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Wirkung der elektronischen Medien


von Marcus Knill


Dass im Zeitalter der Massenkommunikationsmittel die Wirkung der Medien nicht unterschätzt werden kann, erleben wir tagtäglich. Hier sind ein paar Beispiele.



Arbeitsfreier Tag nach Neujahr

Beispielsweise verbreitete um die Jahreswende ein Radio in einer Juxmeldung, dass auch der zweite Tag nach Neujahr arbeitsfrei sei. Dies hatte zur Folge, dass viele Betriebe nicht mehr funktionstüchtig waren, weil die Mitarbeitenden zu Hause blieben.




Erster April

Erstaunlich ist, dass selbst am 1. April - wenn mit Falschmeldungen gerechnet werden muss - Leute das glauben, was in Medien gedruckt oder gesendet wird.




Hörspiel

Vor Jahren löste ein Hörspiel in den USA eine Panik aus, als in einem realistischen Hörspiel eine Katastrophe vorausgesagt worden war. Die Strassen waren hierauf sofort verstopft, weil die Bevölkerung mit Sack und Pack aus der Stadt fliehen wollte. Und dies obwohl die Sendung vier mal mit der Meldung "Dieses Hörspiel ist eine reine Fiction" unterbrochen wurde. Einige Schilderungen (english).




Jux mit Lehrer

Auch heute kann uns die Wirkung von Jux- oder Falschmeldungen immer wieder in Staunen versetzten. Ein Lokalradio testete im Dezember 2000 einen Lehrer in seinen Englischkenntnissen. Der Lehrer glaubte dem angeblichen Inspektor (er testete den Lehrer mit einem englischklingenden Gestammel). Durch diese Blamage vor den eigenen Schülern und der ganzen Öffentlichkeit, kündigte der Lehrer seine Stelle.




Angeblicher Tod eines Rock-Idols

Ein Scherz zweier Mitarbeiter des amerikanischen Rocksenders KSJO im Juni 2001 brachte Polizei, Feuerwehr und Spitäler ins Rotieren: Die Disk Jokeys hatten nälich behaupteten, dass Britney Spears bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Erst ein Dementieren des Managements des Idols beendete die Hysterie der Spears-Fans, die mit Telefonanrufen das Notrufsystem von Los Angeles blockiert hatten.




Big Brother

Die Wirkung der veröffentlichten Meinung wird auch von den Mitwirkenden bei "Big Brother" völlig unterschätzt. Bei diesen Projekten werden bewusst nur junge Menschen ohne Medienerfahrung ausgewählt. Denn erst nach dem Experiment werden sich dann diese unerfahrenen Personen bewusst, dass die Medienwirkung nicht nur positive Folgen hat. Der Wunsch, reich und bekannt zu werden, macht die "Versuchskaninchen" völlig blind. Gewiss würden viele Jugendliche auf diese Experimente verzichten, wüssten sie, welche gravierenden Folgeschäden sie nachverarbeiten müssen. Ähnlich wie bei den öffentlichen Auseinandersetzungen in den Talksendungen (siehe Gesprächsunkultur) die Betroffenen erst nach der Sendung die Auswirkungen ihrer emotionsgeladenen Äusserungen (allein ohne psychologische Betreuung) verarbeiten müssen und die Beziehungenssstörungen oft irreparabel sind. Zurück bleibt meist nur ein schaler bitterer Nachgeschmack.




Öffentlicher Streit

Bei der jüngsten Auseinandersetzung im Ehestreit Becker/Becker wurde sich Boris Becker bereits im ersten Verhör (Januar 2001) bewusst, dass die Medien in der ganzen Schlammschlacht eine bedeutende Rolle spielen. Boris Becker konnte in der ersten Runde nicht erwirken, dass der Streit ohne Medien ausgetragen werden darf. Bestimmt kann jedermann bei diesem Streit die Wirkung der Medien hautnah mitverfolgen.




Fazit: Es lohnt sich für alle, sich rechtzeitig mit den verschiedenen Phänomenen der Medienwirksamkeit auseinanderzusetzten.




In den Medienseminarien von K+K vermitteln wir zusätzliche Hinweise über die Wirkung der Medien. Vor allem erfahren Sie aber im Studio, wie Sie am Bildschirm wirken und welche Wirkung Ihre Stimme am Mikrofon hat.





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