Studien machen deutlich, dass viele Eltern in unserem Kuturkreis den
Fernsehkonsum ihrer Kinder bewusst regeln. In England und in den USA
hingegen ist es üblich, dass jedes Kind den eigenen Fernseher im
Zimmer hat.
"Nach einer Studie von Wissenschaftlern der University of Washington und
des Seattle Childrens Hospital Research Institute schauen 90 Prozent der
Kinder in den USA unter 2 Jahren regelmässig Fernsehen oder sehen
DVDs oder Videos. Selbst 40 Prozent der Kinder unter drei Monaten sind
bereits regelmässig Medienkonsumenten. Kinder unter einem Jahr
schauen durchschnittlich eine Stunde pro Tag, die Zweijährigen
bereits 1.5 Stunden."
Quelle: Heise.de, 8. Mai, 2007.
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Wenn Eltern weder auf die Ernährung noch auf einen
bewussten Umgang mit dem Fernsehen achten sollten, könnte der deutsche
Neurowissenschafter Manfred Spitzer recht bekommen, wenn er dringend
vom Fernsehkonsum abrät, weil das Fernsehen angeblich dumm, dick
und gewalttätig mache.
Es gibt starke Korrelationen zwischen Arbeitslosigkeitsquote und Fernsehkonsum
Quelle: Faz: 2005.
Der Deutsche Famlienverband empfielt aus gesundheitlichen Gr¨nden
folgende obere Grenzen zum Fernsehkonsum pro Tag
- 0 - 2 Jahre: 20 Minuten
- 3 - 5 Jahre: 30 Minuten
- 6 - 9 Jahre: 60 Minuten
- 10 - 13 Jahre: 90 Minuten
Der Konsum scheint aber viel grösser:
Quelle: FAZ.
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Daniel Süss weist darauf hin, dass tausende von Forschungsarbeiten
darauf hinweisen, dass verschiedene Variablen zur Gewaltbereitschaft
führen können. Wächst ein Kind in einer Familie auf,
in der Gewalt angewendet wird und nicht darüber gesprochen wird, so
können entsprechende filme einen verstärkenden Effekt haben.
Nicht das Medium oder dessen Inhalte sind es, die gewalttätig,
dick und dumm machen. Es ist die Art und Weise, wie mit dem Medium
umgegangen wird. Aber auch in welche Lebensumstände dieser Umgang
eingebettet ist.
In "der Welt" schrieb Christian Thiel am 3. November 2005 in einem
Artikel "Exzessiver TV-Konsum verringert Wortschatz und Lernfähigkeit und
stresst stärker als die Schule":
"Dass Fernsehen zu schlechteren Schulleistungen führt, zeigte sich
auch bei einer Studie aus Neuseeland. Hierfür wurden über 1000
Kinder bis zu ihrem 26. Lebensjahr untersucht und befragt. Das Ergebnis:
Der Bildungsgrad eines 26jährigen wird in hohem Masse davon bestimmt,
wieviel Zeit er im Alter von fünf bis 15 Jahren vor dem Fernseher
verbrachte. Dieses Ergebnis gilt unabhängig von der sozialen
Herkunft der Eltern und unabhängig vom Intelligenzquotienten der
Kinder. Umgekehrt erhöht ein geringer Fernsehkonsum im Kindesalter
die Chancen, einen Universitätsabschluss zu erreichen."
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Fernsehen als "modernes Lagerfeuer"
Nach Medienpädagoge Christian Doelker ist das Fernsehen das
"Lagerfeuer der heutigen Zeit". Früher sassen Menschen um das
Lagerfeuer und erzählten Geschichten. Heute sitzen sie um den
flackernden Apparat, der Geschichten erzählt. Wer nicht fernsieht
ist von dieser Populärkultur ausgeschlossen. Das Fernsehen hat sich
als magisches Ereignis etabliert.
So wie alle Medien (Zeitung, Buch, Telefon, Radio oder Kino) nachträglich nicht mehr
ausgerottet werden konnten, so mussten Konsumenten auch lernen, mit
Fernsehen umzugehen. Im letzten Jahrzehnt kam durch das Internet und dank DVD
das Heimkino dazu. In den 14 Jahren seit der Einführung von Webbrowsern beginnt
Fernsehen mehr und mehr mit dem Internet zu verschmelzen.
Phänomen wie
Fernsehsucht haben Parallelen zu
Internetabhängigkeit.
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Mehr und mehr Information wird auf Computern oder portablen Videoplayern
oder auf Handis konsumiert. Die Konvergenz der Medien wird es nicht leicht
machen, die Folgen zu untersuchen. Dank Internet ist zum Beispiel Fernsehen am
Arbeitsplatz, am Arbeitsrechner möglich. Viele Fersehsendungen sind zum
auf YouTube zu sehen und Fernsehserien sind auf DVD erhältlich.
Da das Sehen von DVD's oder Videos im Webbrowser, oder auf dem Handy
in einer Umfrage kaum als "Fernsehen" bezeichnet würde, ist es
gut möglich, dass der effektive Fernsehkonsum noch viel
grösser geworden ist und auch noch weiter steigt.
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11. Mai, 2007
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