Mit Kampagne wurde in der europäischen Geschichte ursprünglich
ein Feldzug beschrieben. Kampagnen waren zeitlich befristete militärische Aktionen. Heute
braucht man den Begriff als koordinierte Aktion für oder gegen eine Person, Partei oder Institution.
Bei einer Medienkampagne führen Informationsmedien einen zeitlich begrenzten Informationsfeldzug
für oder gegen eine Meinung oder Person.
Neben Medienkampagnen gibt es auch PR-Kampagnen, Werbekampagnen oder
Informationskampagnen.
Der Begriff Medienkampagne ist heute negativ belastet. Er wird oft als Schimpfwort verwendet.
Typisch für Medienkampagnen ist, dass ein Sachverhalt einseitig dargestellt wird.
Nicht alles, was als Kampagnenjournalismus bezeichnet wird, ist auch zwangsläufig so.
So kann es etwa passieren, dass Medienopfer eigene Fehlleistungen zu beschönigen versuchen,
indem sie Medien Kampagnenjournalismus vorwerfen. Andererseits gibt es auch Medienkampagnen,
die so subtil orchestriert sind, dass sie schwierig zu erkennen sind. Das passiert vor allem,
wenn verschiedene scheinbar unabhängige Medien zusammenarbeiten.
Ähnlich wie die Begriffe "Polemik", "Skandalierung",
"Public Relations", "Medienopfer", "Manipulation" oder
"Propaganda", ist der Begriff der "Medienkampagne" subjektiv.
Betroffene sehen schnell eine Medienkampagne. Die berichtenden Medien aber
sehen Informationspflicht oder verfolgen Quoten (oder Auflagen) treibende Geschichten.
Ähnlich wie bei Skandalierungen gibt es Grundmuster
für Medienkoampagnen:
- Orchestrierter Beginn der Kampagne
- Einseitige Darstellung in den Medien
- Unwichtige Details werden aufgebläht
- Emotionen dominieren
- Politische oder kommerzielle Agenda der Redaktion
- Elemente der Polemik
- Schneeballeffekt: Zeitungen, TV, Radio berichten
- Fortsetzungsgeschichten
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