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www.rhetorik.ch aktuell: (12. Jun, 2008)

Schlauchbootunfall testet Krisenkommunikation

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Vor einem Jahr - nach dem Jungsfraudrama - versagte die Armeeführung in der Krisenkommunikation. Heute kam es erneut zu einem Unfall in der Schweizerarmee. Bestehen die Verantwortlichen die Nagelprobe beim Kommunikationsverhalten?


Zitat Tagi-online: 12. Juni 2008:

Ein Bootsunglück der Armee im Berner Oberland hat möglicherweise fünf Todesopfer gefordert. Drei Tote und fünf zum Teil schwer Verletzte wurden geborgen. Zwei Soldaten werden noch vermisst. Viele Fragen sind offen.
Der Bootsunfall ereignete sich am späten Vormittag auf der Kander bei Wimmis, wie die Armee an einer Medienkonferenz in Spiez bekannt gab. Insgesamt zehn Personen waren mit zwei Booten unterwegs. Bei den Betroffenen handelt es sich um Angehörige der Lufttransportabteilung 3 (LT Abt 3). Laut Otto von Allmen von der Kantonspolizei Bern alarmierte ein Armeeangehöriger die regionale Einsatzzentrale um 11.10 Uhr, dass zwei Gummiboote in der Region Hondrich/Spiez gekentert seien.
Bislang sind viele Fragen offen, etwa bezüglich Ausrüstung der Gruppe und deren Auftrag. Offenbar handelte es sich um eine Übung im Rahmen einer internen Weiterbildung. Die Lufttransport-Sicherungskompanie 3 hat ihren Standort in Wimmis. Ihr Auftrag ist es, den Militärflugplatz Alpnach und Tagesstandorte der LT Abt 3 zu sichern. Korpskommandant Walter Knutti sagte, Bootsfahrten seien nicht "das tägliche Brot" dieser Einheit.
Auch zum genauen Unfallhergang und zur Ursache machte die Armee keine Angaben. Im betroffenen Teilstück der Kander gibt es Schwellen. Ob der Fluss auf diesem Abschnitt gefährlich zu befahren sei, sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen, ebenso die Wetter- und Wasserverhältnisse zum Unfallzeitpunkt, sagte Knutti.
Laut MeteoSchweiz gab es am Vormittag in der Region keine Regenfälle. Die Kander hatte einen Abfluss von rund 40 Kubikmeter pro Sekunde, wie Hans-Jürg Bolliger vom kantonalen Wasserwirtschaftsamt auf Anfrage sagte. Gemäss Grafiken auf der Homepage des Amtes ist dieser Wert nicht aussergewöhnlich hoch.
Von den fünf Verletzten erlitten zwei schwere Verletzungen. Alle seien jedoch ausser Lebensgefahr, hiess es an der Medienkonferenz. Die Kameraden der Verunglückten werden durch ein Care Team betreut. Für Angehörige wurde eine Hotline unter der Nummer 031 324 72 72 eingerichtet.
"Es ist ein weiterer trauriger Tag für die Armee", sagte Armeesprecher Felix Endrich am späten Nachmittag vor den Medien in Spiez.
Verteidigungsminister Samuel Schmid, der wegen dem Unglück seine Teilnahme am KFOR-Treffen in Brüssel absagte, sprach den Angehörigen des Verstorbenen, der Verletzten und der Vermissten im Namen des Bundesrates seine Anteilnahme aus. Er sei traurig und erschüttert, sagte Schmid vor den Medien und zitierte aus dem Kirchenlied "Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen".
Nach dem Lawinenunglück im Jungfrau-Gebiet vor einem Jahr sei die Armee erneut von einem schweren Unfall betroffen. Er bedaure dies zutiefst, sagte Schmid. Die Militärjustiz werde die Umstände so rasch wie möglich erhellen. Das Unglück im Jungfraugebiet hatte sechs Armeeangehörige in den Tod gerissen. Ermittlungen aufgenommen
Der genaue Unfallhergang ist Gegenstand der Ermittlungen. Diese werden vom militärischen Untersuchungsrichter Michael Leutwyler geleitet, wie Silvia Schenker, Sprecherin der Militärjustiz, sagte. Nähere Angaben, insbesondere auch zur Einstiegsstelle der beiden Boote, wurden zunächst nicht gemacht. Die Boote konnten aber bis am Abend nicht aus den Wasserwalzen vor den Flussschwellen der Kander geborgen werden.


