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Suggestionstechniken



Bei Suggestionstechniken wird eine Meinung so präsentiert, dass sie scheinbar begründet ist.

von Marcus Knill

Die eigene Meinung wird ohne Begründung als Tatsache ausgegeben.

Beispiel:

"Es ist doch klar, dass ... "



"Hören Sie einmal, wie es wirklich ist... "

Gegenstrategie: Unbedingt aufdecken, dass es sich um eine unbewiesene Behauptung handelt.

"Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie anstelle der blossen Behauptung nachweisen, dass... "



Sprichwörter, Sprüche ersetzen die Argumentation

Beispiel:

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm."

Gegenstrategie: Wenn Sie nicht eine entgegengesetzte Volksweisheit zitieren können, brauchen Sie eine selbstkonstruierte Aussage:

"Nicht alle Nobelpreisträger haben intelligente Nachkommen."

oder verweisen Sie auf die Unzulänglichkeit der Analogisierung mit Bonmots und Verallgemeinerungen.


Andeutungen

Beispiel:

"Bei dieser Aussage könnte man fast von einer Lüge reden".



"Ich möchte nicht auf alle Fehler des Vorredners zurückkommen. Sie haben es gewiss selbst gemerkt, dass..."

Gegenstrategie: Andeutungen dürfen nicht unwiedersprochen bleiben.

"Sie erwähnen Fehler. Es wird Ihnen gewiss nicht schwer fallen, einige dieser Fehler konkret zu nennen."



"Sagen Sie bitte klar, was als Lüge bezeichnet werden darf."



Versteckte Ablehnung

Beispiel:

"Ich bin auch für die Ablehung dieses Vorschlages. Aber in diesem Falle müssten wir..."



"Ihr Vorschlag überzeugt. Aber bei diesem Projekt sollten wir...".

Diese "Ja-aber" - Taktiken können Gesprächsteilnehmer mit der scheinbaren Zustimmung einlullen. Die Hoffnung trügt. Hintenherum folgt die Ablehnung. Wenn die Zustimmung unehrlich gemeint ist, handelt es sich um einen faulen Trick.
Gegenstrategie:

Sie haben gesagt, dass Sie grundsätzlich einverstanden sind. Was finden Sie an unserem Vorschlag tatsächlich gut?"

Machen Sie auf den Widerspruch aufmerksam.

"Sie sind eigentlich dafür und dagegen. Sie können nur für eine Position Stellung nehmen. Welche nehmen Sie ein?"





Das Lesen dieses Beitrages ist recht und gut. Doch das Wissen der Techniken allein genügt in der Praxis noch nicht. Möchten Sie den Suggestionen bei den Alltagssituationen (Sitzungen, Verhandlungen) treffsicher begegnen, bedarf es eines fachgerechten Trainings.





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