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www.rhetorik.ch aktuell: (25. November, 2004)

Zum Gebrauch des Plurals





Pluralis auctoris

Der Autorenplural "Pluralis Auctoris" wird oft in wissenschaftlichen Texten, Vorträgen oder in der juristischen Sprache verwendet. Der Sprecher oder Schreiber, obwohl er eigentlich sich selbst meint, kommuniziert so Einverständnis mit dem Zuhörer oder Leser. Der Angesprochene wird vom Autor in die Überlegungen einbezogen.


Beispiel:



"Wir werden so zur Definition der "Zeit" in der Physik geführt." - Albert Einstein




Pluralis majestatis

Der Majestätsplural oder Grandiose Plural "Pluralis Majestatis" ist eingeschränkt für den Gebrauch von Monarchen, Bischöfen, Königen oder Rektoren.


Beispiel:

"Wir sind darüber nicht erfreut". - Englische Königin Victoria




Pluralis modestiae

Der Bescheidenheitsplural "Pluralis Modestiae" wird manchmal mit dem "Pluralis auctoris" gleichgesetzt. Das "wir" vermeidet das zu penetrante "ich" und wirkt bescheidener.


Beispiel:

"In diesem Text untersuchen wir die Pluralform".


Pluralis editoralis

Das editorale "Wir" erscheint in Kolumnen, Kommentaren. Der Autor oder Redner sieht sich in der Rolle des "Sprechers" einer Institution oder Gruppe. Das Ausblenden des Autors betont auch eine gewisse Objektivität.


Beispiel:

"Wir haben festgestellt, dass in diesem Jahr der Wahlkampf härter als üblich geführt worden ist."




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