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Körper und Geist trainieren!


von Marcus Knill


Seit Jahren reden alle von lebenslanger Weiterbildung. Ohne "éducation permanente" gibt es weder ein berufliches Fortkommen noch eine Entwicklung der Persönlichkeit. Wer sich ständig weiterbildet, hat die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Weiterbildung wurde zur Normalität.

Weiterbildung

Dass beispielsweise eine Lehrerin im Seminar nie fertig ausgebildet werden kann, um bis zur Pensionierung à jour zu bleiben, leuchtet ein. Bildung, Ausbildung, Weiterbildung haben in der Schweiz einen recht hohen Stellenwert. Bildung ist ein enormer Markt geworden. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die nicht erkannt haben, dass der Geist ebenso trainiert werden muss, wie die körperliche Fitness.
Dass Muskeln ohne Training schwinden, leuchtet allen ein. Dass das Training des Geistes rsp. der Hirnzellen aber ebenso wichtig ist wie die Gesunderhaltung des Körpers ist noch keine Selbstverständlichkeit. Das Gehirnjogging bei älteren Leuten machte uns bewusst, dass sich die Denkfähigkeit nicht nur länger erhalten lässt, es ist inzwischen sogar erwiesen: Dank gezielter Aktivierung des Gehirns kann das Gedächtnis verbessert werden! Die Konzentrationsfähigkeit, aber auch verschiedenste Denkprozesse lassen sich eindeutig optimieren.


Kind der Arbeiterbewegung

Unter zahlreichen Bildungsträgern will die Volkshochschule einen Beitrag zu dieser Aktivierung leisten.
So wie die Seniorenuniversität vor allem die Älteren anspricht, so offeriert die Volkshochschule für die breite Bevölkerung ein ergänzendes Bildungsangebot. Sie ist weder Hochschule noch eine Institution, die das "ungebildete" Volk bilden möchte. - Ursprünglich ging es bei der Volkshochschule darum, Arbeitern Wissen zu vermitteln - nach der Devise: Wissen ist Macht. -
Es geht der Volkshochschule beim Training des Geistes vor allem um das Aktivieren von Denkprozessen, um die Förderung der Neugierde, um eine Horizonterweiterung. Die Institution ist neutral und zählt nicht zu den Profitorganisationen.


Lust am Denken

Bei der Erwachsenenbildung steht heute nicht mehr die Wissensvermittlung im Vordergrund. Wenn es gelingt, bei den Menschen die Lust am Denken zu fördern, ist viel erreicht. Wer interessiert ist an Zusammenhängen von Sachverhalten, ist auch bereit, zuzuhören, zu lesen, zu schreiben oder aktiv etwas zu tun. Übrigens ist leider Vielen nicht bewusst: Ein Pilot kann fliegen - trotzdem trainiert er immer wieder im Flugsimulator. Jeder kann reden, trotzdem lassen sich Profisprecher von Coachs, mit dem Tonbandgerät oder einer Videokamera regelmässig "spiegeln", um blinde Flecken zu erkennen. Bei der Medienrhetorik sprechen wir deshalb bewusst vom Mediensimulator.
Jeder kann denken. Sollen deshalb nicht alle Menschen ihr Denken regelmässig aktivieren? An Bildungsangeboten mangelt es nicht.
Es ist kein billiger Spruch: Wer rastet, der rostet, es trifft tatsächlich zu: Wer stehen bleibt, verliert nicht nur den Anschluss, er fällt rasch zurück.


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16. Februar, 2003, Dieser Artikel ist in der SN Anfangs Februar 2003 erschienen:






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