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Ideologische Sprachkorrektheit kann auch übertrieben werden,
vor allem wenn es um Verfälschung der Geschichte geht. Es ist eine Manipulation, alte Kunstwerke, die politisch inkorrekte Namen haben, umzunennen. Kunst kann auch eine Gelegenheit sein, sich mit der Vergangenheit und Fehlern der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Eine Umbenennung ohne Hinweis ist Weisswascherei, im Namen von verbohrter politischer Korrektheit. Kunst muss auch immer im Kontext der Zeit gesehen werden. Wenn Museen Geschichte in die Gegenwart projizieren, dann darf das nicht mit einer Lüge passieren. Von Geschichte kann man lernen. Verfälschte Geschichte ist aber nichts anderes als Propaganda. Die Dresdner Sammlungen haben nun 143 Kunstwerke umbenannt. So wurde aus der ``Zigeunermadonna" etwa die ``Madonna mit stehendem Kind". Auch aus den eigenen Reihen wird Kritik an dieser Taliban mentalität, in der historische Werke weissgewaschen werden, zu weit. Aus News.de: Die neu benannten Kunstwerke stiessen nicht nur auf Gegenliebe. Thomas Kirste sprach von "linker Bilderstürmerei". Auch Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn sieht das Vorgehen kritisch. "Merken denn die Umbenenner vom Dienst nicht, wie sehr sie sich und die eigentlich gute Absicht zum Gespött machen". Es ist nicht nur die Gefahr des Gespötts. Es ist die Glaubwürdigkeit der Institution Museum, die aufs Spiel gesetzt wird. Man kann sogar noch weiter gehen und von Kunstverfälschung reden. Ein guter Beitrag ist soeben auch im Schaffhauser Bock erschienen. Der dort angespielte Vergleich mit Taliban mentalität ist angebracht. Aus rnd.de:
In die Diskussion über die Umbenennung von Kunstwerken wegen
rassistischer Titel hat sich der Deutsche Museumsbund eingeschaltet.
Vorstandsmitglied Reinhard Spieler forderte am Mittwoch ein
differenziertes Vorgehen. Ein grundsätzliches Tabuisieren
bestimmter Wörter halte er nicht für angebracht. Die Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden (SKD) hatten die Titel von bisher 143 Werken wegen
rassistischer oder anderweitig diskriminierender Begriffe verändert.
Reinhard Spieler vom Deutschen Museumsbund sagte dazu dem Evangelischen
Pressedienst (epd), originär von Künstlerinnen und
Künstlern vergebene Titel sollten nicht angetastet werden und "immer
so bleiben". Vom "Volksmund" vergebene Titel seien jedoch anzupassen
und zu verändern, wenn sie rassistisch oder diskriminierend seien.
Spieler, der Direktor des Sprengel Museums in Hannover ist, schlug
vor, in diesen Fällen den historischen problematischen Titel
in Klammern anzugeben. Ausserdem sollte das jeweilige Werk auch
mit einer Namenshistorie versehen werden, zum Beispiel "Frau mit
Kopftuch" (seit 1930 bis 2000 "Zigeunerin"). Daran könne dann "die
Veränderung von Wertvorstellungen" abgelesen werden.
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