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Seit Jahren reden alle von lebenslanger Weiterbildung. Ohne "éducation permanente" gibt es weder ein berufliches Fortkommen noch eine Entwicklung der Persönlichkeit. Wer sich ständig weiterbildet, hat die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Weiterbildung wurde zur Normalität. |
Weiterbildung |
Dass beispielsweise eine Lehrerin im Seminar nie fertig ausgebildet werden
kann, um bis zur Pensionierung à jour zu bleiben, leuchtet ein.
Bildung, Ausbildung, Weiterbildung haben in der Schweiz einen recht hohen
Stellenwert. Bildung ist ein enormer Markt geworden.
Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die nicht erkannt haben, dass der
Geist ebenso trainiert werden muss, wie die körperliche Fitness. Dass Muskeln ohne Training schwinden, leuchtet allen ein. Dass das Training des Geistes rsp. der Hirnzellen aber ebenso wichtig ist wie die Gesunderhaltung des Körpers ist noch keine Selbstverständlichkeit. Das Gehirnjogging bei älteren Leuten machte uns bewusst, dass sich die Denkfähigkeit nicht nur länger erhalten lässt, es ist inzwischen sogar erwiesen: Dank gezielter Aktivierung des Gehirns kann das Gedächtnis verbessert werden! Die Konzentrationsfähigkeit, aber auch verschiedenste Denkprozesse lassen sich eindeutig optimieren. |
Kind der Arbeiterbewegung |
Unter zahlreichen Bildungsträgern will die Volkshochschule
einen Beitrag zu dieser Aktivierung leisten. So wie die Seniorenuniversität vor allem die Älteren anspricht, so offeriert die Volkshochschule für die breite Bevölkerung ein ergänzendes Bildungsangebot. Sie ist weder Hochschule noch eine Institution, die das "ungebildete" Volk bilden möchte. - Ursprünglich ging es bei der Volkshochschule darum, Arbeitern Wissen zu vermitteln - nach der Devise: Wissen ist Macht. - Es geht der Volkshochschule beim Training des Geistes vor allem um das Aktivieren von Denkprozessen, um die Förderung der Neugierde, um eine Horizonterweiterung. Die Institution ist neutral und zählt nicht zu den Profitorganisationen. |
Lust am Denken |
Bei der Erwachsenenbildung steht heute nicht mehr die Wissensvermittlung im
Vordergrund. Wenn es gelingt, bei den Menschen die Lust am Denken zu
fördern, ist viel erreicht. Wer interessiert ist an Zusammenhängen von
Sachverhalten, ist auch bereit, zuzuhören, zu lesen, zu schreiben oder
aktiv etwas zu tun. Übrigens ist leider Vielen nicht bewusst:
Ein Pilot kann fliegen - trotzdem trainiert er immer wieder im
Flugsimulator.
Jeder kann reden, trotzdem lassen sich Profisprecher von Coachs, mit dem
Tonbandgerät oder einer Videokamera regelmässig "spiegeln", um
blinde Flecken zu erkennen. Bei der Medienrhetorik sprechen wir
deshalb bewusst vom Mediensimulator. Jeder kann denken. Sollen deshalb nicht alle Menschen ihr Denken regelmässig aktivieren? An Bildungsangeboten mangelt es nicht. Es ist kein billiger Spruch: Wer rastet, der rostet, es trifft tatsächlich zu: Wer stehen bleibt, verliert nicht nur den Anschluss, er fällt rasch zurück. |
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