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Werbe-Rhetorik


von Marcus Knill


Unter diesem Titel sammeln wir gute Plakate, Werbung, in denen Wort und Bild übereinstimmt oder Plakate, die etwas bewirken. Links zu Datenbanken von Werbeagenturen und Kommunikationsmedien:
Die Rhetorik Aktuell Artikel über Werbung geben auch viele Beispiele.

Raser Kampagne

Die Allgemeine Plakatgesellschaft APG hat ihren Wettbewerb "Poster of Summer 2004" selbst gewonnen. Es gewann eine Anti-Raser-Kampagne, die Publicis für die APG realisiert hatte.

Es zeigt Bremsspuren, die direkt in eine offenes Grab führen, mit der Headline "Raser kommen schneller ans Ziel". Der Auftraggebe waren TCS Touring Club Schweiz und APG.


Nach "Weltwoche" (36 04) dominiert bei dieser Plakatserie der Gag. Der originelle Einfall sei zwar beachtenswert, der Slogan prägnant, doch fehle die Botschaft, die Nachhaltigkeit. Bei so einem wichtigen Thema verfehle Witz und Ironie die Absicht der Werbekampagne. Der lustige Einfall nehme den Ernst der Botschaft. Es müssten Unfallopfer gezeigt werden. Wirkungsvoller wäre das einfache Portrait eines Menschen gewesen, der gesteht: "Ich hätte beinahe das Leben einer Familie ausgelöscht. Auch mein Leben wäre darnach für immer kaputt gewesen." Wir können diesen Einwand nachvollziehen. Uns geht es bei den Plakaten lediglich um das Bewusstmachen des Zusammenspiels rhetorischer Elemente. Um die Kombination Wort und Bild. Wir sind einverstanden mit der These, dass bei Werbekampagenen letztlich die Wirkung und nicht der Gag zählt.

Siehe "Antirassismuskampagne mit grosser Wirkung". Es fehlt uns das Urteil des Publikums oder das Urteil der potentiellen Raser. Die Meinung der Werbe- und Kommunikationsspezialisten interessiert uns weniger.)



Quelle: 10 vor 10. Bericht von Christin Bugmann, Kamera Werner Schneider Ton: Andreas Hagen, Schnitt Marianne Zubler.
Nachtrag vom 26. September 2004: laufend neue Fälle

Es zeigt sich, dass laufend neue uneinsichtigen Raser ertappt werden. Sie wollen sich nicht an die Regeln halten. In der Nacht vom 24. auf den 25. September wurde ein 27 jähriger Raser auf der Autobahn mit 234 km/h erwischt.

Trotz der zahlreichen Medienberichte und den kreativen Raserplakaten werden die Tempo-Rowdies immer dreister. Dem Mann aus Serbien-Montenegro, der fast doppelt so schnell als erlaubt auf der A1 bei Matzingen in die Radarfalle gebraust war, wurde der Führerausweis schon im Jahre 1997 entzogen. Er fuhr ohne Ausweis. Sein Fahrzeug wurde sofort sichergestellt.

Die Zürcher Kantonspolizei hatte vom Freitag auf den Samstag zwischen 20:40 und 03:40 Uhr auf der Autobahn A1 Kontrollen durchgeführt, wobei eine grosse Anzahl die Höchstgeschwindigkeit zum Teil recht massiv missachteten. Neun Lenker wurden mit Geschwindigkeiten von 162 km/h oder mehr erwischt. Sie müssen wegen "grober Verletzung der Verkehrsregeln" mit dem Entzug des Führerausweises rechnen.


Nachtrag vom 18. November 2004: Dummheit ist nicht lernbar Der Buchtitel "Dummheit ist lernbar" muss revidiert werden. Denn: Dummheit ist nicht lernbar, sie ist oft gegeben. Der Raser, der sich 19 Mal blitzen liess, finden wir nicht nur dumm. Er ist sogar blitz-dumm. Diese Dummheit ist nach unserem Dafürhalten gegeben und nicht erlernt worden.

Ein 19-Jähriger schraubt am Samstagabend seinem Auto die Nummernschilder ab, setzt sich zusammen mit drei Kollegen in die Karre und fährt absichtlich 19 Mal zu schnell durch die 40er-, beziehungsweise 50er-Zone. Steigern lässt sich das Vergnügen, indem er sich jedes Mal von einem Radargerät blitzen lässt und dabei noch wild gestikulierend zur Kamera winkt. So weit, so dumm. Denn der fragliche Raser fiel bereits am Vortag einer Polizeipatrouille auf - und die Fahndung konnte somit nach kurzer Zeit mit Erfolg abgeschlossen werden. Aufgrund der gemessenen Geschwindigkeiten von bis zu 111 Stundenkilometer wartet auf den Geständigen bestimmt eine längere autofreie Zeit. Ob der "blitzdumme" Fahrer dadurch etwas lernen wird, darf bezweifelt werden.






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