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www.rhetorik.ch aktuell: (20. September, 2004)

Miss Rhetorik

Siehe Miss-Sprache und Fortsetzung.








Seit dem 18. September wissen wir, wer die Allerschönste im "ganzen Land" ist. Er ist eine Zürcherin und heisst Fiona Hefti. Wir möchten an dieser Stelle weder auf auf die Beurteilungskriterien noch auf den Präsentationsmarathon (Tanzen, Bikini-Auftritte usw.) zu sprechen kommen. Uns interessierte vor allem die Prüfung in der "freien Rede". Es erstaunte uns, dass die meisten Kandidatinnen ihre antrainierten Sätze auswendig gelernt hatten und ohne echtes Engagement" lediglich "heruntergeleiert" hatten. Es fehlte lediglich das Papier, von dem die "aufgepfropften" Gedanken abgelesen werden konnten. Kleine Versprecher wurden meist zu Pannen. Beim freien Sprechen werden "Patzer" spontan aufgefangen.




Ausschnitt von "Schreck". Uns freut es aber, dass die neue Miss Schweiz in der Sparte "Rhetorik" ihre Gedanken natürlich, unkompliziert, spontan vorzutragen verstand. Sie war eine der Wenigen, die sich in den Gedanken hinein versenken konnte. Anregung: Weshalb gibt man den Kandidatinnen nicht ein Thema vor über das sie - nach kurzer Vorbereitungszeit - life sprechen müssten. Das Voruteil - "Schöne Frauen sind nicht intelligent, vor allem wenn sie blond sind" - ist gewiss überholt. Mit einer Spontan-Rede könnte dem Publikum veranschaulicht werden, dass eine angehende Miss-Schweiz auch etwas im Kopf haben kann. Fiona Hefti - als angehende Primarlehererin - gehört für uns immerhin zu jener Sparte Kandidatinnen, die sich nicht nur auf ihre Schönheit reduzieren lassen.




Nachtrag vom 24. September, 2004: Misstöne nach der Miss-Wahl



Dunkle Wolken zogen heute über dem Schweizer Fernsehen auf, weil bei der SMS-Abstimmung an der "Miss Schweiz"-Wahl vom letzten Samstag wegen eines Systemfehlers einiges schief ging.

Urs Schäppi vom Swisscom Mobile gab an, dass wegen Software Fehler 440'000 SMS Stimmen falsch gezählt worden waren. Das Voting war verfälscht und ein Pokal kam in die falsche Hände (Rang Drei wurde aberkannt).




Miss-Stimmung kam auch über dem Restaurant "Seerose" im zürcherischen Wollishofen auf. Dort hatte Fiona während Photoaufnahmen von der SMS-Panne erfahren. "Ich bin enttäuscht. Dass das falsch gelaufen ist, tut mir wahnsinnig leid für diese Kandidatinnen - ich kann es kaum fassen", sagte die 24-Jährige Schönheitskönigin, deren Titel zwar nicht mehr in Frage gestellt werden konnte. Sie hatte einen so deutlichen Vorsprung, dass die Neuzählung ihren Rang nicht mehr beeinflussten. Miss-Stimmung machte sich auch beim Fernsehen und den Verantwortlichen der Panne breit. Vor laufender Kamera entschuldigten sich alle - allen tat es leid. Es ist die erste Missratene Misswahl.

Christoph Locher, der 'Miss Schweiz' Organisator meinte, dass das SMS Voting zum ersten mal von SF DRS eingesetzt worden sei. Ingrid Deltenre, die Direktorin von SF DRS fragte sich am Fernsehen offen, wie das passieren konnte. Sie meinte, dass nun geprüft werde, ob in der Zukunft SMS Voting verwendet werden wird.




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