Für Terroristen bedeute Neutralität gar nichts, hatte der
Armeechef in einem Interview mit der "Zürichsee-Zeitung" vom
Dienstag gewarnt.
"Wir müssen damit rechnen, dass sich ein Anschlag ereignet, ja
ich bin sicher, dass er passieren wird."
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Diese Aussage führte postwendend zu einem Wirbel. Wie kann
jemand so weit gehen und prognostizieren, dass die Schweiz sicher
einen Terroranschlag erleben wird? Als Anwalt von Keckeis könnte
man zwar darauf hinweisen, dass der Viersterngeneral lediglich eine
persönliche ich-Aussage gemacht hat und damit die Prognose nicht
allgemein gültig ist. Der kurze Satz wurde jedoch als verbindliche
Prognose verstanden. "Treten sie ab, Herr General!", fordert SP
Schweiz am Mittwoch in einem Communiqué . Mit seiner Warnung
vor terroristischen Anschlägen in der Schweiz habe sich Armeechef
Christophe Keckeis auf "unverantwortliche" Weise als "Brandstifter"
betätigt. Keckeis "schüre Terrorangst, damit das Militär
mehr Aufgaben für die Gewährleistung der inneren Sicherheit"
erhalten.
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Die Worte des Armeechefs finden wir auch unglücklich. Er
könnte sich nämlich als Wahrsager nur dann einen Namen machen,
falls während der nächsten Monate tatsächlich ein
Terroranschlag stattfinden würde. Damit ist aber kaum zu rechnen.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Armeechef im Umgang
mit Medien unglücklich verhalten hat:
Die Geschichte rund um das berühmt gewordene Keckeis
Interview hatte uns schon damals gezeigt, dass vor der Publikation
eines Interviews, Auseinandersetzungen um ein paar Worte folgen
können. Im erwähnten Fall wollte Bundesrat Schmid das Interview
zurücknehmen. Er verlangte 150 Änderungen und 40 Änderungen
in der dritten Überarbeitung.
Da der Armeechef gerne offen (undiplomatisch?) und unverblümt
spricht, muss er seine Aussagen meist im Nachhinein präzisieren,
berichtigen oder die Worte in den entsprechenden Kontext stellen.
Als Keckeis beim Armeeinsatz in Evian so nebenbei sagte, man müsse
mit Toten rechnen, wurde diese Bemerkung nachträglich in den
Medien ebenfalls gross ausgeschlachtet. Keckeis musste seine Aussage
rechtfertigen.
Der Armeechef ist Pilot und weiss genau, dass vor jedem Flug
immer allfällige Pannen und Probleme antizipiert werden müssen.
Dies sollte er auch im Umgang mit den Medien bedenken.
Es ist lobenswert, dass Armeechef Keckeis sich immer bemüht, kurz und
bündig reden. Das ist zwar lobenswert. Reizworte wie
"Ich bin sicher" hätten aber unbedingt genauer umschrieben werden
müssen.
In unseren individuellen Coachings lernen Sie die Balance zu finden
zwischen Kuerze und Ausführlichkeit. Ein Training lohnt sich.
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