Klimawandel ist in den Medien. Wieder einmal ist eine Klima konferenz
ohne
klare Zugeständnisse zu Ende gegangen.
Trotz Protesten ist der
Greta Effekt immer noch bescheiden. Die Mehrheit der Zeitgenossen wollen ihre Lebensgewohnheiten nicht
ändern. Auch Versuche von Regierungen, etwa durch Steuern die Leute zum Umdenken zu zwingen
funktionieren nicht. In Frankreich gab es darum die Gelbwesten Bewegung. Ob sich jetzt etwas mehr bewegen wird?
Greta, erregte in den USA mit einer Wutrede Aufsehen. Ein paar Bilder:
Trump spottete: "Sie wirkt wie ein sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und
wunderbare Zukunft freut. So schön zu sehen!". Greta änderte daraufhin ihr Twitter Bio auf
"Ein sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und wunderbare Zukunft freut."
Blick:
Der neue Bericht des Weltklimarats zeichnet ein düsteres Bild der
Zukunft: Die Gletscherschmelze und der Ozeananstieg schritten nun doch
schneller voran, als bisher prognostiziert. Die ganze Weltbevölkerung
sei betroffen.
Die Eiswelten und Ozeane der Erde verändern sich durch den
Klimawandel markant. Das war schon bekannt. Doch nun zeigt ein am
Mittwoch in Monaco veröffentlichten Sonderbericht: Der Anstieg des
Meeresspiegels wurde unterschätzt! So sei gesamte Erdbevölkerung
direkt oder indirekt davon betroffen, warnen Forscher in dem Bericht.
Dieser zeigt die Veränderungen auf, die die Ozeane und weltweiten
Eis- und Schneevorkommen im Zuge des Klimawandels durchlaufen haben und
wahrscheinlich noch durchlaufen werden. Und die damit verbundenen Risiken,
die je nach Grad der Klimaerwärmung zunehmen.
Je nach Szenario wird der Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts um 43
bis 84 Zentimeter steigen. Gebiete werden dadurch unbewohnbar, in denen
heute Hunderte Millionen Menschen leben. Gletscher dürften von 2015
bis 2100 zwischen 18 und 36 Prozent ihrer Masse verlieren, in Europa sogar
über 80 Prozent. Ohne Klimaschutz werden bis Ende des Jahrhunderts
49 bis 89 Prozent der wenig tiefen Permafrostböden tauen.
Konrad Steffen, Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt
WSL und Autor des IPCC-Berichtes sagt: "Die Hänge in den Alpen
und anderswo werden durch die immer wärmeren Permafrostböden
instabil und setzen in den Polarregionen Kohlenstoff-Reservoire frei,
die dort seit Tausenden von Jahren ruhten" Dadurch gelangen bis Ende
2100 Dutzende oder gar Hunderte von Gigatonnen als Kohlendioxid oder
Methan in die Atmosphäre.
Das Schmelzen der Eisschilde und Gletscher beschleunige den Anstieg
des Meeresspiegels, sagte Nicolas Gruber von der ETH Zürich,
ebenfalls Autor des Berichts. Zwischen 2006 und 2015 lag der Anstieg
bereits bei 3,6 Millimetern pro Jahr und damit 2,5 mal höher als
der durchschnittliche jährliche Anstieg zwischen 1901 und 1990.
Bei den bisherigen Prognosen des Meeresspiegelanstiegs wurde gerade der
Anteil des schmelzenden Eises in der Antarktis bisher unterschätzt,
schrieb die SCNAT. Mit dem steigenden Meeresspiegel nehmen in diesem
Jahrhundert Risiken wie Fluten oder Küstenerosion deutlich
zu. Alleine die Schäden durch Überschwemmungen werden
jährlich auf das 100- bis 1000-fache ansteigen.
Der Bericht, an dem über 100 Forschende aus über 37 Ländern
mitarbeiteten, unterstreicht die Dringlichkeit von Klimaschutz-
und Anpassungsmassnahmen. Die Treibhausgas-Emissionen müssten
"dringend und ambitioniert" gesenkt und die Folgen des Klimawandels
gemindert werden.