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Umgang mit Wut

von Marcus Knill

Ein unbedachtes Wort an einem Meeting und schon kocht in uns die Wut hoch. Alle kennen die körperlichen Reaktionen einer Wutattacke: Der Blutdruck steigt. Wir kontern mit Worten, die wir in einer halben Stunde bereits bereuen. Der Druck führt in der Regel zu dieser Ueberreaktion, die zusäzlichen Ärger auslöst.

Wer gelernt hat, Wut positiv zu nutzen, kann Wutanfall gut überstehen. Hier sind Verhaltensmuster die alltagstauglich sind:

Distanz

Sich vom Vorfall distanzieren, Tief Luft holen Eventuell den Raum verlassen. Jede Verschnaufpause führt dazu, dass man sich beruhigt und dadurch aussprechen können, was uns stört. Distanz schaffen - sich bewegen! Eine Nacht darüber schlafen. Mit einem gewissen Abstand sieht alles anders aus. Erst nach einer kurzen Bedenkpause ruhig den Dampf ablassen!

Analyse

Wut analysieren Wichtig ist, dass man sich stets an Fakten hält und diese beschreibt. Beispielsweise: "Sie haben vorhin gesagt, .... Haben Sie das so gemeint?" Es lohnt sich, den Ärger nicht einfach runterschlucken. Wutauslöser zu Papier bringen. In einem Vieraugengespräch den Sachverhalt nachher dem Verursacher konkret beschreiben! Sich in die Situation des Streitpartners versetzen (Wie sieht es der Andere?).

Ruhe

Jedenfalls dürfen wir die Fassung nie verlieren. Auch wenn wir den Vorfall später unter vier Augen ansprechen.

Ein beruhigenden Bild abrufen. Wenn der Kragen zu platzen droht, kann der Trainierte mit Distanz von der emotionalen Ebene auf die Sachebene schalten. Das ist ein langfristiger Prozess.

Dampf ablassen

Es kann sich rächen, die Wut langfristig zu unterdrücken. Falsch ist es auch, die Emotionen auszuklammern. Ich darf sagen, was mich geärgert hat. In jedem Fall ist es gesünder, den aufgestauten Aerger dosiert zu entstauen, als ihn in sich hineinzufressen. Es ist lernbar, die Wut im Bauch gesteuert abzulassen. Unterdrückte Wut kann Krankheiten hervorrufen. Der Volksmund sagt schon: "Das hat ihm auf den Magen geschlagen" Das Institut für klinische Psychologie in PISA hat bei einer Langzeitstudie bei Herzinfarktpatienten festgestellt, dass negative Emotionen wie beispielsweise Angst oder Wut schädlich fürs Herz sind.

Energie nutzen

Wut kann anderseits auch Kräfte freisetzen und Aenderungsprozesse in Gang bringen. Wut kann zudem kreative Ideenbringerin sein und bei Problemen zu anderen Lösungen führen. Hindernisse sind oft kreativitätsfördernd, wenn Menschen bei Hindernissen eine distanzierte Perspektive einnehmen. Sie achten dann mehr auf das Grenze als auf Details.

Das Wie und Wer

Es gilt zu bedenken, das Wutausbrüche unterschiedlich wahrgenommen werden. So spielt es eine Rolle, wer aus der Haut fährt. Bei einem Kleinkind, das sich brüllend auf den Boden wirft und schreit, kann akzeptiert werden. Wutausbrüche gehören zur Persönlichkeitsentwicklung der Menschen. Emotionale Wutausbrüche von Erwachsenen werden hingegen negativ beurteilt. Erstaunlicherweise bei Männern eher toleriert. Frauen ziehen sich nach emotionalen Ausbrüchen gerne zurück und verleugnen die negativen Gefühle. Sie sagen nichts oder äussern sich sehr vorsichtig und zurückhaltender. Sie werden beispielsweise immer stiller oder beginnen zu "nörgeln". Dadurch werden sie oft übergangen. Es besteht dann die Gefahr, Schaden zu nehmen. Ein kurzer Gewitter wäre oft heilsamer. Zu sagen, was einem stört zu sagen ist immer besser.






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