Tagesschau:
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"Der Gedenkgottesdienst war bis auf
den letzten Platz besetzt."
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War es der Gottesdienst oder die Kirche, die bis
auf den letzten Platz besetzt war?
(Siehe auch
Wortwörtlich nehmen)
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Medizinische Sendung: (Interview mit einem Herzspezialisten)
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Moderatorin: "Müssen wir solche Fälle zuerst vom Kardiologen oder
vom Hausarzt untersuchen lassen?" Antwort des Arztes: "Ja."
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Wissen wir bei dieser Antwort auf was sich das Ja bezieht?
Eine Alternativfrage kann weder bejaht noch verneint werden.
Es ist denkbar, dass der Arzt nur den ersten Teil der Frage gehört hatte.
Er verstand in diesem Fall die Frage so: Müssen wir in diesem Fall den
Kardiologen aufsuchen? Der Arzt meinte mit seinem "Ja" den Kardiologen.
Damit hätte der Mediziner beim zweiten Teil der
Frage gar nicht mehr zugehört und während der zweiten
Hälfte der Frage bereits seine Antwort vorbereitet.
Es hätte aber auch sein können, dass der Arzt mit dem "JA" den
Hausarzt gemeint hat, weil der in der Frage am Schluss genannt worden war.
In diesem Fall wäre der erste Teil der Frage
überhört worden.
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Der Medientheoretiker Jochen Hörisch äusserte sich wie
folgt über Gewalt:
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"Mangels Argumenten setzt Terror in unseren Tagen auf Angsterzeugung
durch medial inszenierte und multiplizierte Knalleffekte. Aus diesem
fürchterlichen Krach eine distinkte Nachricht
herauszuhören ist sehr schwer. Sicher scheint mir zum jetzigen
Zeitpunkt einzig, dass es sich um eine Botschaft von
Gekränkten handelt."
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Diese gestelzte Formulierung wurde von einem Verleger zu Recht
als "Schwulst-absonderung" bezeichnet.
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Eva Wannenmacher (Mo 3. Dez 2001 - TV3) stellte als Moderatorin
einer Gesprächsteilnehmerin folgende Frage:
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"Welchen Wunsch hast Du für Weihnachten?"
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Antwort der Teilnehmerin als Gegenfrage (Klärungsfrage):
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"Meinst Du einen realistischen oder einen persönlichen Wunsch?"
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Wannenmacher:
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"Einen realistischen oder einen persönlichen Wunsch."
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Bei dieser unpräzisen Klärung der Journalistin haben
die Zuschauer das Gefühl, Eva Wannenmacher habe die
Präzisierungsrückfrage gar nicht ernst genommen.
Es fehlt die eindeutige Antwort auf die Gegenfrage. Vielleicht meinte
die Moderatorin mit der sonderbaren Reaktion:
"Spielt keine Rolle. Du kannst jeden Wunsch äussern."
Doch dies sollte nicht nur gedacht, sondern dieser Gedanke müsste auch
ausgesprochen werden. Es ist denkbar, dass die ehemalige 10 vor 10 Sprecherin
nach schlechten Medienerfahrungen mit Big Brother oder als Talkmoderation
das Zuhören verlernt hat.
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Aussage eines Regierungsrates des Kantons Zürich:
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"Der Kanton Zürich darf die Hände nicht in den Schoss legen."
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Wie sehen die Hände und der Schoss des Kantons Zürich aus?
Vergleiche Metaphern von Hohler.
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Aus dem Deutschen Bundestag:
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"Wer gute Argumente hat, muss nicht holzen!"
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"Sie müssen nicht so schreien. Wir sind hier nicht in
Ihrer Parteizentrale. Wir sind hier am deutschen Bundestag!"
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Bundesrat Leuenberger in der Tagesschau (24.4.02)
Im Zusammenhang mit dem Streit um die Hausauschlüsse
der Telefonleitungen wo die Swisscom vorläufig noch
die Rechte für die "letzte Meile" hat:
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"Das letzte Stündchen der letzten Meile hat wohl bald geschlagen.
Wer tanzt mit der letzten Meile den letzten Tango?"
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Wir fragen uns: Ist nun dieser Satz
soundbitefähig
oder ein zu konstruiertes Bild?
Ist bildhaftes Reden hier
Selbstzweck?
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Nach dem blutigen Erfurtdrama wurde eine vor über 200 Jahren gemachte
Aussage Lichtenbergs wieder aktuell:
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"Mehr als das Gold", sagte er, "hat das Blei die Welt verändert."
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Dieser Satz bezog sich jedoch auf die Kunst des Buchdrucks und war als
Hymne für Gutenberg gedacht. Durch das Blutbad im
Gutenberg-Gymnasium lebte nun dieser Satz auf eine beängstigende
Weise wieder wahr. Auch dieser Satz ist soundbitefähig.
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Schröder vor den Delegierten in Berlin am 2. Juni 2002:
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"Nicht wer zuerst losrennt, wird gewinnen,
sondern wer zuerst am Ziel ankommt."
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Aus einem Bericht in der Lokalzeitung:
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"Die Polizei besteht jetzt aus 96 uninformierten Beamten."
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Nach den Hitzewochen und dem Schmelzen der Gletscher und
nachdem es vor Wochen am Matterhorn zu einem Felsabbruch kam:
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Wie ewiges Eis zu Softeis wird.
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Als Kurt Aeschbacher im Schweizer Fernsehen zu seinem Gast, dem
Sänger Max Raabe unverhofft sagte:
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"Reden Sie immer so antiquiert?"
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antwortete der bekannte Künstler nachdem er einen Schluck Wasser
zu sich genommen hatte:
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"Wenn ich getrunken habe, wird es noch schlimmer."
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Raabe hatte die Lacher auf seiner Seite.
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