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Immer wieder kamen die provokativen SVP Plakate in die Schlagzeilen.
(vgl.: Neues Schock-Inserat der SVP,
Wirbel um ein SVP Plakat)
Jedenfalls fanden sie grosse Beachtung und wurden - wenn auch als
schlechte Beispiele - zusätzlich abgebildet. Die Bildsprache
verfehlte die Wirkung nie. Andere Parteien und Interessegruppen erkannten,
dass der emotionale Stil nachhaltiger wirkt und mehr bewegen kann.
Kommunikationswissenschaftler wissen längst, dass die emotionale
Argumentation die nachhaltigste ist.
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Beim Kampf gegen den Finanzausgleich haben nun die
Behindertenorganisationen den SVP Propagandastil übernommen.
Das Plakat suggeriert: Die Kantone schwimmen in Geldern, die sie den
Behinderten wegnehmen wollen.
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CVP Generalsekretär Reto Nause kann sich mit diesem
Propagandastil nicht anfreunden. Er findet diese Zuspitzung schlicht
gelogen und warnt:
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"Die Funktionäre sollten sich besser überlegen, ob man seine
zukünftigen Partner so vor den Kopf stossen darf."
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Auch innerhalb der Behindertenorganisationen herrscht Unbehagen.
Pro Infirmis und die Paraplegiker Vereinigung sind bei der Aktion nicht
mit dabei.
Jost Gross, Präsident des Vereins "Behinderte gegen NFA"
verteidigt jedoch den rüden Stil:
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"Im Unterschied zur SVP wird bei uns nicht eine ganze
Bevölkerungsgruppe diffamiert."
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Mit diesem Satz lässt er die Anlehnung an die SVP Plakate immerhin
gelten und bestätigt zudem mit dieser Formulierung: Auch wir
diffamieren!
Ob der neue Argumentationsstil ankommen wird, werden die nächsten
Abstimmungsresultate zeigen. Die SP hatte jedenfalls auch Erfolg mit ihrer
einfachen Bildersprache. Mit den Plakaten, die ein überladenes,
geschnürtes Paket darstellten (Steuerpaket) - im Stil der SVP.
Die einfache Bildersprache der SVP macht jedenfalls zunehmend Schule.
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