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Der Schweizer Journalist und Verleger
Norbert Neininger
ist tot. Er war seit 1977 Redaktor der Schaffhauser Nachrichten und seit
1994 Chefredaktor bei der SN. Er hat 1983 das Radio
Munot aufgebaut. Im Jahre 2013 wurde er vom Magazin
Schweizer Journalist
zum Verleger des Jahres
gekürt. Neininger ist am 30. Mai verstorben.
Verschiedene Nachrufe sind schon online:
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Aus der
NZZ:
Norbert Neininger sei "eine echte Bereicherung für den Journalismus"
gewesen, sagte Matthias Ackeret, Chefredaktor von persoenlich.com, am
Samstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. "Er hatte immer
sehr unkonventionelle Ideen und war dem Zeitgeist jeweils einen Schritt
voraus."
Neininger habe bis am Schluss immer auf die neuen Medien gesetzt,
sagte Ackeret über seinen alten Weggefährten und ersten
journalistischen Förderer. "Er hatte eine sehr progressive
Haltung." Vor allem hervorzuheben sei aber der unermüdliche
Kampf Neiningers für die Unabhängigkeit der "Schaffhauser
Nachrichten".
Der Präsident der Schweizer Verleger, Hanspeter Lebrument, sprach
auf Anfrage von einem "schweren Verlust". Neininger sei ein wichtiges
Mitglied des Verlegerverbandes gewesen. Er habe intensive Gespräche
mit ihm geführt. "Als einer der Ersten in der Schweiz hat er die
Chancen des Internets erkannt", sagte Lebrument.
Gleichzeitig sei der Schaffhauser aber auch ein Traditioneller mit sehr
föderalistischen Ansichten gewesen. "Es war ihm stets wichtig,
dass Schaffhausen seinen eigenen Weg geht."
Norbert Neininger hinterlasse eine grosse Lücke im Kanton, sagte
der Schaffhauser Regierungspräsident Ernst Landolt am
Samstagabend. Er habe einen guten Freund und Schaffhausen eine
prägende Figur verloren. Neininger sei für die Meinungsbildung
sehr wichtig gewesen. "Er hat grosse Verdienste geleistet."
Landolt betonte, Neininger habe in seinen Medien immer die
unterschiedlichsten Meinungen zu Wort kommen lassen. "Die Meinungsvielfalt
war ihm ein grosses Anliegen." Bewundernswert sei auch Neiningers Kampf
für die Unabhängigkeit der "Schaffhauser Nachrichten" gewesen,
sagte der Regierungspräsident.
Aus
Persoenlich:
Ab 1983 baute er mit Radio Munot eine
der ersten Schweizer Privatradiostationen auf. Anschliessend wurde er
Chefredaktor und später Verleger der "Schaffhauser Nachrichten". Bis
zu seinem Tod kommentierte er in den "Schaffhauser Nachrichten" in der
Rubrik "Vordergässli" wöchentlich das regionale, aber auch das
nationale und internationale Geschehen. Diese Rubrik fiel während
21 Jahren kein einziges Mal aus.
Norbert Neininger gehörte zu profiliertesten und engagiertesten
Vertretern der Schweizer Medienbranche. Mit grossem Engagement
setzte er sich während seines ganzen Berufslebens für die
Unabhängigkeit der "Schaffhauser Nachrichten" ein und vermied damit
erfolgreich, dass das Verlagshaus an einen Zürcher Grossverlag
verkauft wurde. Dies brachte ihm viel Anerkennung und auch Bewunderung
ein. Daneben profilierte sich Neininger immer wieder mit originellen und
überraschenden Ideen, die ihrer Zeit oftmals voraus waren: So waren
die "Schaffhauser Nachrichten" die erste Schweizer Zeitung überhaupt,
die über eine eigene Internetseite verfügte. 2007 sorgte er
zudem landesweit und über die Landesgrenzen hinaus für Furore,
als er mit "Teleblocher" das erste Internetfernsehprojekt der Schweiz
initiierte. Auf Beachtung stiessen bis zuletzt seine Livekommentare
über die aktuellen "Tatort"-Sendungen auf Twitter.
