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www.rhetorik.ch aktuell: (02. Feb, 2018)

Kritik an Club Moderatorin

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Nachfolgendes Protokoll verdeutlicht, wie Antworten von einer Redaktion selbst gewichtet werden, wenn es der Verfasser nicht vorher vereinbart hat. Es geht um Barbara Lüthis Taucher beim CLUB vom 30. January, 2018. Barbar Lühthi hat seit 1. Januar 2018 die Moderation beim Club übernommen. Ihre erste Moderation vom 2. Januar beim Club war geglückt, obwohl der Blick schon Nervosität bemangelte. Es gab vermehrt Lob. Das Thema war ideal, da die Journalistin während Jahren als Auslandkorrespondentin in China and Südasien unterwegs.
Auch bei der zweiten Sendung, vom 9. Januar gab gab es mehr Kritik beim Blick. Dann kam die Sendung über die Bilag Initiative, die von Franz Fischlin moderiert worden ist. Ferner am 23. Januar eine Sendung über das WEF, die von Barbara Lüthi moderiert worden ist.
Patricia Borer (BLICK online) stellte mir folgende Fragen zur Moderation von Barbara Lüthi. Es geht um die Sendung vom 30. Januar über das Geschlecht.
1) Was sagen Sie zur heftigen Kritk an Barbara Lüthis Aussprache und Moderationsstil von gestern Abend?
Mich erstaunte es, dass eine preisgekrönte Korrespondentin im letzten CLUB so unprofessionell moderierte. Die harte Kritik ist nachvollziehbar. Im ersten Teil war zwar die Moderation noch akzeptabel. Barbara Lüthi wirkte dann aber immer fahriger, zappeliger, nervöser unterbrach voreilig, sprach zu schnell und verärgerte das Publikum mit ihrem aufgekratzten Verhalten. Gestört hat viele, dass die Moderatorin sich zu oft korrigieren und wiederholen musste.
2) Was ist Ihnen als Kommunikationsexperte bei Barbara Lüthis Moderationsstil sonst noch Negatives aufgefallen?
Sie verhaspelte sich vielfach. Gestik und Inhalt stimmten nicht immer überein. Moderieren heisst vor allem: Gut zuhören. Ein gute Zuhörerin fixiert aber nicht ständig den #Spick", wenn andere sprechen. Das Format CLUB ist keine ARENA. Es mangelte eindeutig an dialogischen Elementen. Oft wurde nur abgefragt. Barbara Lüthi hatte auch ständig Probleme mit dem "Knopf im Ohr". Das lenkte ab. Graviernd finde ich, dass spannende Themenfelder nur angeschnitten wurden. Die Sendung war thematisch überladen. Zudem entsprach die Aussprache nicht einer Profifrau (nuschelnd, stolperhaft).
3) Bei einer Moderatorin ist gute Aussprache neben Kompetenz das allerwichtigste, wie sollte das SRF mit einem solchen Fall von schlechter Aussprache bei einer Moderatorin umgehen? Was sollten die Konsequenzen sein?
Moderieren ist eine Königsdisziplin. Ich würde die Moderatorin bis zur No-Billag Abstimmung aus dem Gefecht nehmen und sie einer Moderationsschulung unterziehen, denn SRF setzt auf Qualität.
4) Muss Barbara Lüthi zum Logopäden?
Das ist kein logopädisches Problem. Die Zappeligkeit, das unkonzentrierte Verhalten wirkte sich möglicherweise zu stark auf Mimik, Gestik und Artikulation aus.
5) Sollte das SRF Barbara Lüthi als Club-Moderatorin ersetzen?
Statt ersetzen gibt es eher ein Aussetzen, bis die Defizite behoben sind. Auch Barbara Lüthi hat das Recht auf eine Chance, sich zu verbessern. Ein gute Journalistin kann die neue Disziplin Moderieren rasch lernen.
Hier ist die gekürzte Version der Redaktion, die ich abgesegnet hatte:
Barbara Lüthi (44) sorgt mit ihrem Moderationstil beim SRF-"Club" einmal mehr für rote Köpfe: In der Sendung vom vergangenen Dienstag zum Thema "Transsexualität" wirkt die einstige Asien-Korrespondentin nervös und verhaspelt sich oft, teilweise verschluckt sie ganze Wörter. Auf Twitter hagelt es Kritik: "Pardon, aber sie nuscheln", schreibt ein Zuschauer empört. "Genau, schade man versteht sie kaum", meint eine andere. Und weiter: "Barbara Lüthi stört optisch und akustisch." Harsche Kritik!
"Mich erstaunt das negative Echo auf Twitter nicht", sagt Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik im BLICK-Interview. Auch er sei darüber erschrocken, dass eine preisgekrönte Korrespondentin wie Lüthi "so unprofessionell" moderiert habe. "Da ist sie keine Anwärterin für einen Preis. Sie wirkte fahrig, zappelig, unterbrach voreilig, sprach zu schnell und verärgert das Publikum mit ihrem aufgekratzten Verhalten." Zudem hätte ihre Aussprache nicht der einer Profifrau entsprochen, so Knill weiter: "Sie hat genuschelt und sich zu oft korrigieren und wiederholen müssen."
Moderieren sei allerdings auch nicht jedermanns Sache, sondern "eine Königsdisziplin" und müsse "zusätzlich gelernt werden", stellt der Rhetorikexperte klar. Deshalb gäbe es für das SRF nur eine Lösung: "Ich würde Barbara Lüthi bis zur No-Billag Abstimmung aus dem Gefecht nehmen und sie einer Moderationsschulung unterziehen." Immerhin setze das SRF ja auf Qualität.
Version auf Blick online:
"Sie wirkt fahrig, nuschelt und korrigiert sich oft" Experte fordert Moderationspause für Barbara Lüthi Heftige Kritik für "Club"-Moderatorin Barbara Lüthi von den Zuschauern und einem renommierten Rhetorik-Experten. Der fordert: Lüthi muss vorübergehend vom Bildschirm weg und in die Moderationsschulung. Barbara Lüthi (44) sorgt mit ihrem Moderationsstil beim SRF-"Club" für rote Köpfe: In der Sendung vom vergangenen Dienstag zum Thema "Transsexualität" wirkt die einstige Asien-Korrespondentin nervös und verhaspelt sich oft, teilweise verschluckt sie ganze Wörter. Auf Twitter hagelt es Kritik: "Pardon, aber sie nuscheln", schreibt ein Zuschauer empört. "Genau, schade, man versteht sie kaum", meint ein anderer. Und weiter: "Barbara Lüthi stört optisch und akustisch." Harsche Kritik an der neuen "Club"-Moderatorin. Rhetorikexperte gibt Kritikern recht "Mich erstaunt das negative Echo auf Twitter nicht", sagt Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik im BLICK-Interview. Auch er sei darüber erschrocken, dass eine preisgekrönte Korrespondentin wie Lüthi "so unprofessionell" moderiert habe. Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik, fordert: Lüthi muss vorübergehend vom Bildschirm weg und in die Moderationsschulung.
"Da ist sie keine Anwärterin für einen Preis. Sie wirkte fahrig, zappelig, unterbrach voreilig, sprach zu schnell und verärgert das Publikum mit ihrem aufgekratzten Verhalten." Zudem entspreche ihre Aussprache nicht der einer Profifrau, so Knill weiter: "Sie hat genuschelt und sich zu oft korrigieren und wiederholen müssen." Bildschirmabstinenz und Moderationsschulung Moderieren sei nicht jedermanns Sache, sondern "eine Königsdisziplin" und müsse "zusätzlich gelernt werden", stellt der Rhetorikexperte klar. Deshalb gäbe es für das SRF nur eine Lösung: "Ich würde Barbara Lüthi bis zur No-Billag-Abstimmung aus dem Gefecht nehmen und sie einer Moderationsschulung unterziehen", so Knill. "Immerhin setzt das SRF ja auf Qualität." Projer nimmt Lüthi in Schutz Jonas Projer (36), Lüthis Vorgesetzter und Leiter Fachredaktion Talk, nimmt seinen Moderations-Neuling in Schutz. Die 44-Jährige habe den "Club" am Dienstag sehr souverän geleitet. "Innert weniger Sendungen hat sie sich bereits als kluge und engagierte Moderatorin etabliert, die sich bei allen Themen - von Gesellschaft bis Politik - trittsicher bewegt." Barbara Lüthi selber nimmt die Kritik der Zuschauer nach eigener Aussage ernst und erklärt: "Ich lerne momentan in jeder Sendung Neues dazu." Natürlich werde sie in der Anfangsphase, wie beim SRF üblich, von einem Coach begleitet .
Hier im Blick am Abend:



Und hier im Blick:

Fazit

Im Umgang mit mit Medien muss man wissen, dass die Redaktion letztlich den Titel und den Schwerpunkt eines Beitrages selbst festlegen darf. Was ich leider unterlassen hatte: Ich hätte der BLICK-Journalistin sagen können, dass für mich die Moderatorin, das "Nichtzuhören", d.h. das ständige Fixieren aufs Manuskript am meisten gestört hat. Beim Moderieren sind das Zuhören und die Dialogischen etwas vom Wichtigsten. Ich habe es unterlassen, zu betonen, dass dies im publizierten Beitrag besonders hervorgehoben werden sollte. Die Redaktion hätte wahrscheinlich dann meinem Wunsch entsprochen.
Barbara Lüthi ist nämlich eine hervorragende Korrespondentin, intelligent und auch eine kompetente Jounalistin. Sie hatte für mich nur als Moderatorin versagt, weil sie sich in dieser neuen Disziplin noch zu wenig einarbeiten konnte. Persönlich bin ich überzeugt, dass Barbara Lüthi in kurzer Zeit das Moderieren meistern wird. Die Königsdisziplin "Moderieren" ist meist rasch lernbar, zumal bei einer Journalistin, wie Barbara Lüthi, die selbstkritisch ist und Bereitschaft zeigt, die erkannten Mängel zu beheben. Wie wir nun erfahren habe, wird sie auch gecoacht. Wir werden ihre Sendungen weiter unter die Lupe nehmen. Nach meinem Dafürhalten kann sie sich rasch verbessern. Von mir wurde keine eingehende Analyse der Club Moderation verlangt. Gerne hätte ich auch meinen Eindruck zur Vorbereitung vermittelt. Denn Barbara Lüthi wollte wahrscheinlich zu viel. Das zeigte sich darin, dass zu viele Aspekte ansprechen wollte und sie sich so selbst stesste. Sie wollte bestimmt zu viel.

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