Der Tagesanzeiger publiziert eine Liste der schlimmsten Armee-Unglücke seit 1970:
  • 12. Juli 2007: Bei einem Lawinenunglück in der Jungfrau-Region werden sechs Armeeangehörige in den Tod gerissen.
  • 12. Oktober 2001: Eine Alouette III der Schweizer Luftwaffe touchiert bei Montana (VS) ein Kabel und geht beim Aufprall in Flammen auf. Die vier Insassen kommen ums Leben.
  • 25. Mai 2001: In Delsberg touchiert eine Alouette III ein Kabel und stürzt ab. Der Pilot und drei Grenzwächter sterben.
  • 12. November 1997: Ein Pilatus Turbo-Porter PC-6B stürzt während einer Militärübung im Simmental (BE) ab. Der Pilot und die vier Passagiere kommen ums Leben.
  • 22. Juni 1994: Ein ziviler Helikopter stösst am Unteren Mönchsjoch (BE) mit einem Super-Puma-Helikopter der Schweizer Armee zusammen und stürzt ab. Ein britisches Ehepaar und der Pilot sterben.
  • 27. April 1993: Ein PC-6 Porter der Armee gerät wegen eines Pilotenfehlers in Föhn-Turbulenzen und prallt in eine Felswand am Finsteraarhorn (BE). Drei Menschen sterben.
  • 2. November 1992: Sechs Personen sterben bei der Explosion einer Kaverne des Munitionssprengplatzes Steingletscher am Susten (BE).
  • 1990 bis 1993: Bei mehreren Handgranaten-Unfällen kommen insgesamt vier Wehrmänner ums Leben, mehrere weitere werden verletzt.
  • 26. Mai 1987: Bei der Kollision eines italienischen Autos mit einem Armee-Camion der Armee sterben in einem Tunnel der A2 bei Amsteg (UR) drei Personen.
  • 23. Oktober 1985: Ein Militärhelikopter Alouette III touchiert bei Rothenthurm (SZ) Bäume und stürzt ab. Drei von vier Insassen werden getötet.
  • August 1983: Vier Wanderer werden von einem explodierenden Blindgänger unterhalb Unterbäch (VS) tödlich verletzt. Bei Flums (SG) erleiden drei Spaziergänger dasselbe Schicksal.
  • 21. Oktober 1982: Der Absturz eines Militärhelikopters Alouette III in der Region Säntis in der Innerschweiz fordert sechs Todesopfer.
  • 24. Februar 1970: In Reckingen (VS) sterben beim schwersten Lawinenunglück der Schweiz des 20. Jahrhunderts 30 Personen, darunter 19 Armeeangehörige.


Walter Knutti im Fernsehen
Das Statement von Korpskommandant Walter Knutti im Radio DRS überzeugte. Er sprach keine Vermutungen aus, so wie es Armeechef Christophe Keckeis nach dem Jungfraudrama vor einem Jahr gemacht hatte. Knutti sagte, dass er vorläufig nicht mehr wisse über die näheren Umstände und informierte nur über das, was man wusste. Er zeigte seine Betroffenheit und versprach den Sachverhalt zu untersuchen.


Nur Presssprecher Felix Endrich liess sich auf Vermutungen ein und vermutete, vielleicht hätte die Truppe auch eine Übung gemacht, die nicht zum eigentlichen Auftrag gehört. Zum Beispiel ein Übung zur Teamförderung.

Endrich scheint somit von Jungsfraudrama nicht viel gelernt zu haben. Sein Nachsatz: Es ist wichtig, dass.....(es folgte die Kondulation und der Gedanke, dass man mit den Angehörigen mitfühle) trug er mit einer dunklen Sonnenbrille vor. Die Wirkung dieser Aussage im Schweizer Fernsehen "Aktuell" war nicht glücklich. Das Votum überzeugte nicht. Es wirkte so, als sei der Nachsatz nur wichtig, dass man es noch sagt, weil es sich so ziemt.

Kommunikation ist Chefsache. Bundesrat Samuel Schmid lebte dies vor. Als Verteidigungsminister kehrte er nach Bern zurück und trat sofort an die Öffentlichkeit und informierte so, wie es gemacht werden muss. Keine Vermutungen und keine Schuldzuweisungen.




Nachtrag vom 13. Juni, 2007: Fragen

Korpskommandant Walter Knutti, der Chef der Schweizer Luftwaffe, spricht über das Kander-Drama.

Da es Sache der Militärjustiz sei, den Unfall und seine Gründe zu untersuchen, wolle die Armee vor allem über den Stand der Suche nach den zwei Vermissten und über die verletzten Armee-Angehörigen informieren, sagte Sprecher Felix Endrich heute an der Pressekonferenz. Die Ausführungen dazu machen keine grosse Hoffnung. Otto von Allmen: Chef der Regionalpolizei und Koordinator der Suchaktion in der Pressekonferenz vor den Medien.

"Wir haben keine neuen Erkenntnisse über den Verbleib der Vermissten"


Heute werde die Suche intensiviert, von der Unfallstelle bis zum Kanderdelta, so von Allmen weiter. Morgen werde auch eine Unterwasserkamera zum Einsatz kommen. Die Unglücksboote befinden sich nach wie vor in den Wasserwalzen an den Kander-Schwellen. "Es handelt sich im Moment ganz klar um eine Totensuche", so von Allmen.