Aus
Schweiz am Sonntag:
Mit ihm verstummt eine journalistische Stimme, die weit über den
Kanton Schaffhausen hinaus gehört wurde, wo Neininger Verleger
der wichtigsten Medien war: Der "Schaffhauser Nachrichten" (die er
auch als Chefredaktor leitete), des Radios Munot und des Schaffhauser
Fernsehens. Neininger, verheiratet und Vater einer Tochter, machte im
Jahr 1992 im Abstimmungskampf um den Europäischen Wirtschaftsraum
(EWR) landesweit auf sich aufmerksam. Seine "Schaffhauser Nachrichten"
empfahlen den EWR-Beitritt zur Ablehnung, während sich sonst
fast die gesamte Presse für ein Ja einsetzte. Neininger schrieb
schon von Unabhängigkeit und Souveränität, als Roger
Köppel und Markus Somm noch das machten, was sie heute als "linken
Mainstream-Journalismus" bezeichnen.
Dem Schaffhauser wurde oft unterstellt, er sei ein "Vasall Blochers".
Darüber lachte Neininger bloss und betonte, er und seine Zeitung
seien unabhängig von Blocher, anders etwa als die "Basler Zeitung",
an welcher der SVP-Politiker beteiligt ist. Dennoch, Neininger war
fasziniert von Blocher, dessen Vater Pfarrer in der Gemeinde Dachsen
am Rheinfall war. 2007 erfand der Verleger "Teleblocher", das "erste
Internet-Fernsehen der Schweiz", wie er es nannte.
Dieses wöchentliche TV-Format, bei dem der Schaffhauser Matthias
Ackeret den SVP-Tribun interviewt, war typisch für Neiningers
Experimentierlust. Er war politisch konservativ, unternehmerisch aber
immer veränderungsfreudig. Als ich ihn einst zu einer Blattkritik der
"Schweiz am Sonntag" einlud, hatte er ein iPad dabei - das war zu einem
Zeitpunkt, als dieses in der Schweiz noch gar nicht erhältlich
war. Er war einer der ersten Journalisten, die Twitter entdeckten;
jeden Sonntagabend kommentierte er bissig und witzig den TV-Krimi
"Tatort".
Seine letzte Kurzkritik schrieb er am 3. Mai: "Kinder als
Opfer/Täter mag ich nicht. Durchgedrehte Ermittler auch nicht. Einer
von zehn Punkten."
Unabhängigkeit prägte auch Neiningers Wirken als Verleger. Er
widerstand allen Kaufofferten der grossen Verlage. Ex-Tamedia-Chef Martin
Kall sagte einmal: "Im Namen Neininger steckt halt das Wort Nein." Bis
heute sind die "Schaffhauser Nachrichten", auch dank der Organisation
als Stiftung, unabhängig, während reihum Regionalzeitungen
starben oder fusionierten.
In erster Linie verstand sich Neininger immer als Journalist. In der
Kolumne "Vordergässli" kommentierte er Woche für Woche die
Aktualität - oft auch internationale Themen. Neininger reiste viel
und engagierte sich für Israel. Seine Kolumne fiel in 21 Jahren
niemals aus.
In den Journalismus kam Neininger über den Sport. Als
leidenschaftlicher Töfffahrer begann er, über Motorradrennen zu
schreiben und reiste dafür bald rund um die Welt. Er gehörte
zu den ersten Absolventen der Ringier-Journalistenschule. Wegen des
Schreibens brach er sein Mathematik-Studium ab, was er im Nachhinein
bereute. Darum zwang er als Chefredaktor Redaktoren, die nebenbei
studierten, konsequent zum Abschluss. Es kam sogar vor, dass er sie
dabei finanziell unterstützte.
Neininger war ein unkonventioneller Kopf, in jeder Hinsicht. Er wird
dem Schweizer Journalismus fehlen.
Aus dem
Tagi:
Kurz nachdem das Branchenportal persoenlich.com über den Tod
des Verlegers informiert hatte, bekundeten mehrere Personen aus
seinem näheren beruflichen Umfeld via Twitter ihr Beileid. Sie
würdigten den "Verleger des Jahres 2013" als originellen und
eigenständigen Journalisten.
Norbert Neininger sei "eine echte Bereicherung für den Journalismus"
gewesen, sagte Matthias Ackeret, Chefredaktor von persoenlich.com, am
Samstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. "Er hatte immer
sehr unkonventionelle Ideen und war dem Zeitgeist jeweils einen Schritt
voraus."
Neininger habe bis am Schluss immer auf die neuen Medien gesetzt,
sagte Ackeret über seinen alten Weggefährten und ersten
journalistischen Förderer. "Er hatte eine sehr progressive
Haltung." Vor allem hervorzuheben sei aber der unermüdlichen Kampf
Neiningers für die Unabhängigkeit der Schaffhauser Nachrichten.
