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www.rhetorik.ch aktuell: (01. Nov, 2010)

Corine Mauch und das Manuskript

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Bei der Eröffnungsfeier des erneuerten Theaters Stadelhofen stellte die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch fest, dass sie das Manuskript vergessen hatte (Quelle NZZ am Sonntag vom 30. Oktober). Mit ihrem Mobiltelefon konnte sie einen Kurier organisieren und den Veranstaltern diskret bekannt geben, dass sie in sieben Minuten das Manuskript erhalten werde. Pünktlich konnte ihr der Kulturchef dann auch das Papier überreichen. Die Rede soll dann inhaltlich in Ordnung gewesen sein.

Rhetorisch hat Corine Mauch einen Nachholbedarf. Sie trat zwar nicht in die Fussstapfen ihres Vorgängers Ledergerber, der die Öffentlichkeit überaktiv suchte. Das ist zwar sympathisch, doch diese bewusste Zurückhaltung handelte ihr das Atttribut "graue Maus" ein. Öffentliches Reden sind nicht Mauchs Liebe. Neben ihrem besonderen Verhältnis zu Redepannen, wirkt zu angespannt und klammert sich auch bei lockeren Anlässen zu stark ans Papier. Ohne Manuskript wäre sie eine bessere Rednerin. Wenn sie die Rede selbst entworfen hätte, so müsste sie auch ohne Manuskript wissen, welche Botschaft sie verkünden will. Professionell wäre es gewesen, aus dem vergessenen Manuskript eine spontane Story zu machen. Das hätte ein persönlicher Ohrenöffner werden können.



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