Nach wie vor sind zwei Soldaten vermisst, vier der Verletzten Schlauchbootfahrer konnten das Spital verlassen. Sie konnten zu ihrer Truppe zurückkehren, sagte Walter Knutti, Korpskommandant und Chef Luftwaffe heute an der Pressekonferenz. Vom Unglück betroffen sind Offiziere und Unteroffiziere aus der Deutschschweiz. Sie gehörten einer Lufttransport-Sicherungskompanie an. Alle Angehörigen sind informiert. Die auf zwei Schlauchboote verteilten zehn Armeeangehörigen stammen aus den Kantonen Zürich, Baselland, Graubünden, Schwyz, Aargau, Thurgau und Luzern. Doch zu den brennendsten Fragen gibt die Armee keine Antworten: Waren die Unglücksboote überhaupt für eine solche Fahrt geeignet? Verfügte jemand über Riverrafting-Erfahrung? Wieso gingen die Armee-Angehörigen mit den Schlauchbooten in den Fluss, obwohl professionelle Rafting-Anbieter die Strecke meiden? Hat das Militär auf der Kander bereits ähnliche Fahrten unternommen? Parallelen zum Jungfraudrama: So wie nach der Katastrophe an der Jungfrau wurden nun auch nach dem Schlauchbootunfall viele Fragen gestellt:


"Blick-online": Wer hat den Todesbefehl gegeben? Was hatten die WK-Soldaten, allesamt Angehörige der Lufttransport Sicherungskompanie 3, auf dem Wasser zu suchen?
"Ich kenne die Übungsanlage nicht", sagt Knutti. Und: Bootsfahrten seien nicht "das tägliche Brot" dieser Einheit. War es schlicht eine Vergnügungsfahrt? Denn die Armee gab am Abend bekannt: Es habe sich um "einen Kaderanlass zur Teambildung" gehandelt. Die Militär-justiz untersucht. Vorläufig steht auch sie vor lauter Rätseln. "Wir können nicht sagen, warum die Soldaten mit dem Schlauchboot auf die Kander gegangen sind. Wir wissen nicht einmal, an welcher Stelle sie eingewassert haben", sagt Sprecherin Silvia Schenker. Der Kompanie-Kommandant sei hospitalisiert. "Wir konnten mit ihm noch nicht sprechen. Er steht unter Schock." Seine Truppe hat einen ernsthaften Auftrag: Während der Euro soll sie Flugplätze sichern. Seit zwei Wochen sind die 180 Mann in Wimmis im Alten Schulhaus stationiert. Von dort brachen die zehn Unglücks-Soldaten gestern zu ihrer Flusstour auf. Offensichtlich sind sie schlecht vorbereitet. Die Schlauchboote des Typs M6 sind für Wildwasserfahrten ungeeignet. Und die Soldaten lassen sie ausgerechnet dort zu Wasser, wo die Kander am gefährlichsten ist. Auf dieser Strecke befinden sich künstliche Wehre. "Es sind tödliche Fallen", sagt Benedikt Grossmann, Präsident des Berner Kanu-Klubs. "Der Rücklauf kann einen in die Tiefe ziehen."


Nzz-online:

Bestand wirklich eine dienstliche Notwendigkeit für eine Bootsfahrt von Angehörigen der Lufttransport-Sicherungskompanie 3? Denn solche Einheiten werden zugunsten der Lufttransport-Geschwader für den infanteristischen Schutz von Landeplätzen und deren Infrastruktur eingesetzt. Einer der Hauptpunkte der laufenden Abklärungen wird zweifellos auch die Frage sein, ob die reglementarischen Sicherheitsvorschriften für Tätigkeiten auf dem Wasser wirklich eingehalten worden sind. Aufhorchen lässt schliesslich die Bemerkung des Kommandanten der Luftwaffe, wonach Einsätze zu Wasser nicht zu den alltäglichen Aufgaben einer solchen Kompanie gehören. Sollte es sich nun erweisen, dass es sich bei dieser Unglücksfahrt tatsächlich um eine als Abwechslung zum Dienstalltag im Rahmen des Euro-08-Einsatzes verstandene "Einlage" gehandelt hat, wäre dies fatal.


20 Min-online:

Im Bereich der Unglücksstelle werden nie professionelle Touren angeboten. Was hatte eine Gruppe der Lufttransportabteilung 3 also dort zu suchen? Offensichtlich war es aber keine spontane Bootsfahrt. "Die drei bisher geborgenen Toten trugen alle Schwimmwesten und Helme", wie Korpskommandant Walter Knutti sagte.

