Jahrelang stand bei Beratungsprozessen die Selbstfindung, die
Selbstserfahrung im Vordergrund. Anstatt Prozesse konkret anzugehen,
wurde wie bei Therapien mit Rückspiegeln gearbeitet und vor allem
Ursachenforschung betrieben. Der Wandel vom
Couch zum Coach wird bei der heutigen Beratung allmählich
spürbar. Es wird vermehrt nach vorne geschaut.
Gefragt sind Navigationsinstrumente, die Beratende befähigen,
selbst über die Runden zu kommen ohne unablässige Fremdhilfe.
Im Zeitalter des Beratungsbooms (z.B. Kommunikation, Finanzen, Krisen,
Konflikte, Zeitmanagement usw.) hat sich bei den kompetenten Beratern das
"Sowohl als auch" Denken durchgesetzt.
Es geht nicht mehr um das "Entweder oder" Denken z.B.
Musse oder das Muss (Hobby oder Arbeit)
z.B. Privates Leben oder Beruf Analysieren oder Agieren
Selbstbeurteilung oder Fremdbeurteilung.
Eigene Schwächen akzeptieren oder Mängel konsequent beheben.
Entspannung oder Stress Frau oder Mann.
Mobilität oder Beständigkeit
(siehe den Beitrag "Balance").
Gefragt ist in erster Linie das "Sowohl als auch" Denken. In
einer hilfreichen Beratung werden
Wege gesucht, die der Beratende selbst beschreiten kann. Wege,
die zu einer Selbstoptimierung
führen. Die erarbeiteten Navigationsinstrumente ermöglichen
den Ausgleich von Gegensätzen. dh. ein Balancing. Nur jene
Menschen, die Gegensätze "unter einen Hut" bringen können,
sind letzlich fähig, selbständig den Alltag zu meistern.
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