Weibels Erfolgsrezepte:
- Wir müssen die Medien verstehen
Es lohnt sich, die Journalisten nicht als Feindbild zu betrachten. So
wie ein Manager seinen Job aussergewöhnlich gut machen will,
möchten auch die Medienschaffenden gute Geschichten verkaufen.
Medien sind unverzichtbar und immer eine Chance. Wir müssen aber
wissen, wie die Medien arbeiten. Es ist anderseits falsch, den Medien
zu hofieren. Man muss die Balance finden
zwischen "Mediengeilheit" und Distanz.
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- Gesagt ist gesagt!
Damit unterstrich Weibel unser Credo: Stets denken, dann reden.
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- Behandle alle Medien gleich
- Beschwere Dich nur in Ausnahmefällen
- Kritisiere die Medien nie öffentlich
- Inhalt kommt vor der Verpackung
"Information ist die Beseitigung von Nichtwissen." Demnach gibt es keinen
Grund zu kommunizieren, wenn man nichts zu sagen hat. Bei der Strompanne
lohnte es sich, nur über Fakten zu informieren oder über
konkrete Massnahmen, die tasächlich ergriffen werden konnten.
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- Fakten, Fakten und nochmals Fakten!
Nach Weibel lohnt sich ein "gepflegtes Unterstatement".
Nie Interpretieren. Weder mit Adjektiven noch mit Superlativen.
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- Vorbereitung ist alles
Etwas vom Wichtigsten ist das Antizipieren. Was
wäre wenn? Welche Fragen könnten gestellt werden? Welche
Botschaften müssen formuliert werden? (Botschaftenmanagement)
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- An die Mitarbeitenden denken
Die Mitarbeiter müssen nicht vergessen werden. Es gibt viel Möglichkeiten
zu informieren: Mit Mitarbeiterzeitungen, Intranet, Hauszeitungen,
Newsletter usw. Weibel pflegte zusätzlich bewusst persönliche
Flächengespräche. Er sprach in offenen Veranstaltungen in der
ganzen Schweiz die insgesamt 39'000 Mitarbeitende an. Er zeigte sich 17
mal pro Jahr in verschiedenen Regionen der Schweiz. Das beste Medium,
Mitarbeitende anzusprechen, findet Weibel die Medien, - die Zeitungen -
das Radio - das Fernsehen
Vor Mikrofon und Bildschirm können die Mitarbeitenden ihren Chef
hautnah kennen lernen.
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Bildquelle
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Dass Benedikt Weibel echt, ehrlich und glaubwürdig kommuniziert, hat
er schon bei der Strompanne bewiesen. Er nahm die Verantwortung damals
voll und ganz auf sich (Mea Culpa). Am Dreikönigstreffen zeigte
sich einmal mehr Weibels Selbstkritikfähigkeit und Fehlerkultur. Er
gestand noch am Schluss, dass er bei der Verabschiedung am 31.12. in
Fribourg, sich von den Mitarbeitenden (via Medien) persönlich habe
verabschieden wollen. Weil jedoch die Sendung vorzeitig abgebrochen wurde,
sei er nicht mehr dazu gekommen.
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Er habe damit diese einmalige Chance
verpasst, nachträglich aber daraus wieder etwas gelernt. Weibel
machte den Zuhörern bewusst: Auch beim besten Profi können im
Umgang mit Medien Fehler unterlaufen. Doch können wir immer aus
Erkenntissen lernen. Benedikt Weibel verriet die Lehre aus der letzten
Geschichte: Beim nächsten Mal würde er die Kernbotschaft
früher platzieren oder vor dem Schlusswort einfach intervenieren.
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Kommentar: Weibels Erkenntnisse bestätigen uns einmal
mehr: Nur wer die Medien kennt, kann mit ihnen umgehen.
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