"Das ist reiner Selbstmord" Die Schlauchboote, mit denen die Armeeangehörigen auf der Kander verunglückt sind, waren für diesen Einsatz nicht geeignet. Dies sagt ein User von 20 Minuten Online, der bereits einmal mit einem solchen Boot einen Fluss queren wollte. Das Militärunglück von Wimmis ruft in R.H. böse Erinnerungen an den eigenen Militärdienst vor 16 Jahren wach: "Wir waren zehn Füsiliere und versuchten in einem solchen Schlauchboot die Aare zu überqueren. Wir haben es nicht geschafft. Die Boote sind schwer, absolut starr, enorm träge und deshalb sehr schwierig zu manövrieren - selbst bei leichter Strömung wie damals auf der Aare." "Ich kann die Verantwortlichen absolut nicht verstehen" Umso mehr erschüttert ihn der Anblick der Unfallstelle in Wimmis. "Sich mit diesem Armee-Boot dort in den Fluss zu wagen, ist wohl reiner Selbstmord", meint R. H. Man müsse sich nur die Strömung der Kander anschauen, die Äste, die noch darin herumschwimmen, und die Schwellen mit diesen gewaltigen Wasserwalzen: "Vor diesen Wasserfällen wird man bereits in jedem Anfänger-Kajak-Kurs gewarnt" Ein solches Schlauchboot der Armee lasse sich bei diesen Wasserverhältnissen schlichtweg nicht mehr steuern - auch nicht von Profis, ist R. H. überzeugt. "Ich kann die Verantwortlichen absolut nicht verstehen. Die Opfer und deren Angehörige tun mir sehr leid." "Ich würde eher durch eine Schleuse schwimmen" Ähnlich sieht es Bergbachfischer A.P.: "Ich komme aus Thun und kenne die Schwellen in Wimmis sehr gut. Daher kann ich nur sagen: Wer glaubt, dort durchfahren zu können, ist grössenwahnsinnig." Er selbst sei oft in Schlauchbooten unterwegs, sagt er zu 20 Minuten Online. "Sie liegen flach auf dem Wasser, haben keinen Kiel und sind dementsprechend schwer zu steuern. Wenn die Schlauchboote des Militärs tatsächlich für zehn Personen zugelassen sind, dann können fünf Insassen diese Boote garantiert nicht steuern. Erst recht nicht in einem Wildbach." Er jedenfalls würde es nicht wagen, "eher würde ich in Thun durch eine Schleuse schwimmen, als an dieser Stelle auf einem solchen Militär-Boot durch die Kander zu rudern".


Es ist verständlich, dass sich die Armeespitze derzeit bedeckt hält und die offenen Fragen nicht beantworten kann. denn die Armee den Fehler nicht wiederholen und vorschnelle Beurteilungen verlautbaren. Es gibt zwar viele offene Fragen. Handelte es sich bei der offiziell als "Anlass zur Teambildung" bezeichneten Aktion um eine jener Übungen, die fast jedem aktiven oder früheren Militärangehörigen vertraut sind. Es wäre denkbar, dass ein Event manchmal von Spontanität und Gruppendynamik entwickelt wird und die notwendige Voraussicht klein geschrieben wird?
  • Hat der für den Befehl verantwortliche Kommandant vor der verhängnisvollen Entscheidung mit Fachleuten gesprochen?
  • Hat er sich mit dem Gelände und den aktuellen Verhältnissen vertraut gemacht? Bekanntlich gilt Riverrafting als ein gefährliches Freizeitvergnügen.
  • Wurden für eine solche Fahrt die richtigen Boote verwendet? Sind alle einschlägigen Reglemente befolgt worden?
Immer mehr zeichnet sich jedoch ab, dass dieses Unglück bei einer sorgfältigen Abklärung vermeidbar gewesen wäre. Kenner der örtlichen Verhältnisse verstehen es nicht, dass das Militär in diesem Flussabschnitt überhaupt mit zwei Schlauchbooten auf die gefährliche Kander ging.

Nachdem es sich bei der Schlauchbootfahrt nicht um eine grössere Truppenübung gehandelt hat, kann die Armee nicht als ganzes in die Pflicht genommen werden.

Für den Befehl und dessen Umsetzung ist unter den gegebenen Umständen der zuständige Kommandant verantwortlich. Auch im privaten Bereich werden heute leider die objektiven Gefahren zu oft vernachlässigt.

Die Armee muss nach dem erneuten schweren Unfall die notwenigen Lehren ziehen. Nichts darf beschönigt noch vertuscht werden.

