Rhetorik.ch


Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com

www.rhetorik.ch aktuell: (1. November, 2004)

Vor der US-Präsidentenwahl





Die Wahl in den USA vom 2. November wird spannend werden. Wir haben gesehen, dass auch der Wahlkampf rhetorisch interessant war:
Die Umfragewerte lassen keinen Schluss zu, ob morgen Bush oder Kerry gewinnen wird.

Bin Laden Video

Es wurde viel über eine sogenannte "Oktoberüberraschung" spekuliert. Eine solche Überraschung wäre zum Beispiel eine Gefangenname von Bin Laden, oder eine neuer Anschlag. Die Überraschung war diesmal ein neues Video von Bin Laden. (Vergleiche: Video als Beweismittel)> Der Effekt des neuen Bin Laden Videos auf die Wahlen scheint aber eher unbedeutend zu sein. In dem vom Sender Al-Dschasira veröffentlichten Video richtete Bin Laden erneut Drohungen gegen die USA. Das Ziel sei eine bankrotte USA. Die Wirkung des Videos ist nicht klar:
  • Bush schadet das Video, weil es in Errinnerung ruft, dass Bin Laden nicht gefunden worden ist.
  • Kerry passt das Video nicht, weil die Terrorbekämpfung eines der Schwerpunkte von Bushs Wahlkampf war und die meisten Wähler da Bush mehr zutrauen.

Theoretische Szenarios

Bei einem Patt (269-269) könnten juristische Turbulenzen passieren ähnlich wie vor vier Jahren. Die Juristen sind schon in den Startlöchern. Der Politwissenschaftler "Larry Sabato" meinte, dass in diesem Fall eine Wiederwahl von Bush wahrscheinlicher wäre. Jede Staatsdelegation würde in diesem Fall eine Wahl für den Präsidenten abgeben, und jeder Senator eine Wahl für einen Vizepräsidenten. Das System machte es möglich, dass der Republikaner Bush Präsident und der Demokrat Edwards Vizepräsident werden könnte. Es wäre theoretisch auch möglich, dass Edwards Präsident würde.

Zu Umfragen

Bei einer Umfrage von 113'000 Internetgebrauchern auf Globalvote2004.org hatte Kerry 87'446 der insgesamt 113'552 Stimmen. Das sind 77,1 Prozent. Bush musste sich mit 9,0 Prozent begnügen. Die beiden Aussenseiter Ralph Nader (Reformpartei) und David Cobb (Grüne) holten 6.7 beziehungsweise 3.8 Prozent. Diese Internetwahl hat aber nichts mit einer Voraussage zu tun.

Die Auswahl der Befragten bei Umfragen könnte entscheidend sein. Da viele Leute heute keinen Haustelephonapperat mehr haben, und nur noch mittels Handy erreichbar sind, werden sie von Umfragen nicht erreicht. Wie die eher jüngere Handygeneration wählen wird, ist noch nicht klar.

Letzte TV Spots

Auf der Zielgeraden haben beide Parteien nochmals viele Werbespots am Fernsehen gezeigt. Auch im "10 vor 10" des Schweizer Fernsehens wurde ein ungeheuer rafiniert aufgemachter Werbespot von Bush als Illustration gezeigt. In dieser Sendung wurde beleuchtet, weshalb Bush - trotz Flop - bei 50% der Bevölkerung Punkte holt. Er war der beständigere. Kerry erscheint als der "Flip-Floper" der oft die Meinung gewechselt hat. Die Werbespots sind rafiniert gemacht.


Rhetorik.ch 1998-2012 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com