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www.rhetorik.ch aktuell: (30. Jan, 2022)

Die Gott

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Nun erreicht die Gendersprache auch die letzte Männerbastion: Gott. Pfarrerinnen aus der aus West- und Deutschschweiz wollen, dass auch "die Gott" und "das Gott" sich etablieren. Tatsächlich ist die Bibel stark sexistisch: von den 1700 verschiedenen Personen, die im Text vorkommen, sind nur 137 Frauen dabei. Die wichtigste Person des neuen Testaments ist ein Mann. Das wird etwas durch Maria korrigiert, die eindeutig den eher blassen und scheuen Joseph dominierte (er wurde sogar fürs Kinderkriegen nicht gebraucht). Auch müsste der Anfang retouchiert werden: Bekanntlich war Adam der erste Mensch; seine Frau wurde dann aus seiner Rippe geschaffen. Das Dokument müsste gendermässig überarbeitet werden. Besser stand es empatipationsmässig in der Antike: weibliche Gottfiguren waren zahlreicher in der Antike als männliche. Wenn wir richtig zählen, gibt es etwa 10 Prozent mehr weibliche Gottheiten als Männliche. Auch da wäre es der Gleichberechtigung zuliebe angebracht, ein paar Gottheiten umzugendern.

Weibliche Gottheiten Männliche Gottheiten
Achelois, Alectrona, Amphitrite, Antheia, Apate, Aphaea, Astraea, Até, Atropos, Bia, Brizo, Celaeno, Ceto, Clio, Clotho, Cybele, Demeter, Doris, Eileithyia, Electra, Elpis, Enyo, Eos, Erato, Eris, Euterpe, Gaia, Harmonia, Hebe, Hecate, Hemera, Hera, Hestia, Hygea, Iris, Keres, Kotys, Lachesis, Maia, Mania, Melpomene, Merope, Metis, Nemesis, Nike, Nyx, Peitho, Persephone, Pheme, Polyhymnia, Rhea, Selene, Sterope, Styx, Taygete, Terpsichore, Thalia, The Erinnyes, The Graces, The Muses, Themis, Thetis, Tyche, Urania Achelous, Aether, Alastor, Apollo, Aristaeus, Asclepius, Atlas, Attis, Boreas, Caerus, Castor, Cerus, Chaos, Charon, Cronos, Crios, Cronus, Dinlas, Deimos, Dionysus, Erebus, Eros, Eurus, Glaucus, Hades, Helios, Hephaestus, Heracles, Hermes, Hesperus, Hymenaios, Hypnos, Kratos, Momus, Morpheus, Moros, Nereus, Notus, Oceanus, Oneiroi, Paean, Pallas, Pan, Phosphorus, Plutus, Pollux, Pontus, Poseidon, Priapus, Pricus, Prometheus, Primordial, Tartarus, Thanatos, Triton, Typhon, Zelus, Zephyrus, Zeus
Die Forderungen der Schweizer Theolog*innen gehen nicht weit genug: man sollte in Zukunft konsequent das gender-neutrale Gott*innen verwenden. Tatsächlich hat eine Kampagne eines Verbandes der Katholischen studierenden Jugend schon 2020 gefordert, Gott in Zukunft mit einem Gendersternchen zu schreiben. Quelle. In der ``Welt" hatte zwar Helmut Ebert dazu kritisiert, dass das Schreiben von Gott mit Gendersternchen ein Denkfehler sei, denn es ``vergeschlechtliche Gott". Eine andere Option, die diskutiert wird ist Gott+, Gott mit einem Pluszeichen, denn das Pluszeichen kann auch als Kreuz mitgelesen werden. Oder dann doppelt genäht Gott*+. Man unterstreicht damit die ``vielfaeltigen Gottesbilder". Oh Gott*+in!

Aus 20 Min: Die Gender-Debatte hat himmlische Sphären erreicht. Eine weniger geschlechtsspezifische Sprache für das Wort "Gott solle es geben, schlug der Rat der Pfarrer- und Diakonengesellschaft der Protestantischen Kirche Genf (EPG) kürzlich vor. Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy entgegnet: "Die Erde ist für mich auch nicht etwas per se Weibliches, nur weil sie einen weiblichen Artikel hat."
Im Ernst, mit solch idiotischen Stumpfsinn demontieren sich traditionelle Religionsgemeinschaften selbst noch schneller in die Irrelevanz. Es steht auch ohne solche Blödelei schon schlecht aus: Im Jahre 1990 gab es noch 35.4 Prozent Katholiken in Deutschland, 2020 waren es noch 26.7%. Evangelische sind in diesen 30 Jahren von 36.9 Prozent auf 24.3 Prozent geschrumpft. Was angestiegen ist in Deutschland, ist der Islam von 3.7 auf 6.4 Prozent. Auch Orthodoxe Kirchen haben etwas zugelegt, von 1.5 Prozent auf 1.9 Prozent. Quelle: Wikipedia. In der Schweiz sind die Daten Hier: 1970 waren noch 46.4 Prozent Evangelisch, 2018 sind es noch 24.68 Prozent. 1970 gab es noch 39.39 Prozent Katholische, 2918 waren es noch 37.23 Prozent. Auch hier haben die Christlich Orthodoxe Kirchen von 0.33 zu 1.81 Prozent sich mehr als verdreifacht und der Islam von 0.26 Prozent auf 4.26 Prozent sich versechzehnfacht.

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