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www.rhetorik.ch aktuell: (27. September, 2004)

Das Bush-Kerry Duell


Wir verfolgen hier den US Wahlkampf 2004 und speziell die Rededebatten aus rhetorischer Sicht. (Vergleiche Aktuellbeitrag vom August 31.)




Drei bevorstehende Debatten

Am nächsten Donnerstag findet die erste Rededebatte zwischen Bush und Kerry statt. Die Kandidaten bereiten sich schon vor: Bush:



"Es ist ein bisschen schwierig, sich darauf vorzubereiten, weil er (Kerry) seine Position über den Krieg gegen den Terror ständig ändert."


Weiter meinte Bush zum lachenden Publikum:

"Zuerst sagte er, es sei die richtige Entscheidung gewesen, in den Irak zu marschieren, nun nennt er es den falschen Krieg. Vielleicht sollte er 90 Minuten sich selbst debattieren.




  • Donnerstag 30. September: University of Miami in Florida
  • Freitag 8. Oktober: Washington University in Missouri
  • Mittwoch 13. Oktober: Arizona State University, in Arizona.

Voranalysen



Der 'Washington Post' Reporter David Von Drehle analysierte am 27. September die bevorstehende Debatte. Hier ein paar Punkte:


  • Bush geht mit Vorsprung in die Debatten, die keine eigentlichen Debatten sondern eher gemeinsame Auftritte sind.
  • Der Stil der Kandidaten und kleine Nuancen werden am Donnerstag wichtig sein.
  • Wir werden bestätigt sehen, dass "im Fernsehen Emotionen wichtiger sind als der Intellekt." Es ist nicht so wichtig, was man sagt, sondern wie man es sagt, wie man aussieht, wenn man es sagt. All das wird wichtig sein.
  • Kerry ist sehr gut in formaler Debatte trainiert, hat aber nicht notwendigerweise Vorteile gegenüber Bush, der ein Naturtalent ist, wenn er vor der Kamera steht.
  • Bush ist unorthodox. Niemand hat einen ähnlichen Stil. Bush glaubt, dass Leute die zu poliert reden, nicht glaubwürdig ankommen. Bush will gar nicht präziser reden. Bush glaubt, es hilft ihm, Sätze nicht richtig zu sagen.
  • Kerry ist schnell auf den Beinen, ist aggressiv, ist nicht umbedingt fair, was nicht umbedingt von Nachteil ist, findet schnell Fehler im gegnerischen Argument und braucht das zu seinem Vorteil. Falls Kerry nicht zu rechthaberisch oder respektlos auftritt, kann er Bush gefährlich werden. Aber Bush ist ein schwieriger Gegner bei Debatten.
  • Keiner der beiden ist auf Ciceros Niveau in der Rhetorik; beide haben viel Erfahrung, wir werden aber dramatische, intensive Debatten sehen. Kleinste Fehler könnten ausschlaggebend sein, jeder kleine Vorteil kann helfen.


Umfragewerte (Washington post)



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