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www.rhetorik.ch aktuell: (12. Feb. 2003)

Verbaler Schlagabtausch Rumsfeld - Fischer


In München kam es im Weltscherheitsrat zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem amerikanischen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und dem Deutschen Aussenminister Joschka Fischer. Das feurige Engagement Fischers und die sachliche Ruhe Rumsfelds bildetet bei diesem Streitgespräch einen interessanten Kontrast.


Rumsfeld: "Wir müssen aber klar machen, dass freie Nationen bereit sind, Gewalt einzusetzen, wenn nötig. Saddam Hussein muss gezeigt werden, dass die Welt vereint ist und auch bereit ist, zu handeln." Fischer konterte: "Wir dürfen uns nicht unter die Logik des militärischen Aufmarsches stellen. Es bedarf weiterer Inspektionen, notfalls unter der Aufsicht der UN-Blauhelmsoldaten Wir haben mitnichten alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft."
Rumsfeld verteidigte sich: "Die Risiken des Krieges müssen gegen die Risiken des Nichtstuns abgewogen werden." Fischer fragte (Wer fragt, führt): "Ist das Risiko schon so gross, dass es einen Krieg rechtfertigt? Wir sind mit dem Job in Afghanistan noch nicht fertig. Warum diese Priorität?"
Rumsfeld nicht auf diese Fragen eingehend (Wer antwortet, kann immer auch lenken): "Diejenigen, die die Allianz bei der Vorbereitung zum Verteidigung der Türkei aufhalten, riskieren, die Glaubwürdigkeit der NATO zu unterminieren." Fischer begründete: "Die Deutschen sind klar gegen einen Krieg. Die Haltung gegenüber dem Krieg trennt das amerikanische und deutsche Volk."


Nach unserer Beobachtung erstaunte der engagierte, kraftvolle Auftritt des deutschen Aussenministers, der auf allen TV Kanälen gezeigt wurde. Was mehr überzeugen konnte, das feurige Engagement Fischers oder die sachliche Überlegenheit und Ruhe Rumsfelds ist bei diesem Streitgespräch schwer zu beurteilen.


Nachtrag vom 15. Februar 2003. Im US Boulevardblatt "New York Post" kam auf der Titel: "UN trifft sich. Die "Weasels" hören neue Irak Beweise". Das Titelbild zeigt den Deutschen Aussenminister Fischer und Französischen Ambassador De-Villepin als Weasel in einer Bildmanipulation.


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