C = Charisma
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C = Chance
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C = Check
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Aus ABC der Medienrhetorik:
Zum Charisma:
Charisma hat viele Facetten. Dem neuen
Papst wird Charisma attestiert. Jacky Kennedy hat es gehabt, aber auch
Trickbetrüger, Scharlatane hatten es. Charisma kann ein Segen
sein. Wird es missbraucht, ist es ein Fluch. Charismatische Visionen
haben Leute weiter, aber auch ins Verderben gebracht. Wenn wir bei
einem Politiker oder bei einer Führungspersönlichkeit von
Charisma reden, so denken wir heute vor allem an seine Ausstrahlung.
In der Angewandten Rhetorik sehen wir, dass jenen Personen Charisma
zugeschrieben wird, die glaubwürdig reden, die sich akzeptieren und
ihre Stärken und Schwächen kennen. Tatsächlich hat das
Charisma einer Persönlichkeit etwas mit dem inneren Gleichgewicht zu
tun. Bei Kommunikationsprozessen wird dies meist bei Menschen ersichtlich,
deren Körpersprache, Stimme und Aussage übereinstimmen. Manche
Menschen scheinen das "gewisse Etwas" zu haben - andere nicht. Was
aber macht es genau aus, dass man bei einer Person von Charisma
spricht? Charismatischen Menschen gelingt es, andere in ihren Bann
zu ziehen. Kaum treten sie auf, ziehen sie Blicke auf sich und werden
von allen beachtet. Ein Mensch, dem Charisma zugeschrieben wird, kann
beeinflussen, etwas bewirken und hat meist rhetorisch Erfolg. Es gilt
stets zu bedenken: Eine charismatische Persönlichkeit kann auch
verführen und ihre Überzeugungskraft missbrauchen.
Zur Chance:
Medienauftritte sind immer eine Chance. Dank der Medien kann ich meine
Botschaft einem Millionenpublikum präsentieren. So ein Auftritt ist
viel wert. Werber zahlen für einen 30-Sekunden-Werbespot Tausende
von Franken. Wenn ich die Chance eines Auftrittes habe, muss ich sie zu
nutzen wissen.
Zum Check:
So, wie wir vor einem Auftritt alles klären
und überprüfen, so gilt es auch nach jedem öffentlichen
Einsatz dessen Resultat auszuwerten (Debriefing). Es gibt unterschiedliche
Feedbackverfahren. Aus meiner Erfahrung lohnt es sich, einen Bekannten
als Hofnarren zu bestimmen, der offen und ungeschminkt den Spiegel
hinhält und direkt unter vier Augen sagt, was ihm gefallen oder was
ihn gestört hat. Diese CCC-Gedankenstütze hat mit der eigenen
Persönlichkeit zu tun. Es geht stets um unsere Einstellung - den
Medien, der Sache und dem Publikum gegenüber.
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