Rhetorik.ch


Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com

www.rhetorik.ch aktuell: (17. Apr. 2004)

Geld für Klatschmaterial



Bei Klatschgeschichten profitieren alle: die Medien (sowie Medienkommunikationsblogger), die Klatschinformanten und selbst die Opfer. Eine Sexgeschichte mit David Beckham dem 28-Jährigen englischen Fussballer, der Kapitän bei der englischen Nationalmannschaft ist und beim spanischen Fußballverein Real Madrid unter Vertrag ist, illustriert, das das Ausplaudern von Geschichten Cashsummen in Millionenhöhe Wert sein kann.



Beckham am 13. April. Scheint unberührt von Anschuldigungen Auch seriöse Medien kolportieren seit Tagen "Beckham" Klatschgeschichten. Die Informanten profitieren, weil für die exklusiven Interviews enorme Summen bezahlt werden. Die Medien haben ihre Geschichten. Selbst Beckham profitiert, denn sein Medienmarktwert steigt.
Langsam beginnt sich abzuzeichnen, dass die zwei angeblichen Geliebten des englischen Fußballstars David Beckham nur darauf aus waren, kräftig abzukassieren. Schwer ins Wanken geraten ist bereits die Glaubwürdigkeit des 29-jährigen australischen Models Sarah Marbeck, die sich vor kurzem als zweite Geliebte Beckhams ins Rampenlicht geschoben hatte.

David Wade, Chef der in Sydney ansässigen Call-Cirl-Agentur "Miss Fleiss", ließ kein gutes Haar an Sarah: "Sie hat einige Zeit in meiner Firma als Call Girl gearbeitet und ich weiß, welchen Charakter sie hat. Sie ist hinterhältig, boshaft und nur darauf aus, Geld zu verdienen. Was ihre Aussagen anbelangt, dass sie die Geliebte von Beckham war, dann kann ich auf Grund meiner Erfahrungen mit ihr nur sagen, dass wahrscheinlich kein Wort davon wahr ist. Ich weiß, wie dieses Mädchen vorgeht, wenn sie Geld wittert."

Auch Marbecks Vater hatte, wie berichtet, ihre Aussagen über eine Liebschaft mit Beckham angezweifelt. Ihr Anwalt, der noch vor kurzem behauptet hat, dass jedes Wort von Sarah wahr ist, ist seit einigen Tagen für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar.
Sun Schlagzeile: Becks Baby Bares all
Sun Schlagzeile über Marbeck: "Becks Babe Bares all" ("Becks Liebhaber zeigt alles")


Rebecca Loos, die dem zu Real Madrid gewechselten Fußballstar als persönliche Assistentin zugeteilt war, hatte als erste behauptet, dass sie ein Verhältnis mit ihm hatte.
Für ihr "Geständnis", das sie der britischen Sonntagszeitung "News of the World" exklusiv anvertraute, kassierte sie umgerechnet 530'000 Euro. Obwohl auch sie bisher keinerlei handfeste Beweise für die angebliche Liebschaft vorlegen konnte, ist sie noch gut im Geschäft. Dem britischen TV-Sender "Sky One" sagte die 26-Jährige unter anderem, dass sie einen sehr intimen Teil von Beckhams Körper ganz genau kennt: "Es ist ein Teil, den nur Frauen kennen können, die mit ihm im Bett waren." Diese angeblichen, intimen Kenntnisse trugen ihr erneut ein Honorar von 750'000 Euro ein.


Ob die Informantinnen das Geld behalten kann, ist eine andere Frage. Beckham und seine Frau Victoria haben, wie berichtet, ihre Anwälte mit Klagen gegen die beiden Frauen beauftragt, da die Angaben der beiden aberwitzig und absurd seien. Wie sich abzuzeichnen beginnt, könnten die Aussagen den "Geliebten" teuer zu stehen kommen.

Fazit: Bei dieser jüngsten Klatschgeschichte spielen Geld und Medien eine zentrale Rolle. Die grossen Summen - Rebecca Loos hatte nach Angaben ihres Agenten 1.5 Millionen Dollar (=1.8 Mio Franken) Einnahmen von Interviews und Zeitungsartikeln - die pikante Geschichten mit Prominentnen bringen können, machen es immer auch wahrscheinlich, dass Unwahrheiten oder Übertreibungen mit im Spiel sind. Das macht die Klatsch geschichte aber nur noch spannender.


Rhetorik.ch 1998-2012 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com