Zeitung". Da sich jedoch ein J.S mit
E- Mails an verschiedenen Zeitungen als PR - Verantwortlicher der
jungen SVP der Stadt Zürich entpuppt hatte, hatte die Zeitung doch
einige Zeilen auszugsweise veröffentlicht.
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J.S. hatte geschrieben:
"Ich bin doch schon etwas erstaunt und überrascht, dass erneut bei einer
Miss - Schweiz- Wahl eine nicht reine Schweizerin gewählt wurde...
Zum erneuten Mal" wurde der Titel jemandem verliehen "welcher teils
ausländischer Abstammung ist".
Nach einer Jammertirade über die angebliche Bevorzugung der Halb-Maori
Mahara McKay gegenüber der "typischen" Schweizerin Mascha Santschi vor zwei
Jahren, kommt der Schreiber zum Schluss, dass diese Miss-Wahl - wie auch
schon die Mister-Schweiz-Wahl, deren Sieger den Namen Ismajlovic tägt -" wie
eine Faust im Gesicht eines jeden Eidgenossen" wirke.
Als hätte der Schreiber geahnt, dass er sich mit seinen Sprüche auf
glitschiges Terrain begibt, nutzte er das rhetorische Mittel der
"Vorwegnahmetaktik", um den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit zu
entkräften:
"All jenen, welche in meinen Zeilen schon wieder die Fremdenfeindlichkeit
und den Rassismus zu erkennen meinen: Hand aufs Herz, ist es nicht
selbstverständlich, dass bei einem Schönheitswettbewerb, welcher sich auf
ein Land bezieht, auch ein echter Vertreter dieser Volksgruppe auserkoren
wird?"
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