Der Vergleich mit den zivilen Outdoorseminaren zur Teamförderung gibt uns zu denken. Wenn gesagt wird, "dies mache man eben heute auch bei Firmen mit Führungskräften so", stellen wir die Gegenfrage: Muss man eben alles einfach so machen, weil man es eben so macht? Die Feststellung "das mache man eben heute so" greift zu kurz. Das Rendement solcher Teamförderungsevents wird übrigens heute von Experten recht kritisch hinterfragt. Nachkontrollen haben nämlich gezeigt, dass Manager, die in kostspieligen Seminaren als Teammitglied ein Floss bauen mussten, später im Beruf keine besseren Teamplayer geworden sind. Sie blieben - wie je und je - Einzelkämpfer. Falls die Armee gewisse Modeströmungen unbesehen "einfach so" übernimmt - ohne kompetente professionelle Begleitung - so wäre dies mehr als fahrlässig.

VBS Mediensprecher Endrich überzeugte an der Medienkonferenz vom 13. Juni nicht, als zu der angeblichen "Förderung der Teamfähigkeit mit Schlauchbooten" befragte wurde. Seine hilflose Antwort im 10 vor 10 beschränkte sich auf die vage Aussage, bei teambildenden Operationen gebe es gewisse Teambildungsanlässe. Welche? Das Wort "gewisse", wurde im zweiten Teil der nichtssagenden Antwort unterstrichen. Endrich ergänzte, es gebe keine konkreten Vorschriften. Die Kommandaten seien frei in der Wahl der Übungen. Experten sagen, bei sogenannt teambildenden Uebungen dürfen bei professionellen Kursen kein Druck ausgeübt werden. In der Armee können jedoch diese Anlässe befohlen werden und ein Offizier kommt unter Druck. Hätte er nämlich bei dieser risikoreichen Gummibootfahrt die Teilnahme verweigert, hätte sich der Zurückhaltende belastet: Er wäre als nicht teamfähig, als Angsthase abgestempelt worden.


"Bei der Teamarbeit sind Einzelpersonen und Teamleiter oft risikofreudiger, weil das Risiko nicht allein übernommen werden muss. Für risikoscheue Personen ist zwar das arbeiten im Team ein Vorteil; doch kann sich eine zu grosse Risikobereitschaft negativ auswirken. Es kommt zu riskanten, möglicherweise gefährlichen Entscheidungen."


Quelle: "Kunert/Knill:
Team und Kommunikation.


Blick auf seiner heutigen Frontseite.
Nachtrag vom 14. Juni 2008: Suche nach Schuldigem Zwei Tage nach dem tragischen Unglück auf der Kander, rückt die Schuldfrage in den Vordergrund. Der überlebende Kommandant Yves M gerät dabei ins Zentrum der Kritik.

20 minuten: Im Interview mit dem "TagesAnzeiger" äussert sich Korpskommandant Walter Knutti dahingehend, dass jeder Kommandant einen Auftrag habe und entsprechende Kompetenzen diesen Auftrag auszuführen. "Damit übernimmt er auch die Verantwortung", so Knutti. Was die Armee noch verklausuliert zur Sprache bringt, klingt im Boulevardblatt "Blick" bereits eindeutiger. Auf der Frontseite titelt er: "Kommandant Yves M.: Er führte die Soldaten in den Tod". Daneben ein kaum unkenntlich gemachtes Bild des Militärangehörigen. (..) Korpskommandant Knutti ist mit Schuldzuweisungen etwas vorsichtiger: "Die Verantwortlichen müssen die Chance haben, sich in einer fairen Untersuchung zu äussern."


Nachtrag vom 15. Juni 2008 Massnahmen?:

Die Armeespitze hatte vorbildlich gehandelt, indem sie keine Vermutungen als Tatsachen verlauten liess. Auch das Beileid und die Anteilnahme war nicht gespielt und fehlte nicht. Die Armeespitze übernahm das Komunikationsmanagement und zeigte sich "auf Deck". Korpskommandant Nef handelte klug, indem er als Sofortmassmahmen die Truppe zur vermehrten Achtsamkeit und Minimierung von Risiken aufrief.

Vorgesetzte müssen in einer Krisensituation immer auch sagen, was sie anordnen, damit künftig ähnlich Vorkommnisse vermieden werden können. Das Verlautbaren von Massnahmen gehört zur Krisenkommunikation.


Bei diesem Unfall zeigte sich recht schnell: Es war kein Schicksalsschlag. Wenn ein Autofahrer plötzlich die Strassenseite wechselt und frontal in einen Bus hineinfährt, so ist in diesem Fall Schicksal im Spiel. Dem Busfahrer trifft keine Schuld. Beim Bootsunfall hingegen hat nicht das Schicksal zugeschlagen. Es ging um eine ungenügende Planung und eine mangelhafte Vorbereitung. Der Kommandant scheint sich nicht über die Fahrbarkeit der Kander informiert zu haben. Experten und Karten bezeichnen nämlich die Strecke als unbefahrbar.

Ob der Appell zur vermehrten Achtsamkeit genügt? Eine vorsichtigere aber auch bürokratischere Massnahme wäre, künftig alle Rahmenübungen einer Bewilligungspflicht zu unterziehen.



