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www.rhetorik.ch aktuell: (30. Dez, 2019)

Sorge um Greta

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Wer Politik macht, oder sich in einem umstrittenen Thema engagiert, kommt auch ins Kreuzfeuer. Die Klima Aktivistin Greta muss das auch zu spüren kriegen. Vor allem, wenn es darum geht, Gewohnheiten wegen Klima zu ändern, reagieren viele allergisch, vor allem wenn sie von einem Minderjährigen ermahnt werden. Da spielen Schuldgefühle (wir alle fahren und reisen zuviel, man hört das nicht gern), Generationskomflikte (was soll dieser Teenager mir vorschreiben, wie ich leben soll?) und vielleicht auch Neid, dass jemand soviel Aufmerksamkeit bekommt und Engagement hat. Die Kommentarfunktion des folgenden 20 Min Artikels musste geschlossen werden. Das ist ein Zeichen, dass viele Leser reagiert haben.
Greta Thunbergs Vater sorgt sich um seine Tochter, die zur bekanntesten Klima-Kämpferin wurde. "Greta ist zwar glücklicher, seit sie Aktivistin ist, aber ich sorge mich um sie, weil ihr so viel Hass entgegenschlägt. Auch werden viele Falschmeldungen über sie verbereitet", sagte Svante Thunberg in einem Interview mit dem BBC-Radiosender [168]4's Today. Greta, die das Asperger-Syndrom hat, eine Variante des Autismus, litt einige Jahre an Depressionen, bevor sie in den Klimastreik zog. "Sie hörte auf zu sprechen und zur Schule zu gehen", erklärte ihr Vater. "Es war ein Albtraum für unsere Familie, als sie dann auch nichts mehr essen wollte." Mehrere Dinge hätten zu ihrer Depression geführt, darunter auch ihre fast krankhafte Sorge um das Klima. Wie eine Ermittlerin kontrolliere sie ab und zu die Quittungen der Familie, um zu sehen, ob die Eltern irgendetwas Unnötiges gekauft haben, gestand die Tochter in früheren Interviews. Der Familienalltag der Thunbergs ist nicht gerade alltäglich. Weil Gretas Schwester Beata an einer starken Geräuscheintoleranz leidet, könne die Familie nie zusammen essen, sagte einst ihre Mutter. Svante Thunberg sagt, seine Tochter habe durch die verbesserte klimabewusste Haltung der Eltern Energie gewonnen. Er selber lebe heute vegan. "Der Klimakampf hat Greta zum Positiven verändert. Obwohl sie so viele Hasskommentare einstecken muss." Seine Tochter gehe mit der Kritik unglaublich gut um, sagt er: "Ehrlich gesagt, ich weiss nicht, wie sie das macht, aber sie lacht meistens darüber." Er hoffe, dass sich in Zukunft für die Familie alles wieder beruhigen werde. Er glaubt, dass Greta wieder zur Schule gehen möchte. Seine Tochter werde zum Glück immer selbstständiger, sagt der Vater: "Bald wird sie allein Reisen können, da sie in Kürze 17 Jahre alt wird."
Eine Bemerkung zum Artikel: Das Verhalten des Vaters ist unglaubwürdig. Nachdem er seine Tochter gemanagt hat und von seinem Marketing profitiert hatte (Firma, Buchausgabe, Firmen) und Amerikabesuch, Medienauftritte, Papstbesuch stets begleitet hatte, kauft man diese Klage nicht ab. Nachdem seine Aktionen durchschaut werden, versucht er mit allen Mitteln die Kritik an Vorwürfen von sich abzuwenden. Es sieht jedenfalls danach aus, als ob auch diese Klage nur ein weiterer Baustein seiner Marketingsrategie ist.

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