Der Präsident der Schweizer Verleger, Hanspeter Lebrument, sprach
auf Anfrage von einem "schweren Verlust". Neininger sei ein wichtiges
Mitglied des Verlegerverbandes gewesen. Er habe intensive Gespräche
mit ihm geführt. "Als einer der ersten in der Schweiz hat er die
Chancen des Internets erkannt", sagte Lebrument.
Gleichzeitig sei der Schaffhauser aber auch ein Traditioneller mit sehr
föderalistischen Ansichten gewesen. "Es war ihm stets wichtig,
dass Schaffhausen seinen eigenen Weg geht."
Norbert Neininger hinterlasse eine grosse Lücke im Kanton,
sagte der Schaffhauser Regierungspräsident Ernst Landolt (SVP)
am Samstagabend. Er habe einen guten Freund, und Schaffhausen habe eine
prägende Figur verloren. Neininger sei für die Meinungsbildung
sehr wichtig gewesen. "Er hat grosse Verdienste geleistet."
Landolt betonte, Neininger habe in seinen Medien immer die
unterschiedlichsten Meinungen zu Wort kommen lassen. "Die Meinungsvielfalt
war ihm ein grosses Anliegen." Bewundernswert sei auch Neiningers Kampf
für die Unabhängigkeit der Schaffhauser Nachrichten gewesen,
sagte der Regierungspräsident.
Seine journalistische Karriere startete Neininger nach mathematischen
Studien mit dem Besuch der Ringier-Journalistenschule. Danach wurde
er Redaktor bei den Schaffhauser Nachrichten. Ab 1983 baute Neininger
mit Radio Munot eine der ersten Schweizer Privatradiostationen auf.
Anschliessend wurde er Chefredaktor und später Verleger der
Schaffhauser Nachrichten.
Bis zu seinem Tod kommentierte er in der Zeitung unter der Rubrik
"Vordergässli" wöchentlich das regionale, aber auch das
nationale und internationale Geschehen. Diese Rubrik fiel während
21 Jahren kein einziges Mal aus.
2001 wurde Neininger Vorstandsmitglied des Verbandes Schweizer Medien.
2007 sorgte er zudem landesweit und über die Landesgrenzen hinaus
für Furore, als er mit "Teleblocher" das erste Internetfernsehprojekt
der Schweiz initiierte. Auf Beachtung stiessen bis zuletzt seine
Livekommentare über die aktuellen "Tatort"-Sendungen auf Twitter.
20 Min:
2001 wurde Neininger Vorstandsmitglied des Verbandes Schweizer
Medien. 2013 wurde er vom Branchenmagazin Schweizer Journalist
zum Verleger des Jahres gewählt. Seine journalistische
Karriere startete nach mathematischen Studien mit dem Besuch der
Ringier-Journalistenschule. Danach wurde er Redaktor bei den Schaffhauser
Nachrichten. Ab 1983 baute Neininger mit Radio Munot eine der ersten
Schweizer Privatradiostationen auf. Anschliessend wurde er Chefredaktor
und später Verleger der Schaffhauser Nachrichten. Bis zu seinem
Tod kommentierte er in der Zeitung unter der Rubrik "Vordergässli"
wöchentlich das regionale, aber auch das nationale und internationale
Geschehen. Diese Rubrik fiel während 21 Jahren kein einziges Mal aus.
SRF:
Kaum einer hat die Schaffhauser Medienlandschaft so geprägt wie
er: Norbert Neininger startete seine journalistische Karriere nach
mathematischen Studien mit dem Besuch der Ringier-Journalistenschule.
Danach wurde er Redaktor bei den Schaffhauser Nachrichten. Ab 1983 baute
Neininger mit Radio Munot eine der ersten Schweizer Privatradiostationen
auf. Anschliessend wurde er Chefredaktor und später Verleger der
Schaffhauser Nachrichten.
Bis zu seinem Tod kommentierte er in der Zeitung unter der Rubrik
"Vordergässli" wöchentlich das regionale, aber auch das
nationale und internationale Geschehen. Diese Rubrik fiel während
21 Jahren kein einziges Mal aus.
2001 wurde Neininger Vorstandsmitglied des Verbandes Schweizer Medien.
2013 wurde er vom Branchenmagazin Schweizer Journalist zum Verleger des
Jahres gewählt.
Am Samstagmorgen, kurz vor seinem 65. Geburtstag, ist Norbert Neininger
nach kurzer Krankheit verstorben.