Euphemismen sind Beschönigungen, die ein Teil von Propaganda oder
Politik sein kann. Beispiele:
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Umsiedlung | Vertreibung |
Alternative Verhörmethoden | Folter |
Einschläferung | Tötung |
Kollateralschaden | zivile Kriegstote |
Nachrichtendienst | Geheimdienst |
ethnische Säuberung | Völkermord |
Umstrukturierung | Massenentlassungen |
Entsorgungspark | Mülldeponie |
negativer Gewinnbeitrag | Verlust |
negative Zuwachsraten | Schrumpfraten |
Personalfreistellung | Entlassung |
Studio | Geschäft |
Kundeninformation | Werbung |
Mitbewerber | Konkurrent |
Herausforderung | Problem |
Wachstumspause | Rezession |
ohne Stellung | arbeitslos |
abbauen | entlassen |
an die Wand stellen | erschiessen |
Freitod | Selbstmord |
frohes Ereignis | Geburt |
reife Haut | Altershaut |
Allerwertester | Gesäss |
Eier | Hoden |
austreten | urinieren |
nicht auf dem Damm | krank |
preiswert | billig |
dramatisch | katastrophal |
kommunitativ unscharf | unverständlich |
Angebotsumstellung | Entlassung |
Stunde der Exekutive | Ausnahmezustand |
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Wirtschaftskapitän | Grossunternehmer |
Störfall | Umweltkatastrophe |
Synergie-Effekt | Einspareffekt mit Entlassungen |
Kriegsandenken | Kriegsverletzung |
Intervention | Krieg |
bescheidene Verhältnisse | arm |
Raumpflegerin | Putzfrau |
Beelzebub | Teufel |
schmieren | bestechen |
selig | tot |
Wendehals | Opportunist |
Rubensfigur | übergewichtig |
beleibt | dick |
mental herausgefordert | dumm |
bemüht | untalentiert |
abberufen worden | sterben |
letzte Ruhe finden | begraben werden |
Professionelle | Prostituierte |
mit Migrationshintergrund | Einwanderer |
betagt | alt |
Frau in den besten Jahren | ältere Frau |
Mann von Welt | älterer Mann |
geistige Umnachtung | Wahnsinn |
in anderen Umständen | schwanger |
Abenteuer | Seitensprung |
ein Ding drehen | ein Verbrechen begehen |
Akt | Geschlechtsverkehr |
Stilles Örtchen | Toilette |
Gesundheitskasse | Krankenkasse |
aalglatt | skrupellos |
Wertstoffe | Müll |
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Mehr Beispiele: auf euphemismen.de
Hier ein gutes Beispiel des ehemaligen Verteidigungsministers
Franz Josef Jung
in Deutschland, der nun Wirtschaftminister wird. Politiker können
die Ressort wechseln. Doch die Politikersprache ändern sie nicht.
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Der Neue Verteidigungsminister ist gegen Wortverschleierungen und spricht
von Krieg: aus dem Tagesanzeiger vom 3. November, 2009:
Wegen der NS-Vergangenheit sprach das deutsche
Verteidigungsministerium bei Militäroperationen stets von
"Kampfeinsätzen". Verteidigungsminister Karl-Theodor von Guttenberg
aber hält nichts mehr von dieser Vernebelungstaktik.
"Ich will ganz offen sein: In Teilen Afghanistans gibt es fraglos
kriegsähnliche Zustände": Guttenberg mag die dramatische
Situation am Hindukusch nicht verschleiern.
"Guttenberg spricht das K-Wort aus", titelte "Spiegel online" heute
Morgen. Und auch die anderen Nachrichtenportale reagierten eifrigst
auf das erste grosse Interview, welches der neue Verteidigungsminister
Deutschlands der "Bild"-Zeitung gegeben hatte. Und als ob es noch heute
ein Tabu wäre, das Wort "Krieg" auszusprechen, machte der Begriff
"K-Wort" die Runde. |
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1. November, 2009
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