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www.rhetorik.ch aktuell: (11. August, 2004)

Fragwürdiges Verhalten im Umgang mit Medien

Fortsetzung von Bundesrat Schmid unter Beschuss. Siehe Fortsetzung.




Quelle: Tagi. Klicken Sie aufs Bild, für eine Vergrösserung
Nach "Tagesanzeiger" vom 11. August, verlangte der VBS Chef Samuel Schmid nachträglich den Rückzug des Interviews, das der Armeechef Christoph Keckeis dem "Magazin" des Tagesanzeigers gegeben hatte. Die Freigabe erfolgte angeblich nach mehrfachen Korrekturen des Textes. Der Chef des Magazins, Res Strehle, sagte dazu:

"Darauf konnten wir nicht eintreten."


Das Interview wird somit am Samstag publiziert. Dieses erneute unprofessionelle Verhalten des angeschossenen Bundesrates lässt vermuten, dass bei ihm "die Nerven blank liegen müssen". (Formulierung des Artikels von Bruno Vanoni im "Tagi".)

Wir empfehlen Interviewten immer, vor jeder Publikation zu klären, wann und unter welchen Umständen das aufgezeichnete Interview veröffentlicht werden darf.


Beim "Keckeis - Interview" war die Redaktion mehr als entgegenkommend. Sie hatte mit den nachträglichen Abänderungen bereits das oberste Mass an Autorisierung erreicht - wenn nicht sogar überschritten. Nach der Absegnung des Textes kann der Beitrag unmöglich zurückgenommen werden.

Die Intervention des Bundesrates ist auch deshalb unklug, weil damit den Medien wiederum Gelegenheit gegeben wird, über den Versuch zu schreiben, das Interview zu stoppen. Dies hat der "Tagesanzeiger" am 11.8. denn auch getan. In der Öffentlichkeit wird somit das Bild des Vertuschenwollens, des Verbergens, der "Vernichtung" von Berichten erneut verstärkt. Samuel Schmid verbaut sich so unnötigerweise das Image eines offenen, besonnenen Bundesrates - der transparent informieren will.


Der Fall "Chef VBS" hat bestimmt nach dem "Keckeis - Interview" eine Fortsetzung. Journalisten werden die Aussagen des Armeechefs Wort für Wort unter die Lupe nehmen und rätseln, welche Passagen Bundesrat Schmid wohl gestört haben mochten.


Siehe Fortsetzung.


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