Blick vom 15. Juni 2008


Sonntag vom 15. Juni 2008

Gespräch mit Thomas Benkö.


Blick online:

Übungen sollen Bezug zum Auftrag haben

Der Chef der Armee, Roland Nef, will Übungen ohne direkten Bezug zum Kernauftrag eines Lehrverbandes verbieten. Das sagte heute im Rahmen der Medienkonferenz in Spiez. In der Ausbildung sei das Risiko auf ein absolutes Minimum zu beschränken. Ausbildungsprogramme seien speziell auf Sicherheit zu überprüfen. Übungen, auch ausserdienstlicher Natur, müssten vom vorgesetzten Kommandanten insbesondere auf das Risiko hin beurteilt werden. Schlauchbootfahrt schon im Kadervorkurs?

Klar ist inzwischen, dass im Kadervorkurs, der vom 26. bis am 31. Mai dauerte auf dem Tagesprogramm am 30. Mai die Übung "Tonus" vermerkt war, wie Korpskommandant Walter Knutti sagte. Die Militärjustiz hat Kenntnis davon, dass Yves M. vor dem Unglück eine ausserdienstliche Übung in der Region veranstaltet habe. Dabei handelt es sich dabei um einen Anlass der Swiss Army Group (SAG) vom 30. Mai bis am 1. Juni. An dem SAG-Anlass ging es laut Einladung auch um "Infiltrations- und Exfiltrationstechniken (inkl. Abseilen und Schlauchboot)". Eine entsprechende Bewilligung der zuständigen militärischen Stelle lag vor.


Kommentar: Wir gratulieren dem Armeechef. Auf konkrete Massnahmen hat die Bevölkerung gewartet. Während einer Krise oder nach einem Unfall müssen Chefs so rasch als möglich zeigen, dass sie Konsequenzen ziehen und konkrete entsprechende Massnahmen durchsetzen. Das hat nun Korpskommandant Nef getan.


Nachtrag vom 16. Juni: Obschon der Chef Armee krisenkommunikationsmässig zuerst nicht ins Fettnäpfchen getreten war, habe ich zu gewissen Antworten im Tagesanzeigerinterview vom 16. Juni ein paar Anmerkungen: Korpskommandant Nef wurde vom Tagi unter Anderem gefragt:

Tagi: Geben Sie Ihren Kommandanten zu viel Freiraum? Nef: Nein. Bei jeder Übung geht man ein Risiko ein. Das Leben als solches ist risikobehaftet. Ich gehe davon aus, dass auch bei dieser Übung eine Risikoabklärung stattgefunden hat. In welchem Umfang, ist Gegenstand der Untersuchung.


Kommentar: Dieser Antwort entnahm der Tagesanzeiger den Titel zum Interview: der Satz "DAS LEBEN ALS SOLCHES IST RISIKOBEHAFTET" trohnt als fetter Titel über dem interview. Für mich ist dieser Satz in der heutigen Situation ungeschickt. Er wurde von einigen Lesern nach dem tragischen Unfall als zynisch empfunden. Was soll eine solche Aussage angesichts des menschlichen Versagens eines Vorgesetzten? Es stimmt zwar, dass es kein risikofreies Leben gibt. Doch gibt es ein fahrlässiges Tun, welches das Risiko herausfordert. Der Satz wirkt so, als sei das Risiko auf der Kander normal- zum Leben gehörend.

Tagi: Ihr kürzlicher Befehl, Risiken zu vermeiden, lässt darauf schliessen, dass man den Gefahren bisher zu wenig Beachtung schenkte. Nef: Nein, das ist nicht der Fall. Es geht darum, der Risikobeurteilung noch stärker das notwendige Gewicht beizumessen.


Kommentar: Der Tagesbefehl, künftig die Risikobeurteilung besser zu berücksichtigen und der Hinweis, dass alle Auftragsfernen Aktionen nicht mehr bewilligt werden, war ein deutliches Signal: Der Armeechef unternimmt etwas und er will aus dem Unfall Konsequenzen ziehen. Die Antwort jedoch, es sei nicht der Fall, dass man bisher den Gefahren zu wenig Beachtung schenkte, fehlt die Präzisierung, die Differenzierung. In dieser Form zählt der Schlauchbootunfall auch zu jenen Unfällen, bei dem die Gefahren genügend berücksichtigt worden sind. Nef hätte unbedingt relativieren müssen: In der Regel wird in der Armee ...

Tagi: In Ihrer Erklärung sagten Sie auch, der gesunde Menschenverstand müsse benutzt werden. Hat man das bisher nicht gemacht? Nef: Selbstverständlich ist der gesunde Menschenverstand benutzt worden. Tagi: Wie erklären Sie sich dann, dass ein Kommandant eine Bootsfahrt macht, obwohl jeder Laie die Gefahr erkennen kann? Nef: Das kann ich mir nicht erklären. Ich will keine Vorverurteilungen machen. Wir haben ein klares rechtsstaatliches Verfahren. Daran hält sich auch der Chef der Armee.


