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Euphemismus

von Marcus Knill

Euphemismen sind Beschönigungen, die ein Teil von Propaganda oder Politik sein kann. Beispiele:

UmsiedlungVertreibung
Alternative VerhörmethodenFolter
EinschläferungTötung
Kollateralschadenzivile Kriegstote
NachrichtendienstGeheimdienst
ethnische SäuberungVölkermord
UmstrukturierungMassenentlassungen
EntsorgungsparkMülldeponie
negativer GewinnbeitragVerlust
negative ZuwachsratenSchrumpfraten
PersonalfreistellungEntlassung
StudioGeschäft
KundeninformationWerbung
MitbewerberKonkurrent
HerausforderungProblem
WachstumspauseRezession
ohne Stellungarbeitslos
abbauenentlassen
an die Wand stellenerschiessen
FreitodSelbstmord
frohes EreignisGeburt
reife HautAltershaut
AllerwertesterGesäss
EierHoden
austretenurinieren
nicht auf dem Dammkrank
preiswertbillig
dramatischkatastrophal
kommunitativ unscharfunverständlich
AngebotsumstellungEntlassung
Stunde der ExekutiveAusnahmezustand
WirtschaftskapitänGrossunternehmer
StörfallUmweltkatastrophe
Synergie-EffektEinspareffekt mit Entlassungen
KriegsandenkenKriegsverletzung
InterventionKrieg
bescheidene Verhältnissearm
RaumpflegerinPutzfrau
BeelzebubTeufel
schmierenbestechen
seligtot
WendehalsOpportunist
Rubensfigurübergewichtig
beleibtdick
mental herausgefordertdumm
bemühtuntalentiert
abberufen wordensterben
letzte Ruhe findenbegraben werden
ProfessionelleProstituierte
mit MigrationshintergrundEinwanderer
betagtalt
Frau in den besten Jahrenältere Frau
Mann von Weltälterer Mann
geistige UmnachtungWahnsinn
in anderen Umständenschwanger
AbenteuerSeitensprung
ein Ding drehenein Verbrechen begehen
AktGeschlechtsverkehr
Stilles ÖrtchenToilette
GesundheitskasseKrankenkasse
aalglattskrupellos
WertstoffeMüll


Mehr Beispiele: auf euphemismen.de


Hier ein gutes Beispiel des ehemaligen Verteidigungsministers Franz Josef Jung in Deutschland, der nun Wirtschaftminister wird. Politiker können die Ressort wechseln. Doch die Politikersprache ändern sie nicht.




Der Neue Verteidigungsminister ist gegen Wortverschleierungen und spricht von Krieg: aus dem Tagesanzeiger vom 3. November, 2009:

Wegen der NS-Vergangenheit sprach das deutsche Verteidigungsministerium bei Militäroperationen stets von "Kampfeinsätzen". Verteidigungsminister Karl-Theodor von Guttenberg aber hält nichts mehr von dieser Vernebelungstaktik. "Ich will ganz offen sein: In Teilen Afghanistans gibt es fraglos kriegsähnliche Zustände": Guttenberg mag die dramatische Situation am Hindukusch nicht verschleiern. "Guttenberg spricht das K-Wort aus", titelte "Spiegel online" heute Morgen. Und auch die anderen Nachrichtenportale reagierten eifrigst auf das erste grosse Interview, welches der neue Verteidigungsminister Deutschlands der "Bild"-Zeitung gegeben hatte. Und als ob es noch heute ein Tabu wäre, das Wort "Krieg" auszusprechen, machte der Begriff "K-Wort" die Runde.


1. November, 2009




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