|
Quelle: Tagi. Klicken Sie aufs
Bild, für eine Vergrösserung
|
|
Nach "Tagesanzeiger" vom 11. August, verlangte der VBS Chef Samuel Schmid
nachträglich den Rückzug des Interviews, das der Armeechef
Christoph Keckeis dem "Magazin" des Tagesanzeigers gegeben hatte. Die
Freigabe erfolgte angeblich nach mehrfachen Korrekturen des Textes. Der
Chef des Magazins, Res Strehle, sagte dazu:
"Darauf konnten wir nicht eintreten."
|
Das Interview wird somit am Samstag publiziert.
Dieses erneute unprofessionelle Verhalten des angeschossenen Bundesrates
lässt vermuten, dass bei ihm "die Nerven blank liegen müssen".
(Formulierung des Artikels von Bruno Vanoni im "Tagi".)
Wir empfehlen Interviewten immer, vor jeder Publikation zu
klären, wann und unter welchen Umständen das aufgezeichnete
Interview
veröffentlicht werden darf.
|
Beim "Keckeis - Interview" war die Redaktion mehr als entgegenkommend.
Sie hatte mit den nachträglichen Abänderungen bereits
das oberste Mass an Autorisierung erreicht - wenn nicht sogar
überschritten. Nach der Absegnung des Textes kann der Beitrag
unmöglich zurückgenommen werden.
|
Die Intervention des Bundesrates ist auch deshalb
unklug, weil damit den Medien wiederum Gelegenheit gegeben wird, über
den Versuch zu schreiben, das Interview zu stoppen. Dies hat
der "Tagesanzeiger" am 11.8. denn auch getan. In der Öffentlichkeit wird
somit das Bild des Vertuschenwollens, des Verbergens, der "Vernichtung"
von Berichten erneut verstärkt.
Samuel Schmid verbaut sich so unnötigerweise das Image eines offenen,
besonnenen Bundesrates - der transparent informieren will.
|
Der Fall "Chef VBS" hat bestimmt nach dem "Keckeis - Interview" eine
Fortsetzung. Journalisten werden die Aussagen des Armeechefs Wort
für Wort unter die Lupe nehmen und rätseln, welche Passagen
Bundesrat Schmid wohl gestört haben mochten.
|