Hier ist der Armeechef leider in eine Falle getappt. Der Satz: Selbstverständlich ist der gesunde Menschenverstand benutzt worden, tönt so, als treffe diese Aussage auch für den Bootsunfall zu. Weshalb verteidigen die Chefs vorschnell ihre Untergebenen Schon beim Jungfraudrama liess Armeechef Keckeis sofort verlauten, das Kader habe 100%ig richtig gehandelt. Weshalb geht nun auch der neue Armeechef davon aus, es werde in der Armee IMMER mit gesundem Menschenverstand gehandelt? Nef hätte unbedingt den Bootsunfall ausklammern müssen. Mit der vorliegenden Formulierung haben die Leser den Eindruck, der verunglückte Kommandant habe ebenfalls mit gesundem Menschenverstand gehandelt. Es sei lediglich noch unklar, warum es zum Unfall gekommen sei.


Nachtrag vom 21. Juni 2008: Korkommandant muss den Hut nehmen

Der Armeechef wollte mit der "Entlassung" eines Korpskommandanten das angeschlagenen Vertrauen zurückgewinnen.

Punkt.ch: Nef bezeichnet Regelverstösse in der Luftwaffe als Einzelfälle Nach der Feststellung von Regelwidrigkeiten bei der Kaderselektion in der Luftwaffe sind auch die anderen Teilstreitkräfte unter die Lupe genommen worden. Dabei wurden keine solchen Verstösse festgestellt. Dies erklärt Armeechef Roland Nef in einem Interview mit dem "Blick". Bei den Vorkommnissen in der Luftwaffe handle sich somit um Einzelfälle. Luftwaffenchef Walter Knutti hatte am Freitag seinen Hut nehmen müssen, weil ihm Regelwidrigkeiten bei der Kaderselektion vorgeworfen werden. Bei der Kaderselektion in den Generalstab will Nef Korrekturen anbringen. "Konkret: In Zukunft müssen die Kommandanten grosser Verbände die Kandidaten wieder im persönlichen Gespräch kennenlernen." Nef: "Kaderselektion ist Chefsache." Laut Nef hatte Luftwaffenchef Knutti mehrere Vorschläge für einen Lehrgang für Generalstabsoffiziere nicht überprüft. Darunter war auch der Kommandant der vom Bootsunglück betroffenen Lufttransport Sicherungskompanie 3. Bei dem Militärunfall auf der Kander kamen fünf Soldaten ums Leben, wobei eine Leiche noch nicht gefunden wurde. Die Suche nach dem Vermissten wird auch über das Wochenende fortgeführt. Die bisherige Suchmannschaft wurde durch frische Kräfte abgelöst, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilte.


Nach dem Bootsunglück tauchen immer mehr Unzulänglichkeiten auf. Die Bootsfahrt war vom Kommandanten nicht einmal im Tagesbefehl aufgeführt gewesen. Das bestätigt mir einmal mehr: Die Armeeführung und der Pressesprecher waren in der Krisensituation falsch beraten, als sie in den Medien die Uebung als Teamschulung bezeichnet hatten. Bevor etwas abgeklärt ist, dürfen keine Vermutungen als Fakten kolportiert werden. Dem Armeechef scheint nun - mit der "Entlassung" eines Korpskommandanten - der Befreiungsschlag gelungen zu sein.


Nachtrag vom 22. Juni: Knuttis Absetzung zeichnete sich ab

Schon bevor es zu den Regelverstössen im Personalbereich kam, hat Luftwaffenchef Walter Knutti seine militärischen und politischen Vorgesetzten verärgert - unter anderem mit einer heiklen privaten Liaison.


NZZ am Sonntag: Heute Sonntag könnte Walter Knutti ein kleines Jubiläum feiern: Exakt vor drei Jahren hat ihn der Bundesrat zum Chef der Luftwaffe ernannt. Doch am Freitag wurde der 60-jährige Korpskommandant zur Demission gezwungen, weil in seinem Zuständigkeitsbereich bei drei bis fünf Kandidaten für die Generalstabsausbildung die formellen Vorgaben nicht erfüllt waren.

Dass ein Drei-Sterne-General deswegen in Rente geschickt wird, ist für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlich hart. Militärfachleute und Sicherheitspolitiker fragen sich darum seit Freitagabend, ob die genannten Vergehen eine Absetzung tatsächlich rechtfertigen - selbst wenn man einer korrekten Kaderselektion hohe Bedeutung zumisst. Ein Angehöriger der Luftwaffe, der anonym bleiben möchte, spricht von einer "fadenscheinigen Begründung" des Armeechefs.


