Ich erkundigte mich bei verschiedenen Gigathlon- Teammitgliedern, ob sie
auch im Beruf von ihrer sportlichen Tätigkeit profitieren konnten:
- Eine Gigathletin, die heute in einer Führungsposition arbeitet,
versicherte mir, dass sich die Ausübung des Mannschaftsportes
(Gigathletin in 2 er und 6 er Teams) für den Job eindeutig
positiv ausgewirkt hat. Sie habe - dank der Teamsportart - ein
überdurchschnittliches Aktivitäts- und Energiepotential
entwickelt.
Die Frage, ob aus ihrer Sicht der Gigathlon die Teamfähigkeit im
Beruf merkbar verbessert habe, bejahte die Sportlerin, ohne wenn und
aber. Sie könne heute viel besser mit ihren Ressourcen umgehen. Im
Teamsport habe sie gelernt, die Kapazitäten zu planen. Das gelinge
ihr nun in der Geschäftswelt (Bereich Medien) ebenfalls besser. Es
falle ihr leichter, mit den Ressourcen effizienter umzugehen. Die
Firma habe von der sportlichen Tätigkeit enorm profitiert. Die
Sportlerin ist Schritt für Schritt weitergekommen und sitzt heute
in der Geschäftsleitung.
- Thomas Gasser, Gigathlet eines 5er Teams, wies auf andere
Erkenntnisse hin. Er ist überzeugt, dass bei jedem Mitglied eines Teams
Teamfähigkeit vorausgesetzt werden müsse. Beim eigenen Team mit
zum Teil unbekannten Mitgliedern lohnte sich die Klärung der Kernfragen:
- Was wollen wir?
- Passen wir zusammen?
In seinem Team wünschten alle ein gutes Erlebnis. Der Rang oder Sieg
war sekundär.
Diese Fragen gelten übrigens auch bei Arbeitsteams.
Thomas Gasser wurde dank der Teamarbeit beim Gigathlon bewusst:
Die Freude am Tun ist etwas sehr wichtiges. Obschon sich bei der
Teamarbeit im Sport und im Beruf viele Erkenntnisse bestätigt hatten,
erkannte er nicht nur die Bedeutung der Freude am Tun, sondern es festigte
sich diese Erkenntnis zu einer Grunderkenntnis, das heisst der Freude am
Job, am Arbeitsumfeld - auch wenn es nicht klappt oder wenn es Fehler
gibt- bringt uns weiter.
Diese Erfolgsformel wirkte sich für Thomas Gasser beim Transfer in
den Alltag am nachhaltigsten aus.
- Die Beiträge der Profisportlern, wie beispielsweise bei
Thomas Frischknecht, konnte ich für diese Abklärung nicht verwenden,
da bei allen Profisportlern kein Transfer in eine sportfremde Berufswelt
nachgewiesen werden konnte. Dem positiven Einfluss von einer Sportart auf
die andere wollten wir deshalb in diesem Beitrag nicht nachgehen. Thomas
Fischknecht meinte: Teamfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung,
die ein Sportler ohnehin mitbringen muss.
- Brigitte Röllin-Küpfer, eine bekannte
"Einzelkämpferin" im Gigathlon, sagte uns:
"Meine eigene Erfahrung an solchen Veranstaltungen (Trans
Swiss-Triathlon, Gigathlon): Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen,
welche die gesamte Strecke alleine machen, herrscht immer ein
"Miteinander". Bei Schwächen muntert man sich gegenseitig auf,
hilft sich mit Verpflegung aus, läuft oder fährt Teilstrecken
gemeinsam. Man fühlt sich als Team, bei dem das Durchkommen im
Vordergrund steht. Dies habe ich deutlich gespürt im Vergleich
zu Kurztriathlon und auch zu "normalen" Ironman mit Rangliste." Auch
Brigitte Röllin-Küpfer ist in ihrem Beruf als bewährte
Teamplayerin bekannt. Wir sind überzeugt: Der Sport hat Einiges
dazu mit beigetragen.
Wir haben erfahren, dass verschiedene Universitäten in Amerika -
bei den Studierenden - grossen Wert darauf legen, dass sie Teamsportarten
betreiben. Vermutlich erhoffen sie sich dadurch einen positiven Einfluss
auf die künftige Tätigkeit.
Unsere Befragungen haben bestätigt, dass auch bei anderen
Teamsportlern (Ruderer, Segler, Bergsteiger) alle Sportlerinnen und
Sportler davon überzeugt waren, dass sich der Teamsport positiv
auf die Teamfähigkeit der Berufswelt ausgewirkt hatte.
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