In der Schweizer Illustrierten vom 16. Juni wurde der Kommandant der Luftwaffe gefragt:

SI: Hätte ein Teilnehmer der Bootsfahrt sagen können: Da mach ich nicht mit?

Knutti: Selbstverständlich! Keiner ist verpflichtet, etwa mitzumachen, das ihm zu gefährlich erscheint. Jeder hat jederzeit das Recht, die Teilnahme an einer solchen Uebung zu verweigern. Dazu kann niemand gezwungen werden, das kann nicht befohlen werden.

SI: Und der Gruppendruck?

Knutti: Den gibt es heute nicht mehr. Die Befehlsgewalt ist abgeschafft. Aber es gibt in solchen Situation oft eine Begeisterung, die ansteckt.


Diese Antwort ist realitätsfremd und falsch. Es gibt eindeutig einen Gruppendruck und der ist oft enorm gross. Würde ein Offizier oder Unteroffizier die Teilnahme verweigern, so würde er von der Gruppe ausgeschlossen und müsste dies nachher mehrfach büssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Dreisterngeneral psychologische Aspekte einfach so leicht ausklammert.



"Blick am Abend" vom 25. Juni, 2008
Nachtrag vom 27. Juni, 2007:

Blick online:
  • Für die Übung war kein Rettungsdienst organisiert!
  • Eine detaillierte Erkundung vor der Flussfahrt hat nicht stattgefunden!
  • Niemand verfügte über eine zivile Ausbildung für Rverrafting-Fahrten!
Irres Glück für Yves M.: Wie knapp, aber glücklich ausgerechnet Kompagniekommandant Yves M. mit dem Leben davonkam, der die Rambo-Übung befohlen hatte, zeigt der drastische Bericht der Militärjustiz ebenfalls: Demnach sass M. im hinteren Boot, fiel ins Wasser, als dieses kenterte. Gerade noch rechtzeitig zogen ihn die Leute im ersten Boot an Bord, dann kenterte auch dieses. Doch M. schaffte es irgendwie, ans rettende Ufer zu gelangen. Die Vorbereitung der Übung war schlampig: Der Kompaniekommandant habe sich nach eigener Aussage im Internet über den Fluss informiert, sagte der militärische Untersuchungsrichter Michael Leutwyler. Wahrscheinlich habe er keine Flusskarten, Bücher oder ortskundige Personen konsultiert.

Die Fahrt wurde als "Kaderanlass" verstanden mit dem Zweck, "Erlebnisse zu schaffen", sagte Leutwyler.


Noch unklar ist, ob die Übung für die Teilnehmenden freiwillig war. Das gilt auch für die Frage, ob vorgesetzte Stellen von der Übung gewusst haben oder hätten wissen müssen. Der Unfallhergang konnte hingegen aufgrund der Einvernahmen geklärt werden, wie der militärische Untersuchungsrichter Michael Leutwyler sagte. So bestiegen die Armeeangehörigen die Kander an einer breiten und ruhigen Stelle bei Heustrich/Emdthal BE. Das erste Boot überfuhr die erste Schwelle unfallfrei. Das nachfolgende Boot drohte bereits an dieser Stelle zu kentern. Alle fünf Besatzungsmitglieder fielen in den Fluss, einer ertrank in den Wassermassen, zwei konnten sich retten, einer wird noch vermisst. Den Kompagniekommandanten trieb es weiter flussabwärts. Das vorausfahrende Boot blieb bei dem nächsten Niveauübergang quer zur Fliessrichtung stecken. Bei einem weiteren Niveauübergang blieb dieses Boot aber erneut stecken, und zwar quer zur Fliessrichtung. Die nun sechs Passagiere fielen ins Wasser. Drei von ihnen konnten sich retten, dreien gelang dies nicht. Die Verunfallten trugen militärische Schwimmwesten, einen Tarnanzug, Kampfstiefel und den Ordonanzhelm. Weitere Ausrüstungsgegenstände wie Rucksäcke oder Waffen trugen sie nicht auf sich.


Es ist immer noch wahrscheinlich, dass die Teilnehmenden faktisch unter Druck standen, mitzumachen. Kein Wehrmann hätte sich nämlich erlauben können, die "Mutprobe" oder den Event zu verweigern. Der Gruppendruck ist in so einer Situation enorm gross. Wer nicht mitgemacht hätte, wäre von der Gruppe ausgestossen worden und nach gelungener Aktion als nicht teamfähiges Weichei abgestempelt worden.

Wer in Krisensituationen Vermutungen als Fakten kolportiert, muss später zurückkrebsen und verliert an Glaubwürdigkeit. Kurz nach dem Vorfall hatte der Pressesprecher vermutet, es habe sich um eine Teambildungsübung gehandelt. Die Armeespitze übernahm diese Vermutung. In der Krisenkommunikation gilt jedoch der Grundsatz:

Immer Fakten vermitteln - nie vermuten.





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